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Bayer-Tochter Monsanto verliert in Glyphosat-Prozess in USA

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Ein Geschworenengericht in San Francisco hat den Bayer-Konzern zu 80 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt, weil sein Unkrautvernichter Roundup bei einem Mann Krebs verursacht haben soll. Bayer kündigte umgehend Berufung an – trotzdem wird eine Flut an Klagen über den Konzern hereinbrechen.
Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hat am Mittwoch einen weiteren wichtigen Gerichtsprozess in den USA um sein Unkrautvernichtungsmittel Roundup verloren. Nach einem gut vierwöchigen Prozess verurteilte ein Geschworenengericht in San Francisco Bayer dazu, dem Kläger Edwin Hardeman 80,3 Mio. $ (79 Mio. Fr.) zu zahlen – 5 Mio. $ Entschädigung und 75 Mio. $ Bussgeld.
Damit sprachen die Geschworenen dem Kläger deutlich mehr zu als die 18 Mio. $, die seine Anwältinnen in ihrem Schlussplädoyer gefordert hatten. «Nichts hat diese Firma bisher gestoppt. Schicken Sie eine laute und klare Botschaft an Monsanto: So läuft es nicht weiter», hatte Jennifer Moore, eine von Hardemans Anwältinnen, den Geschworenen gesagt. In den Tagen zuvor hatte sie versucht zu belegen, dass Monsanto Studien zur krebsverursachenden Wirkung von Glyphosat gefälscht beziehungsweise unterschlagen hatte. Glyphosat ist die Chemikalie, auf der Roundup basiert.
Die Anwälte von Bayer wiederum hatten bis zuletzt versucht, die Geschworenen davon zu überzeugen, dass sich Monsanto stets verantwortungsvoll verhalten habe. Keine einzige Regulierungsbehörde weltweit sei zu dem Schluss gekommen, dass Roundup Krebs verursache, sagte Anwalt Brian Stekloff. Die amerikanische Umweltbehörde EPA habe Roundup weiter zugelassen.
Stekloff bemühte sich, die Glaubwürdigkeit des Klägers in Abrede zu stellen; dieser hätte selbst gesagt, er hätte in all den Jahren, in denen er den Unkrautvernichter versprüht hatte, höchstens zwei Mal auf das Etikett geschaut. Selbst wenn die Geschworenen fänden, Roundup bräuchte eine Krebswarnung auf dem Etikett, hätte Hardeman diese nicht gelesen, argumentierte der Anwalt.
In einer ersten Prozessphase, die vergangene Woche endete, hatten die Geschworenen bereits grundsätzlich festgehalten, dass Roundup krebsverursachend sei.

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