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Ereignishorizont-Teleskop: Das erste Bild eines Schwarzen Lochs

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Schwarze Löcher sind per Definition unsichtbar. Mit einem weltumspannenden Teleskop ist es Astronomen jetzt dennoch gelungen, sich ein Bild von einem dieser Schwerkraftmonster zu machen.
Vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. Astronomen nehmen sich dieses Sprichwort schon lange zu Herzen. Indem sie die Signale von mehreren weit voneinander entfernten Radioteleskopen zusammenführen und sie rechnerisch korrelieren, können sie Details am Himmel erkennen, die ein einzelnes Teleskop nie auflösen könnte. Eine internationale Arbeitsgruppe hat dieses Prinzip der «Very Long Baseline Interferometry» nun auf die Spitze getrieben. Mit dem sogenannten Ereignishorizont-Teleskop (EHT), einem weltweiten Verbund von acht Radioteleskopen, haben die Forscher erstmals den Schatten eines Schwarzen Lochs sichtbar gemacht. Es sitzt im Zentrum der Galaxie Messier 87, die 50 Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist. Mit dieser Aufnahme dürfte der EHT-Arbeitsgruppe ein Platz in den Geschichtsbüchern sicher sein.
Schwarze Löcher gehören zu den mysteriösesten Objekten im Universum. Sie sind eine Konsequenz der allgemeinen Relativitätstheorie, mit der Albert Einstein vor über hundert Jahren unsere Vorstellungen von Raum, Zeit und Gravitation auf den Kopf stellte. Laut Einsteins Theorie kann eine hinreichend kompakte Masse die Raumzeit in ihrem unmittelbaren Umfeld so stark krümmen, dass von dort nicht mal Licht entkommen kann. Alles, was sich innerhalb des sogenannten Ereignishorizonts eines Schwarzen Lochs abspielt, ist somit prinzipiell nicht beobachtbar.
Wie aber soll man sichtbar machen, was aus prinzipiellen Gründen unsichtbar ist? Die Forscher des Ereignishorizont-Projekts machen sich die Tatsache zu nutze, dass Schwarze Löcher von einem glühenden Nebel aus Gas und Staub umgeben ist, der sich mit Radioteleskopen abbilden lässt. Zum Teil stammt die elektromagnetische Strahlung von gasförmiger Materie, die in einer Scheibe um das Schwarze Loch rotiert und durch Reibung enorm erhitzt wird, zum Teil wird sie von hochenergetischen Teilchenstrahlen emittiert, die das Schwarze Loch ausstösst. Auf diesen leuchtenden Nebel sollte das Schwarze Loch einen Schatten werfen. Was man sieht, ist ein vergrössertes Abbild des Ereignishorizonts – vergrössert deshalb, weil die Lichtstrahlen, die dem Schwarzen Loch gerade noch entkommen, durch die Schwerkraft gekrümmt werden.

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