Home Deutschland Deutschland — in German Trump prüft angeblich Verbot von chinesischem Tech-Giganten Alibaba in den USA –...

Trump prüft angeblich Verbot von chinesischem Tech-Giganten Alibaba in den USA – die neusten Entwicklungen zum Streit um die chinesische Video-Plattform

291
0
SHARE

Tiktok ist im Machtkampf zwischen Amerika und China zwischen die Fronten geraten. Auch in Europa reagieren die Behörden. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Kontroverse um das populäre Videonetzwerk.
Tiktok ist im Machtkampf zwischen Amerika und China zwischen die Fronten geraten. Auch in Europa reagieren die Behörden. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Kontroverse um das populäre Videonetzwerk. Tiktok, die erfolgreiche Videoplattform aus China, steht im Verdacht, gegenüber der chinesischen Regierung Nutzerdaten preiszugeben. Nun erwägt der amerikanische Präsident Donald Trump, die App in den USA zu verbieten. Die neusten Entwicklungen Was ist passiert? Die chinesische Video-App Tiktok ist das erste Social-Media-Netzwerk aus China, das sich international etablieren konnte. Insgesamt verzeichnete die App bis Ende Mai weltweit zwei Milliarden Downloads. Mit dem wachsenden Erfolg von Tiktok nahmen auch die Vorwürfe zu, die gegenüber der Plattform erhoben werden. Einer davon ist, die App liefere Nutzerdaten an die chinesische Regierung. Wie funktioniert Tiktok? Auf Tiktok laden die Nutzer kurze Videos hoch, die sie mit Musik und Filtern unterlegen und anschliessend auf der Plattform teilen. Wer die App öffnet, gelangt sofort auf den Video-Feed. Hier schlägt der Algorithmus dem Nutzer ein Video nach dem anderen vor, das ihm gefallen könnte. Die Videos können ähnlich wie bei anderen sozialen Netzwerken mit einem Like versehen und geteilt werden. Auch gibt es die Möglichkeit, Nutzern zu folgen. Gefällt das empfohlene Video nicht, können es die Nutzer rasch nach oben wischen und sehen dann den nächsten Clip. Der Algorithmus analysiert die Nutzerreaktionen und passt seine Vorschläge entsprechend an. Je mehr Interaktionen es gibt, desto besser sollen die Empfehlungen werden. Wer steckt hinter Tiktok? Die Videoplattform ist Teil des chinesischen Tech-Konzerns Bytedance.2017 hat dieser die App Musical.ly übernommen und kurz darauf in Tiktok umgewandelt. Daneben betreibt Bytedance weitere Plattformen wie die Nachrichtenseite Toutiao oder Anwendungen in den Bereichen Messaging, Gaming und E-Commerce. In China bietet Bytedance die App Douyin an, die über dieselben Funktionen wie Tiktok verfügt, jedoch der strengen Zensur der Kommunistischen Partei Chinas unterliegt. Das gilt seit dem Inkrafttreten des Nationalen Sicherheitsgesetzes auch für Hongkong. Wieso erwägt Donald Trump, Tiktok zu verbieten? Der Hauptvorwurf lautet ähnlich wie jener gegen den chinesischen IT- und Netzausrüster Huawei: dass das Unternehmen Nutzerdaten möglicherweise in grossem Masse in China verarbeite, wodurch Informationen über Anwender dort unter die Kontrolle staatlicher Stellen kommen könnten. Tiktok weist diese Vorwürfe von sich und betont, als Privatunternehmen vom chinesischen Staat unabhängig zu sein. Kritiker halten eine solche Unabhängigkeit allerdings – speziell vor dem Hintergrund mangelnder Rechtsstaatlichkeit in China – für nicht durchsetzbar. Aus diesen Gründen hatte Indien die Videoplattform Ende Juni verboten, zusammen mit 58 anderen chinesischen Applikationen. Man wolle die «Sicherheit und Souveränität des indischen Cyberspace» schützen, hiess es. Auch in den USA äusserten Kongressmitglieder ihre Bedenken gegenüber Tiktok. Die App sei eine Gefahr für die nationale Sicherheit, sagten sie bereits im Herbst des vergangenen Jahres. Welche Kritik an Tiktok gibt es noch? Eine weitere Frage ist, ob und wie sehr der Dienst die dort verbreiteten Inhalte im Interesse der chinesischen Regierung zensiert. So dokumentierte unter anderem das Portal netzpolitik.org im November 2019 Kriterien, anhand deren Moderatoren Inhalte bewerten und filtern. Tiktok betreibe ein ausgeklügeltes System, um Inhalte zu identifizieren, zu kontrollieren, zu unterdrücken und zu lenken. Auffällig sei, dass beispielsweise Videos über die Proteste in Hongkong auf dem Portal kaum sichtbar seien.

Continue reading...