Home United States USA — mix Zwischen Frust, Freiheitsdrang und Unverständnis über Regel-Muffel

Zwischen Frust, Freiheitsdrang und Unverständnis über Regel-Muffel

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Kitas sind geschlossen, Reisen gestrichen. Verwandte aus Risikogruppen können nicht besucht werden. Wie gehen wir damit um? Fünf Perspektiven.
AlleinerziehendMeine fünfjährige Tochter hat keine Geschwister, mit denen sie spielen kann. Die Kita ist bis Ende Januar geschlossen. Als getrennte Eltern teilen ich, Mathias Richel, und die Mutter der Kleinen die Betreuungszeit gleichermaßen auf. In der Zeit müssen wir natürlich weiter zuhause arbeiten. Mir tut sie unglaublich leid. Währenddessen bastelt oder malt meine Tochter, lernt gerade schreiben und lesen. All das funktioniert alleine weniger gut. Und natürlich guckt sie dann auch noch viel mehr Netflix als sonst üblich. Das geht jetzt schon fast ein Jahr so. Daher versuchen wir, viel rauszugehen. Der Schnee der letzten Tage war toll dafür, aber natürlich will auch das Skateboard, das der Weihnachtsmann gebracht hat, ausgiebig getestet werden. In den Pankower Parks ist das kein Problem. Die Menschen halten angemessen Abstand. Viel schwieriger finde ich, dass ich die ganze Zeit meine Tochter an diesen Abstand erinnern muss. Ganz anders als sonst, wo Kinder einfach auf einander zugehen und miteinander spielen. Das ist schon beklemmend. Kinder müssen mit Kindern spielen. Und wir als Eltern sind nur ein unzureichender Ersatz dafür, egal wie viel Mühe wir uns dabei geben. Für mich persönlich ist diese Tatsache das Belastende an Corona. Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich sehe, wie sie auf so Vieles verzichten muss – mitten in einer so wichtigen Entwicklungsphase. Wir können nur hoffen, dass das langfristig trotzdem gut an ihr vorbei geht. Protokoll: Corinna Cerruti Reiselust und ReisefrustDas Jahr war schrecklich, Erholung nötig, meine Reisesehnsucht groß. Ein Corona-Schlupfloch gab es: die Kanarischen Inseln, zu dem Zeitpunkt im Dezember kein Risikogebiet. Also schnell gebucht, obwohl die Bundeskanzlerin bereits mahnte, man solle besser zu Hause bleiben. War die Reise ein Risiko? Eher nein, die Inzidenzen auf Lanzarote waren bedeutend niedriger als in Berlin, der Hinflug konnte nur mit negativem Coronatest angetreten werden, auf der Vulkaninsel selber hatten wir kaum Kontakt mit anderen Menschen. War die Reise es wert? Auf jeden Fall, Wind, Sonne, Meer haben gut getan und einem ein bisschen Normalität jenseits von Corona gegeben, auch wenn auf der Insel wirklich überall in den Orten Masken getragen wurden. Würde ich die Reise wiederholen? Nein! Selbst Ziele, die nicht als Risikogebiet gelten, kämen derzeit nicht mehr in Frage. Ich würde zu Hause bleiben.

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