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Corona in Baden-Württemberg: Mehr als 1100 neue Infektionen,19 Todesfälle

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Wegen des Coronavirus hat sich das öffentliche Leben in Baden-Württemberg verändert. TAG24 Stuttgart berichtet im Ticker über neue Entwicklungen.
Baden-Württemberg – Die Situation rund um das Coronavirus in Baden-Württemberg sowie in ganz Deutschland ist angespannt, die Infektionszahlen steigen exponentiell. Deshalb wurde die Notbremse gezogen und die Corona-Maßnahmen bis zum 18. April verlängert. Nach dem Rückzieher bei der Osterruhe ist inzwischen klar, dass Treffen von zwei Haushalten mit bis zu fünf Personen vom 29. März an auch in Gegenden mit mehr als 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche – und damit über die Ostertage – erlaubt sind. Kinder bis einschließlich 14 Jahre zählen dabei nicht mit. Als Verschärfung wurde in der Corona-Verordnung eine Maskenpflicht für Mitfahrende im Auto verankert. Demnach müssen künftig Menschen, die bei anderen im Auto mitfahren, eine medizinische Maske tragen – solange sie nicht zu einem Haushalt gehören. Mittlerweile gibt es 389.433 bestätigte Infektionen in Baden-Württemberg.346.855 Menschen davon sind schätzungsweise bereits wieder genesen.8946 Menschen sind im Südwesten bislang im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. (Stand: 12. April) Die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 in Baden-Württemberg gibt es hier im Ticker. Ältere News könnt Ihr hier nachlesen. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilte, wurden am Montag 1125 weitere Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 389.433. Davon sind inzwischen 346.855 genesen. Bisher starben in Baden-Württemberg 8946 Menschen, das waren 19 mehr als zum Vortag. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 143,7. Die Gutscheine für Corona-Schutzmasken können nur noch bis einschließlich Donnerstag eingelöst werden. Mit einer Verlängerung dieser Frist sei nicht zu rechnen, teilte der Landesapothekerverband Baden-Württemberg am Montag mit. Ab Mitte April dürfen die Apotheken die Berechtigungsscheine nicht mehr annehmen. “Wir empfehlen allen bezugsberechtigten Bürgerinnen und Bürger, diesen Schein bis zum 15. April in ihrer Apotheke vor Ort einzureichen”, erklärte Verbandspräsident Fritz Becker. Die Bundesregierung hatte im Dezember die kostenlose Abgabe von FFP2-Masken für Risikogruppen beschlossen. Seit Januar gibt es dafür spezielle Coupons von den Krankenkassen. Für die je sechs Masken muss ein Eigenanteil von insgesamt 2 Euro bezahlt werden. Bezugsberechtigt waren etwa 34 Millionen Bürger. FFP2-Masken filtern Partikel besonders wirksam aus der ein- oder ausgeatmeten Atemluft, sie bieten allerdings keinen 100-prozentigen Schutz. Wegen der weiter steigenden Corona-Infektionszahlen beginnt die Schule für viele Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg am Montag nach den Osterferien zunächst wieder nur im Fernunterricht. Geplant war das anders, aber das Land hat Öffnungsschritte an den Schulen zurückgenommen. In der ersten Woche wird es bis auf wenige Ausnahmen keinen Präsenz-, sondern nur Unterricht auf die analoge oder digitale Weise geben. Für Schülerinnen und Schüler bis einschließlich Klasse 7 soll eine Notbetreuung für die Kinder angeboten werden, deren Eltern dringend darauf angewiesen sind. Hintergrund ist die Sorge, dass sich die Corona-Mutante verstärkt über Kinder und Jugendliche verbreitet. Geöffnet bleiben Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren. Auch die Abschlussklassen sollen teilweise in Präsenz unterrichtet werden. Mit dem Schulstart nach den Ferien ändert sich auch die Teststrategie des Landes. In der ersten Woche müssen sich Schüler noch nicht testen lassen, es bleibt auf freiwilliger Basis. In der Woche ab dem 19. April dürfen Lehrer, Schüler und auch Hausmeister ohne negativen Corona-Test nicht mehr am Unterricht teilnehmen oder das Gelände betreten – das schreibt die Landesregierung den Stadt- und Landkreisen mit mehr als 100 Corona-Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen vor und bezeichnet es auch als “indirekte Testpflicht”. In Baden-Württemberg hat das Corona-Infektionsgeschehen weiter angezogen. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 139,5, wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Am Samstag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen 134 betragen. Am Vortag war er bei 120,2, am Donnerstag bei 109,3. Die Zahl der bestätigten Fälle stieg um 1549 auf jetzt 388 308. An oder mit Corona starben 15 weitere Menschen, insgesamt sind es 8927. Als genesen gelten 345 476 Menschen (plus 1702). Laut Daten des Divi-Intensivregisters (Stand Sonntag 16.00 Uhr) sind 479 an Covid-19 erkrankte Menschen in Baden-Württemberg in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 272 invasiv beatmet. Von 2418 Intensivbetten seien derzeit 2124 belegt (87,8 Prozent). Die Schwelle der 100er-Inzidenz überschreiten 39 der 44 Stadt- und Landkreise. Die höchsten Werte haben der Landkreis Schwäbisch Hall (264,8) und der Stadtkreis Heilbronn (281,2). Am niedrigsten ist er in Heidelberg mit 68,1. Kurz vor Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan hat Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha (60, Grüne) das Einhalten der Hygieneregeln in der Corona-Pandemie angemahnt. “In diesem Jahr gilt während des Fastenmonats wieder der eindringliche Appell, Kontakte auf das absolut notwendigste zu reduzieren und die Hygieneregeln weiter konsequent einzuhalten”, erklärte Lucha am Sonntag in Stuttgart. “Es ist leider nach wie vor nicht die Zeit für größere Feiern und geselliges Beisammensein.” Der Ramadan beginnt am Dienstag (13. April). Das Fasten ist für viele Muslime wichtig, sie essen von Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nichts. Für Kranke, Alte, Schwangere oder Stillende, Kinder und körperlich schwer Arbeitende gibt es Ausnahmeregelungen. Im Südwesten bekennen sich rund 600.000 Menschen zum Islam. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle binnen sieben Tagen hat nach Angaben des Landesgesundheitsamts weiter deutlich zugelegt. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag am Samstag (Stand: 16 Uhr) bei 134,0 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Am Vortag war sie bei 120,2, am Donnerstag bei 109,3. Die Zahl der bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie stieg um 2673 auf 386.759. Es starben 8912 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Das waren 12 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 343.774 Infizierte (plus 1808). Die Schwelle von 100 Neuinfektionen überschreiten mittlerweile 38 der 44 Stadt- und Landkreise. Am höchsten bleibt der Wert im Landkreis Schwäbisch Hall und im Stadtkreis Heilbronn (jeweils 283,6), am niedrigsten in der Stadt Heidelberg mit 68,7. Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 47.053 Fälle mit Hinweisen auf “besorgniserregende Varianten” übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B1.351) entdeckt worden waren. Auf den Intensivstationen werden derzeit 469 Menschen mit Covid-19 behandelt – von ihnen werden 257 invasiv beatmet. Insgesamt sind demnach 88 Prozent der Intensivbetten belegt. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilte, wurden am Freitag 3314 weitere Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 384.086. Davon sind inzwischen 341.966 genesen. Bisher starben in Baden-Württemberg 8900 Menschen, das waren 32 mehr als zum Vortag. Die Inzidenz stieg von 109,3 (Donnerstag) auf 120,2. Deutschlands Psychotherapeuten fordern von der Politik einen stärkeren Schutz der Menschen vor psychischen Belastungen durch die Corona-Pandemie. “Neben Ängsten und Depressionen nehmen auch Anspannung und Aggression zu, oft zeigen sie sich, oft werden sie verdrängt”, sagte der Präsident der Psychotherapeutenkammer, Dietrich Munz, der Deutschen Presse-Agentur. “Wenn nun aber der Lockdown trotzdem verlängert und verschärft werden muss, wäre es wichtig, dass nicht nur wirtschaftliche Entschädigung fließt”, so Munz, der auch Präsident der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg ist. So müsse etwa Kindern und Jugendlichen, die mit Homeschooling schlecht zurechtkämen, gezielt geholfen werden. “Lehrkräfte wissen nach monatelangem Homeschooling oft genau, welche Schülerinnen und Schüler abdriften.” Für diese sollten zusätzliche Betreuungs- und Unterstützungsmöglichkeiten durch Schulpsychologen geschaffen werden. “Eine Idee wäre, dass Länder und Kommunen den Einsatz von Studierenden auch noch vor einem Abschluss möglich machen. Sie könnten etwa eine Patenschaft für ein Kind übernehmen.” Gerade bei wärmeren Temperaturen wären verstärkt Angebote im Freien denkbar. Insgesamt dürften psychische Erkrankungen spürbar zunehmen, wenn die Pandemie abklingt, sagte Munz. Die Pharmaindustrie im Südwesten wünscht sich Unterstützung vom Land beim Bund. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Medikamenten verbessern, sonst nützte den Unternehmen auch viel Innovation nichts, sagte der Geschäftsführer des Branchenverbands Chemie. BW, Ralf Müller, der Deutschen Presse-Agentur in Baden-Baden. Diese Bedingungen würden wie auch hohe Arbeits- und Energiekosten auf Bundesebene gesetzt. “Hier erwarten wir uns aber Schützenhilfe durch die Landesregierung.” Als Beispiel nannte Müller, dass etwa Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Anlagen in Deutschland viel zu lange dauerten. Noch sei Baden-Württemberg ein starker Pharmastandort, sagte Müller. “Es wird geforscht, entwickelt, produziert und vertrieben.” Aber es müsse hier auch weiterhin möglich sein, das nötige Geld zu verdienen, “um diese Leistungen an einem Standort wie Deutschland zu erbringen”. Die Pharmabranche in Baden-Württemberg hat nach Verbandsangaben einen Anteil von 37 Prozent nach Beschäftigten und Umsatz in der hiesigen Chemie- und Pharmaindustrie. Die 120 Unternehmen mit rund 40.000 Beschäftigten hätten vergangenes Jahr 15,2 Milliarden Umsatz gemacht. Wie das Landesgesundheitsamt am Donnerstag mitteilte, wurden weitere 3661 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 380.772, wovon 340.004 Menschen genesen sind. Weitere 37 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19, sodass die Anzahl der Todesfälle auf 8868 stieg. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 109,3. Baden-Württemberg möchte sich nicht wie Bayern und Mecklenburg-Vorpommern selbst Dosen des russischen Impfstoffes Sputnik V sichern. Es gebe ein bewährtes Verfahren, teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) laut eines Sprechers am Donnerstag in Stuttgart mit. Der Bund und die EU kümmerten sich um Beschaffung und Zulassung der Impfstoffe, die Länder seien zuständig für die Verimpfung. “Ich sehe keinen Anlass, daran etwas zu ändern”, so Lucha. Der Minister bezeichnete es mit Blick auf die Impfstoffbeschaffung aber als richtig, “dass der Bund und Minister Spahn jetzt bilaterale Gespräche mit Russland angekündigt haben.” Zuvor hatten sowohl Bayern als auch Mecklenburg-Vorpommern bekanntgegeben, sich noch vor der möglichen EU-Zulassung den Zugang zu dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik V sichern zu wollen. Nach Aussagen von Landesgesundheitsminister Harry Glawe (67, CDU) am Donnerstag hat sich Mecklenburg-Vorpommern eine Option auf eine Million dieser Impfdosen gesichert. Bayern hat eine Absichtserklärung für die Produktion und den Import von 2,5 Millionen Impfdosen unterzeichnet. Land und Kommunen haben einen ersten Fahrplan für ein flächendeckendes Schnelltest-Angebot für Kita-Kinder aufgestellt. Eine von den Gewerkschaften massiv geforderte Testpflicht wie in Schulen wird es aber auch weiterhin nicht geben. Nach Angaben des Landes und der kommunalen Verbände sind nun zunächst die wichtigsten Fragen zur Finanzierung regelmäßiger Tests geklärt worden. In einem nächsten Schritt müssen sich die Kommunen bemühen, eine ausreichende Zahl an Testkits auf dem Markt zu besorgen. Kann in allen Städten und Gemeinden ein Angebot gemacht werden, ist nach Angaben des baden-württembergischen Gemeindetags von Donnerstag eine Art Test-Verpflichtung im Gespräch. Ziel sei es, rund 450.000 betreute Kinder bis zum Alter von sieben Jahren zweimal pro Woche testen zu können. Das Land übernimmt aber nur Teile der Kosten für die Tests. In der Altersgruppe für die Kinder ab drei Jahren ist die Übernahme von 30 Prozent der Kosten vorgesehen. Bei Kindern unter drei Jahren beteiligt sich das Land über die Betriebskosten, über die auch die Schnelltests mitfinanziert werden sollen. Die Kosten für die Tests der Beschäftigten trägt das Land komplett. “Im Ergebnis beteiligt sich das Land damit zur Hälfte an den Kosten der Testungen an den Kitas und in der Kindertagespflege”, teilte das Staatsministerium mit. Land und Kommunen fordern auch den Bund auf, seinen Teil der Pandemiebekämpfung zu tragen und die Kosten zu übernehmen. Allerdings dränge die Zeit. Daher könnten die Kommunen nicht warten, bis auch diese finanzielle Frage geklärt sei, sagte Gemeindetagspräsident Steffen Jäger. “Die Vereinbarung mit dem Land ist jetzt zunächst der Startschuss, auf den die Kommunen und Träger gewartet haben.” Es sei allerdings eine Herausforderung, eine ausreichende Zahl an Testkits zu beschaffen. “Deshalb werden wir mit der neuen Testung sicher auch nicht überall gleich morgen beginnen können”, sagte Jäger der dpa. “Denn man kann nur das beschaffen, was der Markt hergibt.” Trotz der Verlegung der French Open und der daraus resultierenden Überschneidung planen die Organisatoren des Herren-Tennisturniers in Stuttgart vorerst weiter mit ihrem ursprünglichen Termin. “Wir wollen trotzdem mit dem MercedesCup als Start der Rasensaison zum geplanten Termin vom 5. bis 13. Juni festhalten”, sagte Turnierdirektor Edwin Weindorfer am Donnerstag. Man sei “überrascht” von der Verlegung des Grand-Slam-Turniers in Paris um eine Woche auf den 30. Mai bis 13. Juni, teilten die Veranstalter mit. Die Ausrichter der French Open hätten die ATP “vor vollendete Tatsachen gestellt”. Dem Stuttgarter Rasen-Turnier, das der Vorbereitung auf Wimbledon dient, droht eine Auflage ohne Topstars. “In den kommenden Tagen” werde die neue Situation mit der ATP, dem TC Weissenhof sowie Partnern und Sponsoren bewertet werden, hieß es. Im vergangenen Jahr war das ATP-Turnier in Stuttgart wie die meisten deutschen Tennis-Events aufgrund der Coronavirus-Pandemie ausgefallen. Der Ende 2020 begonnene Aufwärtstrend im Maschinenbau hält an. Auch im Februar verbuchten die Unternehmen im Südwesten ein deutliches Auftragsplus, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen 17 Prozent mehr Bestellungen ein. Getragen wird der Trend aber weiterhin fast ausschließlich vom Ausland. Während die Unternehmen dort einen Zuwachs von 26 Prozent verzeichneten, blieb das Auftragsplus im Inland mit einem Prozent minimal. “Die Dynamik des Maschinenbaus gewinnt im ersten Quartal 2021 aufgrund von Impulsen aus dem Ausland an Fahrt”, sagte der Geschäftsführer des VDMA Baden-Württemberg, Dietrich Birk. “Das ist ermutigend, sofern es pandemiebedingt nicht zu erneuten Rückschlägen kommt.” Leider hinke das Inland deutlich hinterher. An baden-württembergischen Kindertagesstätten muss es nach Ansicht der Gewerkschaft Verdi eine Testpflicht nach dem Vorbild der Schulen im Land geben. Es müssten umsetzbare und auch verpflichtende Konzepte erstellt werden für die zweimalige Testung von Kindern und Beschäftigten pro Woche, forderte der Landesbezirksleiter der Gewerkschaft Verdi, Martin Gross, am Donnerstag in Stuttgart. Allerdings dürften die Betreuerinnen und Erzieher nicht zusätzlich belastet werden. Es müsse zudem eine ausreichende Zahl von Test-Kits kostenlos angeboten werden. “Wir wollen einen möglichst sicheren Betrieb in den Kitas haben”, sagte er. Die Stimmung in den Kitas werde angesichts der unsicheren und risikoreichen Lage zunehmend schlechter, auch der Fachkräftemangel werde nach der Pandemie stärker, sagte Gross. “Die Kolleginnen und Kollegen fühlen sich in den Einrichtungen alleine gelassen”, kritisierte er. Die Landesregierung will dem Vernehmen nach am Donnerstag weitere Entscheidungen zur Strategie in den Kitas bekanntgeben. Dabei könnte es auch um eine Testpflicht oder ein Testangebot für Kinder gehen. Nach den Elternvertretern fordern auch die baden-württembergischen Erzieherinnen und Kita-Betreuer Klarheit über das weitere Vorgehen bei der Öffnung von Kindertageseinrichtungen. “Die Kolleginnen und Kollegen fühlen sich in den Einrichtungen alleine gelassen”, kritisierte der Landesbezirksleiter der Gewerkschaft Verdi, Martin Gross. Für die Schulen habe es bereits ein Spitzengespräch mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gegeben. Dagegen fehlten für den viel riskanteren Kita-Betrieb teilweise immer noch verbindliche und sichere Konzepte, sagte er der dpa. Die Landesregierung will am Donnerstag weitere Entscheidungen zur Strategie in den Kitas bekanntgeben. Dabei könnte es auch um eine Testpflicht oder ein Testangebot für Kinder gehen, wie es der Kreis Böblingen in Eigeninitiative derzeit organisiert und wie es Gewerkschaften fordern. Dort werden Jungen und Mädchen ähnlich wie in den Schulen zwei Mal in der Woche getestet, bevor sie die Kitas betreten. Nach Ablauf des Projekts sollen die Erfahrungen ausgewertet und entschieden werden, wie sich ein Modell auf Kreisebene weiter finanzieren lassen könnte. Verdi-Landesbezirksleiter Gross forderte landesweite Rahmenbedingungen, damit Kommunen und Träger die pädagogische Arbeit organisieren könnten. Es sei wichtig, dass die Beschäftigten nicht jeden Morgen am Kita-Tor neue Regeln durchsetzen müssten. “Pädagogische Fachkräfte sind für die Kinder verantwortlich und keine Türsteher der sich ständig ändernden Corona-Politik des Landes”, sagt Gross. Die Gewerkschaft will ihre konkreten Forderungen an die Landesregierung am Donnerstag (10 Uhr) veröffentlichen. Zuvor hatten bereits die Eltern moniert, der Wechsel zum Fernunterricht nach den Osterferien sorge bei den Eltern mit Kindern in Kitas und Kindertagespflege für akute Verunsicherung. Sie beobachteten mit Unruhe, dass sich die Landesregierung bisher noch nicht zum Verfahren in den Kitas geäußert habe, teilte ein Sprecher der Landeselternvertretung baden-württembergischer Kindertageseinrichtungen (LEBK-BW) mit. Die Elternvertreter sprechen sich grundsätzlich für offene Kitas aus und verweisen dabei auch auf aktuelle Daten des Landesgesundheitsamt, wonach vor allem Arbeitsstätten und der private Bereich für den Großteil der Corona-Neuinfektionen verantwortlich seien. Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg teilte mit, dass am Mittwoch weitere 3109 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet wurden. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 377.111. Davon sind inzwischen 337.872 genesen. Im Zusammenhang mit Covid-19 starben bisher 8831 Menschen, das waren 36 Todesfälle mehr als zum Vortag. Die 7-Tagesinzidenz lag bei 101,1. Wegen der wachsenden Anzahl von Corona-Intensivpatienten müssen erste Kliniken im Südwesten wieder geplante Operationen verschieben. Das berichtete der Koordinator der intensivmedizinischen Versorgung von Corona-Patienten in Baden-Württemberg, Götz Geldner. Die Zahl der Corona-Patienten sei im Vergleich zur Vorwoche um 20 Prozent gestiegen, sagte der Ärztliche Direktor der Ludwigsburger RKH-Kliniken am Mittwoch. Landesweit sei bereits ein Drittel der Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. “Wenn die Zahl der Intensivpatienten weiter steigt, haben wir in ein bis zwei Wochen ein Problem”, sagte Geldner. Sobald die Belegung in Richtung der 40 Prozent gehe, müssten in größerem Maße Operationen verschoben werden. Seit Mitte März steigt die Zahl der Corona-Patienten in Intensivbehandlung im Südwesten stark an. Lag sie am 10. März noch bei 236, wurden am Dienstag bereits 648 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung intensivmedizinisch behandelt, wie aus den Daten des Divi-Intensivregisters hervorgeht. Seit wenigen Tagen übersteigt zudem die Zahl der Kliniken, die ihren Betrieb als eingeschränkt bezeichnen, die der Kliniken mit regulärem Betrieb. Seine Prognose gingen aktuell noch von einer sinkenden Zahl der Intensivpatienten aus, sagte Geldner. Doch das liege allein an den geringen gemeldeten Fallzahlen über Ostern. Weil auch nach einem Jahr Pandemie noch Meldelücken bestünden, seien die Zahlen nicht aussagekräftig. Mit Blick auf mögliche Maßnahmen zeigte sich der Intensivmediziner resigniert. “Was soll anders sein, als in der Welle davor? Jeder weiß, was jetzt passiert.” Politiker und Bürger trügen nun gleichermaßen Verantwortung. Es fehle weiter ein Konzept, um der Pandemie Herr zu werden. Das jetzige Vorgehen nannte Geldner ziel- und planlos. “Wir versuchen, das beste daraus zu machen.” In der Diskussion über strengere Corona-Regeln plädieren Kinder- und Jugendärzte dafür, Schulen und Kindergärten so lange wie möglich offen zu halten. “Schulschließungen sollten wirklich die letzte Option sein”, sagte die Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Ingeborg Krägeloh-Mann aus Tübingen, der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor sollten alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um Kontakte in der gesamten Bevölkerung zu verringern. Die Medizinprofessorin forderte, kleinere Kinder im Gegensatz zu Erwachsenen oder Jugendlichen anders zu bewerten. Sie seien wahrscheinlich noch weniger am Infektionsgeschehen beteiligt “und mehr auf Präsenzunterricht angewiesen”. Die aktuell stärker steigenden Zahlen bei den erfassten Corona-Fällen in dieser Altersgruppe gehen nach Meinung von Krägeloh-Mann auf eine Erhöhung der Testzahl zurück. Dadurch würden im Vergleich zu früher mehr Fälle aus der Dunkelziffer erfasst. Nach Erkenntnissen von DGKJ und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sowie weiteren Experten tragen Kinder und Jugendliche aktuell nicht mehr zum Infektionsgeschehen bei als andere Altersgruppen. “Bildungszugang und Teilhabe sind ein sehr hohes Gut und sollten in der Abwägung der Maßnahmen gegen die Pandemieausbreitung hohe Berücksichtigung finden”, schreiben die Verbände. Generell müsse bei Schulschließungen der Nutzen mit den möglichen Schäden abgewogen werden, sagte Krägeloh-Mann. Studien hätten gezeigt, dass der Anteil an Kindern etwa mit depressiven Verstimmungen oder psychosomatischen Störungen im Lockdown zugenommen habe. Nach den Osterferien sollten Kommunen, Gesundheitsämter und Schulträger nach Überzeugung des Deutschen Lehrerverbands am besten selbst entscheiden, ob sie den Fernunterricht beenden oder nicht. Für einen Präsenzunterricht müssten aber strenge Vorgaben gelten, sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung. “Wir müssen flexibel vorgehen und können nur dort, wo zusätzliche Maßnahmen des Gesundheitsschutzes möglich sind – etwa Lehrerimpfungen oder verpflichtende Schnelltests – die Schulen auch bei etwas höheren Inzidenzen offen halten. Das sollte vor Ort entschieden werden.” Bei sehr hohen Inzidenzen sei dies sicher nicht möglich. Nach den Osterferien beginnt der Unterricht in Baden-Württemberg am kommenden Montag. Viele Schulen in den Bundesländern öffnen in der Woche nach Ostern, andere eine Woche später, wenn die Corona-Zahlen es zulassen. Im Südwesten wird es für die meisten Klassenstufen zunächst keinen Präsenz- sondern nur Fernunterricht geben. Ab dem 19. April soll ein Wechselbetrieb mit Präsenz- und Fernunterricht starten, sofern es das Infektionsgeschehen zulässt. Nach Einschätzung Meidingers droht zwar bei strengen Vorgaben ein Flickenteppich von offenen und geschlossenen Schulen von Landkreis zu Landkreis. “Aber der beruht auf Vorgaben, die sich streng nach wissenschaftlichen Kriterien und vereinbarten Standards orientieren: Inzidenzzahlen, Impfquoten und der Anzahl obligatorischer Schnelltests”, sagte der Verbandschef. “Das führt auch zu Ungerechtigkeiten, aber die Bildungsgerechtigkeit wird wegen Corona ohnehin auf eine harte Probe gestellt.” In Berlin wollen die Kultusminister der Länder am Donnerstag über das weitere Vorgehen an den Schulen beraten. Für Baden-Württemberg wird die noch amtierende Kultusministerin Susanne Eisenmann (56, CDU) an der Runde teilnehmen. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilt, haben sich in Baden-Württemberg weitere 828 Menschen und damit insgesamt 374.002 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Weitere 1561 Menschen und damit insgesamt 336.009 sind von ihrer Infektion wieder genesen. 34 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Die 7-Tage-Inzidenz steigt auf 100,7 in Baden-Württemberg. Da über die Ostertage meist weniger Tests gemacht und nicht von allen Gesundheitsämtern die Daten weitergeleitet wurden, ist bei den Zahlen nach Angaben des Robert Koch-Instituts allerdings Vorsicht angebracht. Sie geben möglicherweise nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen wieder. 43 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen bei der Inzidenz über dem Wert von 50. Die Stadt Freiburg (42,8) liegt als einziger Kreis darunter. Die höchste Inzidenz weist weiterhin der Kreis Schwäbisch Hall mit nun 248,5 auf. Von 2439 betreibbaren Intensivbetten sind den Angaben zufolge derzeit rund 88 Prozent belegt. Diese werden nicht nur für Corona-Patienten genutzt, der Anteil freier Betten dient jedoch als wichtiger Indikator für die Belastung des Gesundheitssystems und die freien Reserven. Rund 1,4 Millionen Menschen haben im Südwesten laut Gesundheitsamt inzwischen eine erste Impfung gegen das Virus erhalten, rund 584 000 wurden bereits ein zweites Mal geimpft. Nach teilweise monatelangen Verzögerungen haben Unternehmen in Baden-Württemberg, die wegen coronabedingter Einbrüche staatliche Hilfe beansprucht haben, die beantragten Mittel fast vollständig erhalten. Demnach bekamen die Firmen aus der November-, Dezember-, Neustart- und Überbrückungshilfe insgesamt 2,3 Milliarden Euro, wie die Stuttgarter Nachrichten unter Berufung auf das Wirtschaftsministerium berichteten. Etwa 60 Prozent des Betrags entfallen dem Bericht zufolge auf die November- und Dezemberhilfe. Für diese beiden Hilfen flossen demnach 1,4 Milliarden Euro an 85.200 Unternehmen. Nur wenige Anträge wurden abgelehnt. Insgesamt liege die Bewilligungsquote bei weit über 90 Prozent, wurde Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (48, CDU) von der Zeitung zitiert. Auch bei der Einführung der Überbrückungshilfe III hat das Land die Verzögerungen zu einem großen Teil wieder aufgeholt, wie das Blatt weiter berichtete. Obwohl die Software des Bundes erst seit zwei Wochen zur Verfügung steht, wurden demnach inzwischen 26.100 von 28.200 Unternehmen Hilfen gewährt. Dennoch sei bisher nur gut ein Drittel der beantragten 833 Millionen Euro ausbezahlt. Vor allem große Unternehmen mit sehr hohen Hilfsanträgen warteten noch auf ihr Geld. Die Initiative Faire Landarbeit hat an die Landwirte appelliert, Saisonarbeiter angemessen vor dem Coronavirus zu schützen. Die Fehler des vergangenen Jahres dürften nicht wiederholt werden, sagte Benjamin Luig, Koordinator der Initiative Faire Landarbeit, der Deutschen Presse-Agentur. Er prangerte an, dass es den Landwirten weiterhin erlaubt sei, bis zu acht Saisonkräfte in einem Zimmer unterzubringen. “Das ist ein problematischer Doppelstandard zwischen dem Schutz der hiesigen Bevölkerung und dem Schutz der Saisonarbeiter”, sagte Luig. Unter diesen Bedingungen könne es zu erneuten Corona-Ausbrüchen in landwirtschaftlichen Betrieben kommen. Im vergangenen Jahr gab es Fälle in mehreren Betrieben in Baden-Württemberg. So zählten die Behörden etwa bei einem Spargelanbauer in Bad Krozingen 16 Infizierte. Ein Erntehelfer aus Rumänien, der auf dem Hof beschäftigt war, starb in der Woche vor Ostern 2020 nach einer Corona-Infektion. Der Geschäftsführer des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer, Simon Schumacher, erklärte, Erntehelfer seien in Unterkünften besser geschützt als Personen, die über Schulen, Kindergärten und Arbeit wesentlich mehr Kontakt zu potenziell infizierten Personen hätten. “Daher wird die Zusammenarbeit zwischen einheimischen Personal mit den osteuropäischen ErntehelferInnen so gering wie möglich gehalten.” Die Saisonarbeitskräfte würden üblicherweise vor der Einreise getestet, vor Arbeitsaufnahme und nach fünf Tagen. Sobald neue Mitarbeiter dazukämen, empfehle man erneute Testungen. Außerdem würden in den Betrieben zahlreiche Hygienemaßnahmen umgesetzt. Jährlich helfen in den deutschen Landwirtschaftsbetrieben im Durchschnitt rund 300.000 Saisonkräfte. Im Südwesten sind es nach Angaben des Landesbauernverbands 50.000. Die Initiative Faire Landarbeit ist ein Bündnis der Gewerkschaft IG Bau und von Beratungsorganisationen. Mitarbeiter der Organisationen besuchen Saisonarbeiter während der Arbeit auf dem Feld und bieten ihnen Beratung zu ihren Rechten an. Viele der Menschen, die vorrangig aus Osteuropa nach Deutschland kommen, wüssten zum Beispiel nicht, wie hoch der hiesige Mindestlohn sei, sagte Koordinator Luig. Auch seien viele Erntehelfer nicht krankenversichert oder könnten in Beratungsgesprächen zumindest nicht sagen, ob sie in Deutschland über die Betriebe versichert seien. An Covid-19 zu erkranken sei dabei nicht das einzige gesundheitliche Risiko für Saisonarbeiter. Ihnen setze auch die Hitze und die Sonneneinstrahlung auf dem Feld zu. Oftmals würde ihnen von den Betrieben nicht ausreichend Trinkwasser zu Verfügung gestellt und es fehle an Pausen und Schatten, bemängelte Luig. Wie das Landesgesundheitsamt am Ostermontag mitteilte, wurden weitere 730 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 373.174, wovon 334.448 Menschen genesen sind. Weitere 14 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19, sodass die Anzahl der Todesfälle auf 8761 stieg. Die Inzidenz sank von 121,0 auf 116,8. Das Landesgesundheitsamt hat am Ostersonntag 1022 neue Corona-Infektionen gemeldet. Damit stieg die Gesamtzahl der Ansteckungen im Südwesten auf 372.444 seit Beginn der Pandemie (Stand: 16 Uhr). Die Zahl der Toten stieg um 4 auf 8747. Die Zahl der Genesenen wird auf 333.239 geschätzt – das sind 1631 mehr als am Vortag. Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche – lag am Sonntag bei 121,0. Am Vortag betrug der Wert laut Landesgesundheitsamt 121,7. Bei der Interpretation dieses Rückgangs ist aber Vorsicht angebracht: Das Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass an den Osterfeiertagen meist weniger Tests gemacht und gemeldet werden. Alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen bei der Inzidenz – meist deutlich – über dem Wert von 50. Die höchsten Werte verzeichnen der Landkreis Schwäbisch Hall (316,1), der Hohenlohekreis (220,1), der Stadtkreis Heilbronn (200,6) und der Landkreis Rastatt (190,1), den niedrigsten mit 60,6 weiterhin der Stadtkreis Freiburg im Breisgau. Seit Ende Dezember wurden der Stuttgarter Behörde 37 591 Fälle mit Hinweisen auf “besorgniserregende Virusvarianten” übermittelt. Dies betrifft mit 33.833 Fällen vor allem den zuerst in Großbritannien entdeckten Typ B.1.1.7. Zuletzt wurden in Baden-Württemberg 424 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt – 223 von ihnen werden invasiv beatmet. Von 2425 betreibbaren Intensivbetten sind den Angaben zufolge derzeit mit 2078 rund 86 Prozent belegt. Diese werden nicht nur für Corona-Patienten genutzt, der Anteil freier Betten dient jedoch als wichtiger Indikator für die Belastung des Gesundheitssystems und die freien Reserven. 1.356.304 Menschen in Baden-Württemberg sind laut Gesundheitsamt inzwischen ein erstes Mal gegen das Virus geimpft worden,568.132 haben eine zweite Schutzimpfung erhalten. Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) will alles dafür zu tun, dass sich Demonstrationen wie am Samstag in Stuttgart mit Tausenden ohne Maske und Abstand nicht wiederholen. “Das, was gestern passiert ist, ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich an die Pandemieregeln halten. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Gefährdung und dazu geeignet, die dritte Corona-Welle zu befördern”, sagte Lucha am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Den Demonstranten sei es nicht um Freiheitsrechte gegangen, sondern darum die demokratische Grundordnung zu stören. In der kommenden Woche werde es Gespräche mit der Stadt geben. “Wir werden die Situation analysieren”, kündigte Lucha an. Seiner Ansicht nach gibt die derzeit gültige Corona-Verordnung des Landes ein Verbot solcher Massenversammlungen her. Deshalb halte er eine Anpassung der Corona-Verordnung für nicht nötig. Dies hatte Stuttgarts Ordnungsbürgermeister Clemens Maier ins Spiel gebracht. Man werde sich mit der Landesregierung beraten, inwieweit die Corona-Verordnung nach den Erfahrungen in Sachen Versammlungen angepasst werde, sagte Maier am Samstag. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat in seiner Osterpredigt am Sonntag den Blick auf Kriege, Krisen und Unruhen gerichtet. Diese ließen zahlreiche Menschen weltweit in Unsicherheit und Not leben, sagte Burger im Freiburger Münster laut einem vorab verbreiteten Text. Während die Corona-Pandemie hierzulande das Leben bedrücke, verstärke sie in diesen bereits gezeichneten Regionen das vorhandene Elend noch mehr. Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July erinnerte laut einem vorab verbreiteten Text an “viele Abschiede in diesem zurückliegenden Jahr der Corona-Pandemie, auch von Familienangehörigen, Freunden und Bekannten.” Die Pandemie, der Krieg, der Hass, der Rassismus und die Ausgrenzung, die Gehässigkeit und die Bedrohung, die Lüge und der Terror würden nicht das letzte Wort behalten, sagte July in seinem Festgottesdienst in der Peterskirche in Auenwald (Rems-Murr-Kreis). Bundesaußenminister Heiko Maas (54, SPD) hat die Kundgebung der “Querdenken”-Bewegung mit gut 10.000 Teilnehmern in Stuttgart scharf kritisiert. Mehr Infos dazu hier. Am Samstag wurden dem Landesgesundheitsamt 1116 neue Infektionen mitgeteilt. Damit erhöht sich die Zahl der Covid-Infektionen auf insgesamt 371.422. Derweil sind 331.608 Menschen genesen. Auch wurden 6 weitere Tote gemeldet. Somit sind mittlerweile 8743 Menschen dem Erreger zum Opfer gefallen. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 121,7. Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von Grünen und CDU bis 2026 eine Bildungspolitik, die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche bekämpft. Die Schuldenbremse müsse für notwendige Investitionen in Kitas, Schulen und Hochschulen weiter aufgehoben werden, sagte Monika Stein, GEW-Landesvorsitzende am Samstag in Freiburg. “Die letzten fünf Jahre waren verlorene Jahre für die Weiterentwicklung der Bildungspolitik in Baden-Württemberg. Die Grünen haben zugelassen, dass fünf Jahre eine konservative Bildungspolitik gemacht wurde.” Die neue Landesregierung dürfe nicht zulassen, dass eine Corona-Generation entstehe, sagte Stein. Die Bildungsgewerkschaft werte das schlechte Abschneiden der CDU auch als eine Abstimmung über die Bildungspolitik. Grüne und CDU in Baden-Württemberg kamen am Samstag zu ihrem abschließenden Sondierungsgespräch zusammen, um die Weichen für eine neue grün-schwarze Koalition zu stellen. Die Polizei Mannheim hat am Karfreitag Schwerpunktkontrollen in der Rhein-Neckar-Region durchgeführt. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, waren rund 70 Beamte in Mannheim, Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis im Einsatz. Insgesamt wurden 691 Fahrzeuge und 1540 Personen kontrolliert. Dabei stellten die Beamten 343 Verstöße fest, bei denen es sich überwiegend um Verstöße gegen die Maskenpflicht und gegen die Kontaktbeschränkungen handelte. Auf der Neckarwiese in Heidelberg befanden sich am Nachmittag rund 1000 Menschen, die meisten hielten sich an die Regeln. Einige Gruppen bestanden aus mehr als zwei Haushalten und überschritten die Höchstzahl. Die Beamten wiesen diese Gruppen auf die Regeln hin. In Mannheim blieb das Besucheraufkommen überschaubar, die Regeln wurden überwiegend eingehalten. Gegen 20 Uhr wurden einige Autoposer festgestellt und verwiesen. In Waibstadt kontrollierten die Beamten eine Gruppe von 20 Menschen, die sich zu einer Feier an Biertischen niedergelassen hatte. Die Ansammlung wurde aufgelöst und die Teilnehmer erwarten nun Bußgelder. Polizeipräsident Andreas Stenger betonte: “Das Virus braucht zur Verbreitung den persönlichen Kontakt. Es kennt keine Feiertage.” Dem Landesgesundheitsamt wurden am Freitag 2599 neue Infektionen mitgeteilt. Damit erhöht sich die Zahl der Covid-Infektionen auf insgesamt 370.306. Derweil sind 329.919 Menschen genesen. Auch wurden 9 weitere Tote gemeldet. Somit sind mittlerweile 8737 Menschen dem Erreger zum Opfer gefallen. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 131,1. Eine Unterbringung für Flüchtlinge in Mühlacker (Enzkreis) ist am Freitag unter Quarantäne gestellt worden. Das teilte das Landratsamt mit. In der Anlage seien in den vergangenen Tagen Corona-Infektionen aufgetreten, deren Zahl sich im einstelligen Bereich bewege. Die Betroffenen seien in einer Wohnung außerhalb der Unterkunft untergebracht worden. Die anderen Bewohner stünden als Kontaktpersonen ebenfalls unter Quarantäne. Für weitere Auskünfte war die Behörde nicht erreichbar. Von diesem Dienstag an können 11.300 Mannheimer Kinder nach rund dreiwöchiger Schließung wieder in ihre Kitas gehen. Seit Mitte März hatten die 200 Einrichtungen coronabedingt nur noch für die Notbetreuung geöffnet. Mannheim ist eine der wenigen Kommunen im Südwesten, die diesen Schritt gegangen ist. Dort waren Infektionen in Kitas – auch durch Virus-Varianten – gehäuft aufgetreten. Im Hotspot-Landkreis Schwäbisch Hall sind die Kitas noch bis zum 11. April dicht. Zum Wiederanlauf der Betreuung der Kleinen nach Ostern sagte eine Sprecherin der Stadt Mannheim: “Wir haben einen pandemiegerechteren Betrieb vorbereitet.” Vor allem sollen die Tests ausgebaut werden. Den Eltern stehen zwei unterschiedliche davon zur Auswahl: ein Spucktest und ein Nasaltest, die sie zu Hause mit ihrem Kind vornehmen können. Die Antigen-Schnelltests können kostenfrei zwei Mal pro Woche genutzt werden. Dafür hat die Stadt je Testform 50.000 Stück geordert. Für alle Beschäftigten stehen weiterhin zwei Schnelltests pro Woche bereit. An den Kitas gilt zudem weiter eine Maskenpflicht für alle Erwachsenen, auch in der pädagogischen Arbeit. Zudem sei ein Teil der Erzieherinnen in Mannheim inzwischen geimpft. Die Belegung der Kitas in der Notbetreuung belief sich auf 45 Prozent. Es hat sich gezeigt, dass zwischenzeitlich keine neuen großen Cluster an Kitas aufgetreten sind, wie die Stadt weiter mitteilte. Allerdings gebe es mehrere Einrichtungen mit einzelnen positiven Corona-Fällen. Wegen hoher Corona-Infektionszahlen hat die Stadt Heilbronn Ausgangsbeschränkungen für die Nächte verhängt. Sie gelte von Dienstag an zwischen 21 Uhr und 5 Uhr morgens, teilte die Stadt in einer Allgemeinverfügung am Donnerstagabend mit. Die Maßnahme bleibe vorerst bis zum 5. Mai in Kraft, könne aber bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 auch früher ausgehoben werden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen 7 Tage liegt nach Angaben der Stadt aktuell über 150. Ausnahmen gelten beispielsweise bei Notfällen, für berufliche Tätigkeiten oder für das Gassigehen mit dem Hund. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen hat leicht zugelegt. Am Donnerstag (Stand 16 Uhr) erreichte sie den Wert von 130,9 Ansteckungen (Vortag: 129,8) je 100.000 Einwohner und binnen einer Woche, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Alle Stadt- und Landkreise liegen über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Nach einem Rückgang der Fallzahlen seit Weihnachten bis Mitte Februar ist laut Mitteilung ein kontinuierlicher Anstieg der Neuinfektionen und der 7-Tage-Inzidenz zu beobachten. Seit Beginn der Pandemie wurden 367.707 laborbestätigte Covid-19-Fälle aus allen 44 Stadt- und Landkreisen gemeldet, das sind 2720 mehr als am Vortag. Außerdem stieg die Zahl der Todesfälle um 24 auf 8728. Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt bislang insgesamt 33.705 Fälle mit Hinweisen auf das Vorliegen von besorgniserregenden Varianten aus allen 44 Stadt-und Landkreisen Baden-Württembergs übermittelt. Die Südwest-Wirtschaft lehnt einen gesetzlichen Zwang zum Testen ihrer Beschäftigten auf das Coronavirus ab. “Unsere Unternehmen testen schon aus Eigeninteresse ihre Belegschaften”, erklärten die beiden Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), Peer-Michael Dick und Wolfgang Wolf, am Donnerstag in Stuttgart. Dass dies bisher gut gelungen sei, bewiesen die niedrigen Infektionszahlen in den Betrieben. Dick sagte: “Ein vom Gesetzgeber verordneter Zwang für die Unternehmen, ihren Mitarbeitern das Testen anzubieten, würde nicht für mehr Schutz sorgen, sondern einzig mehr Bürokratie und höhere Kosten erzeugen.” So wären die Unternehmen gezwungen, für alle Beschäftigten Tests vorzuhalten, obwohl völlig unklar sei, wie viele Arbeitnehmer sich regelmäßig solchen freiwilligen Tests unterziehen würden, ergänzte Wolf. Weil er keine Maske tragen wollte, hat ein Mann am Mittwoch zwei Polizisten leicht verletzt. Der 50-Jährige habe sich ohne Schutzmaske in einer Postfiliale in Aalen aufgehalten, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Trotz Verweis des Filialleiters habe er sich geweigert, die Filiale zu verlassen. Den zu Hilfe gerufenen Polizisten verhielt sich der Mann den Angaben zufolge ebenfalls unkooperativ. Er habe nach den Beamten getreten und musste demnach überwältigt werden. Beide Polizisten zogen sich leichte Verletzungen zu, hieß es. Der Mann wurde angezeigt. Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (CDU) hat an die Bevölkerung appelliert, an Ostern auf Unternehmungen in der Gruppe zu verzichten und beliebte Ausflugsziele zu meiden. “Auch wenn wir alle pandemiemüde sind und uns die aktuellen Einschränkungen wirklich aufs Gemüt schlagen, so muss für die Ostertage leider gelten: Gruppenaktivitäten sind nicht möglich”, erklärte Wolf. Das Ansteckungsrisiko hierbei sei zu groß. “Ich verstehe sehr gut, dass es die Menschen bei entsprechendem Wetter nach draußen zieht, das geht mir ja selbst auch so”, räumte er ein. Aber wenn sich an bekannten und beliebten Ausflugsorten Menschentrauben bildeten, hätte das fatale Folgen. Das gelte auch für Gruppenausfahrten mit Motorrädern. Laut Corona-Verordnung des Landes dürfen sich drinnen wie draußen derzeit Angehörige aus höchstens zwei Haushalten treffen – jedoch maximal fünf Menschen, wobei Kinder bis 14 Jahre nicht mitgezählt werden. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilte, wurden am Mittwoch weitere 3326 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 364.987. Davon sind circa 326.536 genesen. Gestorben sind bisher 8704, das waren 20 mehr Todesfälle als zum Vortag. Die 7-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Dienstag (125,7) auf 129,8 gestiegen. Tourismusminister Guido Wolf (59, CDU) hat unmittelbar vor Ostern die Hoffnungen auf weitreichende Öffnungen in Gaststätten, Hotels und Touristikbetrieben gedämpft. “Ich hätte mir gewünscht, dass wir zum Auftakt der wichtigen Frühjahrssaison an einem anderen Punkt stehen, als wir es jetzt tun – dass wir über konkrete Öffnungsperspektiven gesprochen hätten”, sagte der CDU-Politiker der Schwäbischen Zeitung (Donnerstag). Die Verantwortlichen in der Tourismusbranche hätten es mehr als verdient. Doch die rasant gestiegenen Infektionszahlen seien Grund zur Sorge. “So schwer es mir fällt, es wäre unseriös, jetzt unter diesen Bedingungen breite Öffnungen im Tourismusbereich in Aussicht zu stellen.” Wolf betonte aber, es brauche Strategien für die kommenden Wochen: “Es ist wichtig, dass massenhafte Tests, Modellversuche und smarte Kontaktnachverfolgungen jetzt konzentriert angegangen und vorbereitet werden, damit wir die Zeit bis Pfingsten in den Blick nehmen können.” Angesichts hoher Inzidenzwerte hatte das Haus von Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) weiteren Modellversuchen analog zu jenem in der Stadt Tübingen zunächst eine Absage erteilt. Der baden-württembergische Hotel- und Gaststätten Verband Dehoga begrüßte laut Schwäbischer Zeitung regionale Initiativen, die sich mit einer verantwortungsvollen Öffnung der Gastronomie und touristischen Betriebe beschäftigen. Wichtig sei, dass die Öffnung längerfristig ist, sagte Verbandspressesprecher Daniel Ohl. “Wir wollen nicht gleich drei Wochen später wieder zumachen. Das würde den Schaden nur vergrößern. Die Lage ist sehr ernst”, sagte Ohl. Seit März letzten Jahres habe die Branche von 15,5 Milliarden Euro Umsatz gut 7 Milliarden verloren. Mit Blick auf die rasant steigende Zahl an registrierten Corona-Neuinfektionen hat Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) die Landräte aufgerufen, nächtliche Ausgangsbeschränkungen konsequenter zu verhängen. Er werde im Ernstfall auch vor einer Weisung nicht zurückschrecken, wenn dies nach seiner Einschätzung geboten sei, warnte der Grünen-Minister am Mittwoch in einem Rundschreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Ausgangssperren müssten unverzüglich verhängt werden, wenn sich das Virus nach Überzeugung der Behörden trotz aller Einschränkungen und Auflagen stark verbreite. Maßnahmen zum Schutz der Menschen könnten nur ausreichen, wenn sie konsequent angewandt und umfassend umgesetzt würden, schreibt Lucha. “Die rasant steigenden 7-Tage-Inzidenzwerte zeigen deutlich, dass wir mehr denn je weitere beschränkende Maßnahmen erlassen und konsequent umsetzen müssen.” Aus seiner Sicht kommen Ausgangsbeschränkungen spätestens ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 150 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche “ernsthaft in Betracht”. Dann sei davon auszugehen, dass alle bisher getroffenen Maßnahmen nicht ausreichten, heißt es in dem Schreiben. Lucha hatte bereits am Montag gewarnt, die Landesregierung werde bei der Anwendung der Corona-Notbremse in Hotspot-Regionen im Zweifel hart durchgreifen. “Wenn wir den Eindruck haben sollten, dass die Notbremse vor Ort ausgesessen wird, werden wir als Land unter anderem mit klaren Weisungen einschreiten”, hatte Lucha der dpa gesagt. Zuletzt hatte es mehrere Stadt- und Landkreise gegeben, die Notbremse nicht konsequent umsetzten. Das müssen sie aber tun, wenn der Grenzwert von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche schon mehr als 3 Tage lang überschritten haben. Auch bei einer Ausgangsbeschränkung zögern zahlreiche Städte und Landkreise. Die Entscheidungsgewalt über die Ausgangsbeschränkungen liegt bislang bei den kreiseigenen Gesundheitsämtern. Die Landesregierung plant in Kürze einen Impfgipfel mit den Kommunen, um den Verteilungsschlüssel der Impfstoffe neu abzustimmen. Das Sozialministerium teilte am Dienstag in Stuttgart mit, für April sei ein solches Treffen geplant. Ein genaues Datum war zunächst nicht bekannt. Ministerialdirektor Uwe Lahl sagte, das Land strebe bei der Verteilung des Impfstoffs “eine faire Lösung” an. Er gehe davon aus, dass die kommunale Seite mit einem abgestimmten Konzept in die Gespräche gehen werde. Die “Heilbronner Stimme” und der “Südkurier” (Mittwoch) zitierten Sozialminister Manfred Lucha (60, Grüne), der angedeutet hatte, dass der Bevölkerungsschlüssel bei der Verteilung des Impfstoffs bald mehr Gewicht bekommen werde. “Wenn mehr Impfstoff zur Verfügung steht, planen wir, bei der Impfstoff-Verteilung auch den Bevölkerungsschlüssel zu berücksichtigen”, schrieb Lucha demnach Ende März in einer Antwort auf eine Anfrage der Konstanzer Grünen-Landtagsabgeordneten Nese Erikli. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat angekündigt, angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen dieses Jahr auf Osterfeierlichkeiten in der Familie verzichten zu wollen. “Der Familienbesuch fällt auch bei mir dieses Jahr aus, beziehungsweise findet digital statt”, sagte der CDU-Politiker am Dienstag bei einer Online-Schalte mit Journalisten, in der es vorrangig um das Testmodell im Kreis Böblingen ging. Spahn rief die Menschen auf, über Ostern alle Kontakte “soweit es geht” herunterzufahren – “so schwer es auch fällt”. Spahn lobte ausgeklügelte Corona-Testmodelle etwa in Böblingen, Tübingen oder Rostock. Dort seien jeweils Infrastrukturen entstanden, die umfangreiche Corona-Tests möglich machten. Die Tests könnten helfen, Öffnungsschritte etwa mit Blick auf die Außengastronomie oder Theaterbesuche abzusichern. Durch Tests alleine sei die aktuelle Corona-Infektionswelle allerdings nicht zu besiegen – hier sei vor allem eine Minimierung der persönlichen Kontakte wichtig. Böblingen hatte Anfang Februar ein flächendeckendes Schnelltestangebot im Landkreis eingeführt. Angeboten werden mindestens zwei gratis Schnelltests pro Woche pro Kopf in fünf Testzentren und zahlreichen angehängten Stellen sowie kurze Wartezeiten und ein schnelles digital übermitteltes Ergebnis. Inzwischen haben die Menschen auch in anderen Teilen Deutschlands die Möglichkeit, sich zumindest einmal pro Woche gratis auf das Coronavirus testen zu lassen. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilt, steigt die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus um 1976 auf insgesamt 361.661. Von ihrer Erkrankung sind insgesamt 324.764 Menschen wieder genesen. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt die Zahl der Todesfälle um 27 auf 8684. Die 7-Tage-Inzidenz steigt auf 125,7. Seit der Wiedereröffnung der Impfterminvergabe am vergangenen Freitag sind bis Sonntag (24 Uhr) rund 245.000 Termine vergeben worden. Die Nachfrage sei weiterhin deutlich höher als das Angebot, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart am Dienstag. “Wir können daher die Enttäuschung gut nachvollziehen, wenn dann noch keine Termine verfügbar sind. Personen über 80 Jahren können sich aber auch weiterhin auf eine Warteliste setzen lassen.” Neu sei, dass nach einer Umstellung im Terminvergabesystem das Callcenter schon bald bei der Abarbeitung der Warteliste auch auf exklusive Termine zurückgreifen könne. Das Gesundheitsministerium hatte die Anmeldesysteme geschlossen, nachdem der Bund die Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff für einige Tage ausgesetzt hatte. Um die Terminvergabe für Menschen über 80 auf der Warteliste mit Hochdruck voranzubringen, wurde die Schließung um einige Tage verlängert. Die Terminvergabe klappte in der Vergangenheit jedoch nicht ohne Probleme. Zum Start der Impfkampagne in Baden-Württemberg war der Hotline ein Sprachdialogsystem vorgeschaltet, was vor allem bei älteren Menschen für Verwirrung sorgte. Daher wurden das Sprachdialogsystem und überwiegend auch Bandansagen durch persönliche, aktuelle Ansagen ersetzt. “Nach unseren Erfahrungen wird dies von den Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen, zumal Nachfragen im persönlichen Dialog geklärt werden können”, sagte der Ministeriumssprecher. Termine können entweder unter der zentralen Rufnummer 116 117 sowie online auf www.impfterminservice.de vereinbart werden. Auch über die Osterfeiertage wird in Baden-Württemberg weitgehend weiter geimpft. “Viele Impfzentren impfen auch an Sonn- und Feiertagen”, erklärte ein Sprecher des Sozialministeriums am Dienstag in Stuttgart. Die Zahl der an Ostern möglichen Impfungen richte sich allerdings nach dem verfügbaren Impfstoff. Die Impfzentren liefen wegen Impfstoffmangels noch immer nicht unter Volllast. Es sei denkbar, dass einzelne Zentren die verfügbaren Termine auf die anderen Wochentage verteilten und an einzelnen Tagen – am Wochenende oder zum Beispiel an Ostern – das Zentrum schlössen. “Genaue Zahlen vorherzusagen, ist schwierig, weil dies auch immer von der Organisation in den Impfzentren vor Ort abhängt”, sagte der Behördensprecher. Für April soll laut dem Sozialministerium soweit möglich auf Rückstellungen von Impfungen verzichtet werden. So sollen mehr Menschen eine erste Impfung erhalten. Dies habe das Bundesgesundheitsministerium empfohlen, sagte der Behördensprecher. “Das Ziel dieser Empfehlung unterstützen wir sehr und prüfen gerade, wie es angesichts der bisherigen Erfahrungen mit Lieferengpässen und kurzfristigen Lieferverschiebungen für die einzelnen Impfstoffe umgesetzt werden kann.” Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) hat sich bei einem Spitzengespräch mit Vertretern von Schülern, Eltern und Lehrern noch nicht festgelegt, ob alle Kinder und Jugendlichen nach den Osterferien abwechselnd wieder zurück in die Schule können. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr, habe der Grünen-Politiker bei der Videokonferenz am Montag erklärt, man habe wegen der Ferien bis zum 11. April noch Zeit, man könne deshalb auf Sicht fahren. Zuletzt hatte Kretschmann am vergangenen Mittwoch im Landtag angekündigt, dass nach den Osterferien alle Schülerinnen und Schüler wieder in die Schulen zurückkehren – allerdings nur abwechselnd und getestet. Wegen der schnellen Verbreitung der Corona-Mutante, die auch durch Kinder und Jugendliche weitergetragen wird, wurden diese Pläne aber wieder gebremst. Dem Vernehmen nach waren sich alle Vertreter der Schüler, Eltern und Lehrkräften einig, dass es Wechselunterricht nur geben kann, wenn die Zahl der Neuinfektionen zwischen 50 und 100 auf 100.000 Einwohner in einer Woche liegt. Liegt die Inzidenz drüber, müssten die Schulen geschlossen und Fernunterricht angeboten werden. Dies entspreche den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Die Regierung habe dagegen den Standpunkt vertreten, dass in Hotspots erst mit einer Inzidenz von über 200 die Schulen geschlossen werden müssten. Der Verband der Realschullehrer forderte das Land nach dem Treffen auf, transparente Grenzwerte herauszugeben. “Diese Richtwerte stehen immer noch aus.” Wie das Landesgesundheitsamt am Montagabend mitteilt, werden die neuen Zahlen zum Infektionsgeschehen in Baden-Württemberg am morgigen Dienstag nachgereicht. Grund ist demnach ein Fehler in einem Datenbankserver. Milde Temperaturen und Sonnenschein haben am vergangenen Wochenende die Menschen in Baden-Württemberg wieder mehr ins Freie gelockt – die Polizei verzeichnete allerdings landesweit zwischen Freitag und Sonntag über 4000 Verstöße gegen die Corona-Verordnung. Davon bezogen sich 1409 Verstöße auf die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, wie Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Montag berichtete. Knapp 1100 Verstöße gab es nach seinen Worten gegen die Bestimmungen zu Ansammlungen und privaten oder sonstigen Veranstaltungen. Eine Vielzahl der Verstöße seien auch im Zusammenhang mit Demonstrationen festgestellt worden. Die Polizei wird dem Innenministerium zufolge ihre Kontrollen weiterhin “konsequent durchführen” – auch am kommenden Osterwochenende. Insbesondere in den baden-württembergischen Naherholungsgebieten rechnen Kommunen und Polizei bei gutem Wetter wieder mit einem erhöhten Besucheraufkommen. Im Bedarfsfall seien Streckensperrungen möglich. Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, Eva Grill, erwartet bei wachsenden Corona-Zahlen mehr schwere Krankheitsverläufe bei jüngeren Menschen. “Das Problem ist, dass bei einem weiteren Ansteigen der Fallzahlen auch der Anteil der Virusvariante B.1.1.7 weiter ansteigen wird”, sagte Grill der Deutschen Presse-Agentur. Die zuerst in Großbritannien entdeckte Mutante sei sowohl deutlich ansteckender als auch gefährlicher, “da sie wohl mit schwereren Krankheitsverläufen einhergeht”. Bei Hochaltrigen gehe die Zahl neuer Todesfälle zurück, erläuterte die Präsidentin der Gesellschaft mit Sitz in Ulm, die auch Professorin für Epidemiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist. “Das deutet darauf hin, dass es zunehmend gelingt, die besonders vulnerablen Gruppen durch Impfung zu schützen.” Aber auch bei den 60- bis 69-Jährigen sei das Sterberisiko der Infizierten noch bei etwa vier Prozent. Das bedeute, dass eine stark steigende Fallzahl auch zu mehr Erkrankten und schwer Erkrankten führen werde, so Grill. “Nur eben dann in den jüngeren Altersgruppen.” Dem Landesgesundheitsamt wurden am Sonntag 1341 neue Infektionen mitgeteilt. Damit erhöht sich die Zahl der Covid-Infektionen auf insgesamt 358.512. Derweil sind 322.369 Menschen genesen. Auch wurden 11 weitere Tote gemeldet. Somit sind mittlerweile 8643 Menschen dem Erreger zum Opfer gefallen. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 127,4. Die Stadt Stuttgart hat aufgrund der steigenden Infektionszahlen die Corona-Notbremse gezogen. Zuvor lag der Inzidenzwert an drei Tagen in Folge über 100. Welche Einrichtungen ab Mittwoch nun schließen müssen, lest Ihr hier. Der Landeselternbeirat hat ein Corona-Impfangebot für Schüler ab 16 Jahren gefordert. So könne verhindert werden, dass die Jugendlichen kurz vor dem Schulabschluss durch eine Corona-Erkrankung aus der Bahn geworfen werden, sagte der Chef des Verbandes, Michael Mittelstaedt, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Unter anderem geht das Gremium mit dieser Forderung in die Diskussion mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) an diesem Montag. “Die Hoffnungen der Eltern auf dieses Gespräch sind gewaltig.” Ihre Wünsche ließen sich auf die Formel “Präsenz und Sicherheit” bringen. An dem Treffen zum Thema Schulöffnungen nehmen auch der Landesschülerbeirat sowie mehrere Lehrerverbände wie die GEW und der Philologenverband teil. Für die Landesregierung sind auch Kultusministerin Susanne Eisenmann (56, CDU) und Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) eingeladen. Die Landesregierung lockert die Regeln für private Zusammenkünfte in Gebieten mit hohen Infektionszahlen. Treffen von zwei Haushalten mit bis zu fünf Personen sind von diesem Montag an auch in Gegenden mit mehr als 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner pro Woche erlaubt. “Dabei zählen Kinder bis einschließlich 14 Jahre nicht mit. Paare, die nicht zusammenleben, gelten als ein Haushalt”, heißt es in der Mitteilung des Staatsministeriums vom Sonntag zur neuen Corona-Verordnung. Eigentlich sieht die sogenannte Notbremse vor, dass sich in Hotspot-Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 nur ein Haushalt mit einer zusätzlichen Person treffen darf. Zuletzt hatte es geheißen, die Lockerung sei eine Sonderregelung für die Osterfeiertage. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ist in Baden-Württemberg nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Samstag (Stand 16 Uhr) nur sehr leicht gestiegen. Allerdings werden am Wochenende in der Regel weniger Ergebnisse übermittelt. Den Daten der Stuttgarter Behörde zufolge registrierten die Gesundheitsämter im Südwesten im Laufe der vergangenen 7 Tage 121,5 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Am Freitag hatte der Wert bei 121,1 gelegen. 31 der 44 Stadt- und Landkreise überschreiten mittlerweile die Schwelle von 100. Am höchsten ist der Wert im Landkreis Schwäbisch Hall mit 475,2, am niedrigsten in Pforzheim mit 69,1. Die Zahl der bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie stieg um 2149 auf 357.171.8632 Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Das waren zehn mehr als Stand Freitag. Als genesen gelten geschätzt 321.034 Infizierte (plus 1350). Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 26.630 Fälle mit Hinweisen auf “besorgniserregende Varianten” übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B1.351) entdeckt worden waren. Ihr Anteil liegt im Südwesten den Angaben zufolge inzwischen bei mehr als 80 Prozent. 1.138.147 Menschen in Baden-Württemberg sind ein erstes Mal gegen das Virus geimpft worden. Das waren 27.275 mehr als nach Daten vom Vortag. Eine zweite Schutzimpfung, die bei manchen Impfstoffen nötig ist, haben 494.052 Geimpfte erhalten (plus 11.381). Hier steigen die Zahlen, seit wieder der Impfstoff von AstraZeneca verimpft wird. 12,7 Prozent der 2409 betreibbaren Intensivbetten sind der Mitteilung zufolge im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Intensivbetten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern auch für andere gravierende Erkrankungen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann will (72, Grüne) an diesem Montag mit Vertretern von Schülern, Eltern und Lehrern besprechen, ob die Schulen nach den Osterferien trotz steigender Corona-Zahlen schrittweise weiter geöffnet werden können. An der Video-Konferenz am Montagnachmittag (16 Uhr) nehmen unter anderem der Landesschüler- und der Landeselternbeirat sowie mehrere Lehrerverbände wie die GEW und der Philologenverband teil. Für die Landesregierung sind auch Kultusministerin Susanne Eisenmann (56, CDU) und Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne) eingeladen. In dem Einladungsschreiben, das der dpa vorliegt, schreibt Kretschmann, angesichts stark steigender Infektionszahlen müsse überlegt werden, “wie wir trotzdem Unterricht ermöglichen können und dabei zwischen Gesundheitsschutz und den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen einen gangbaren Weg finden”. Und weiter: “Für den Zeitraum nach Ostern sind damit tragfähige Konzepte für den Schulbetrieb gefragt, um möglichst allen Klassenstufen die Chance auf Wechselunterricht zu geben.” Dabei würden auch Testungen an Schulen eine zentrale Rolle spielen. Kretschmann hatte am Mittwoch im Landtag erklärt, dass nach den Osterferien alle Kinder und Jugendlichen schrittweise und mit regelmäßigen Corona-Tests im Wechsel wieder in die Schulen zurückkehren sollen. Es solle einen Stufenplan geben, wonach Stadt- und Landkreise je nach Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche über die Art des Unterrichts entscheiden können. In Baden-Württemberg sind die meisten Kinder und Jugendlichen seit Mitte Dezember nicht mehr in der Schule gewesen. Die Grundschulen hatten Mitte Februar wieder mit Wechselunterricht begonnen, auch die Abschlussklassen sind seitdem teilweise wieder an den Schulen. Seit 15. März sind die Grundschulen wieder im Regelbetrieb. Die 5. und 6. Klassen sind ebenfalls zurückgekehrt, können aber auch im Wechsel unterrichtet werden. Um baden-württembergische Polizisten besser vor dem Coronavirus zu schützen, will Innenminister Thomas Strobl (61, CDU) laut einem Zeitungsbericht fast sieben Millionen Euro investieren. Das Geld solle vor allem in Schutzausstattung wie Masken und Handschuhe, Schnelltests, Desinfektionsmittel, Trennwände für Büros oder IT-Technik für mobiles Arbeiten fließen, berichtete die Südwest Presse in Ulm am Samstag unter Berufung auf eine Vorlage für die Kabinettssitzung am Dienstag. Unter anderem sollen etwa 2000 Notebooks, Router, Videokonferenztechnik und -software für Beamte im Homeoffice beschafft werden. Der grüne Koalitionspartner trage die Pläne mit, berichtete die Zeitung. Das Geld soll demnach aus einer Rücklage des Landes für Haushaltsrisiken genommen werden. Wegen des Corona-Risikos wird es nach Einschätzung des württembergischen Landesbischofs Frank Otfried July (66) zum Osterfest weniger Präsenzgottesdienste geben als an Weihnachten. “Uns ist sehr deutlich, dass sich die Lage gegenüber Weihnachten durch Virusmutanten verschärft hat”, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. “Deshalb gehe ich davon aus, dass es weniger Präsenzgottesdienste und mehr digitale Formate geben wird als in der Weihnachtszeit.” Bereits an Weihnachten seien die Gemeinden verantwortlich mit der Entscheidung über Präsenzgottesdienste umgegangen. Viele hätten bereits damals digitale Formate angeboten, auch wenn die Regelungen Präsenzgottesdienste zugelassen hätten. Besonders am höchsten Fest der Christen, an Ostern, sei der Besuch eines Gottesdienstes vielen ein Bedürfnis. “Gottesdienste sind Kraftorte, sie sind geistliche Lebensmittel, sorgen für die Seele und geben Mut”, sagte July. “Viele Menschen brauchen gerade in diesen sehr bedrückenden Zeiten auch die Möglichkeit, einen Gottesdienst zu besuchen und sich leiblich zu begegnen und wahrzunehmen.” Bund und Länder hatten ursprünglich beschlossen, die Kirchen zu bitten, Gottesdienste nur online anzubieten. Dies hatte zu Protesten geführt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) war daraufhin auf die Kirchen zugegangen. Zur Kontaktverfolgung bei Corona-Infektionen will Baden-Württemberg nun landesweit auf die Luca-App setzen. Man habe, wie andere Bundesländer auch, Lizenzen für den flächendeckenden Einsatz beschafft, teilte das Sozialministerium am Freitagabend mit. Sofern das Kabinett zustimme, werde man diesen wichtigen Schritt zur Bekämpfung der Pandemie gehen. “Die App soll landesweit dabei helfen, Kontakte im Fall einer Corona-Infektion nachvollziehen zu können”, betonte Sozialminister Manne Lucha (60, Grüne). Die bisher betriebene “Zettelwirtschaft” etwa in Restaurants soll damit ersetzt werden. Die konkrete Umsetzung solle am Montag mit den Kommunen besprochen werden, sagte Lucha. Dem Landesgesundheitsamt wurden am Freitag 2597 neue Infektionen mitgeteilt. Damit erhöht sich die Zahl der Covid-Infektionen auf insgesamt 355.022. Derweil sind 319.684 Menschen genesen. Auch wurden 16 weitere Tote gemeldet. Somit sind mittlerweile 8622 Menschen dem Erreger zum Opfer gefallen. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 121,2. Der Landesseniorenrat hat die aus seiner Sicht viel zu langsame Impfung der über 80-Jährigen gerügt. “Das ist ein Skandal”, sagte der neue Chef des Verbandes, Eckart Hammer, mit Blick auf eine Impfquote für diese Altersgruppe von 59,1 Prozent. In anderen Bundesländern gehe dies schneller, so etwa im Saarland mit einem Anteil von 73,3 Prozent. Vor allem allein lebende Senioren verzweifelten an der Terminvergabe sowohl online als auch über die Hotline. Auch lange Wege zu den Impfzentren seien problematisch. An das Gesundheitsministerium appellierte der 67-Jährige, herauszufinden, was andere Länder besser machten. Bei den betroffenen älteren Leuten breiteten sich Angst und Empörung gepaart mit Resignation aus. Der Landesseniorenrat werde sich um einen raschen Termin bei Gesundheitsminister Manne Lucha (60, Grüne) bemühen. Von den über zwei Million nach Baden-Württemberg gelieferten Impfdosen sind 500.000 noch nicht verabreicht worden. “Die liegen aber nicht nur so rum, sondern sind verplant und mit Terminen verknüpft”, erläuterte ein Sprecher des Sozialministeriums am Freitag in Stuttgart. Zudem gingen die Zahlen der Geimpften in den Kliniken häufig mit Verzögerung in die Statistik ein. Es gelte noch immer: “Die Nachfrage ist höher als das Angebot.” Deshalb werde jeglicher Impfstoff, den das Land bekommt, unverzüglich eingesetzt. Zuvor hatte der SWR unter Berufung auf das Robert Koch-Institut (RKI) darüber berichtet. Derzeit werden laut Ministerium täglich 35.000 Menschen geimpft. “Wenn wir genügend Impfstoff hätten, könnten wir bis zu 80.000 Impfungen pro Tag in Baden-Württemberg durchführen”, sagte der Sprecher. Der Saisonstart der Schifffahrt auf dem Bodensee wird wegen der Corona-Pandemie verschoben. So sollen die Schiffe auf deutscher Seite bis zum 19. April in ihren Häfen bleiben, wie ein Sprecher der deutschen Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) am Freitag mitteilte. Auf schweizerischer und österreichischer Seite solle es zunächst nur Rundfahrten innerhalb der Landesgrenzen, aber keinen Linienbetrieb geben. Angesichts des anhaltenden Lockdowns in Deutschland mit geschlossenen Attraktionen, Hotellerie- und Beherbergungsbetrieben ergebe eine Aufnahme des Schiffsbetriebes keinen Sinn, teilte der Sprecher mit. Dies wäre auch das falsche Signal, da die Menschen dazu aufgefordert seien, möglichst zu Hause zu bleiben und Kontakte zu reduzieren. Die Schiffe aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wollten ursprünglich zum 2. April ihre Fahrten aufnehmen. Nun werde der 19. April als neuer Starttermin anvisiert, hieß es. Nach dem Appell von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an die Kommunen zu mehr Selbstinitiative bei den Corona-Konzepten geht der baden-württembergische Landkreis mit der Regierungschefin streng ins Gericht. “Es ist bedauerlich, dass die Bundeskanzlerin den Eindruck erweckt hat, als ob testbasierte Öffnungen etwa des Einzelhandels oder der Außengastronomie in der Entscheidungskompetenz der Landrätinnen und Landräte liegen würden”, sagte der Präsident des Dachverbands, der Tübinger Landrat Joachim Walter (CDU) am Freitag. “Denn dies entspricht nicht der Rechtslage.” In Baden-Württemberg habe das Land bislang einen einzigen Modellversuch genehmigt. Andere Überlegungen von Landkreisen, auf Kreisebene alternative Wege zu beschreiten, seien zurückgewiesen worden. Merkel hatte am Donnerstag gesagt, es sei “keinem Oberbürgermeister und keinem Landrat verwehrt, das zu tun, was in Tübingen und Rostock getan wird”. In Tübingen läuft das derzeit einzige baden-württembergische Modellprojekt zu mehr Öffnungsschritten in Corona-Zeiten. Menschen können sich kostenlos testen lassen, mit der Bescheinigung des Ergebnisses kann man dann in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen. Die Strategie zur Pandemiebewältigung müsse auch weiterhin von Bund und Land definiert werden, sagte Walter. “Denn Krise braucht Führung.” Den Kommunen sollten keine Vorhaltungen gemacht und Versäumnisse vorgeworfen werden. Dem Landesgesundheitsamt wurden am Donnerstag 2721 neue Infektionen mitgeteilt. Damit erhöht sich die Zahl der Covid-Infektionen auf insgesamt 352.425. Derweil sind 318.334 Menschen genesen. Auch wurden 15 weitere Tote gemeldet. Somit sind mittlerweile 8606 Menschen dem Erreger zum Opfer gefallen. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 115,3. Die steigenden Infektionszahlen im Kreis Schwäbisch Hall machen sich zunehmend in den beiden Kliniken der Region bemerkbar. Wie es in einer Mitteilung des Landratsamtes vom Donnerstag heißt, werde seit Wochen eine stete Zunahme von Covid-19-Patienten registriert. Aus diesem Grund sei beispielsweise eine dritte Corona-Station im Diakoneo Diak Klinikum in Schwäbisch Hall eröffnet worden. Zuletzt befanden sich demnach fünf Personen auf der Intensivstation des Diakoneo Diak Klinikums in Schwäbisch Hall.23 Personen lagen auf Station. Neben diesem Krankenhaus werden im Kreis Schwäbisch Hall Covid-19-Patienten auch im Crailsheimer Klinikum aufgenommen. Nach Angaben der Kreisverwaltung zeigt sich auch dort ein kontinuierlicher Anstieg der Zahlen. Die Intensivstation sei aktuell fast vollständig mit Covid-19-Patienten belegt. So lagen dort zuletzt acht Personen.34 Personen mit einer Corona-Erkrankung würden auf Station behandelt (Stand Mittwoch). “Während es sich in der ersten Welle vermehrt um Patienten über 80 handelte, stellen wir derzeit vermehrt jüngere Patienten im Klinikum fest”, wird Werner Schmidt, Geschäftsführer des Klinikums Crailsheim, in der Mitteilung des Landkreises zitiert. Aufgrund steigender Zahlen von Covid-Patienten hätten beide Kliniken schon geplante Eingriffe bei anderen Patienten absagen oder verschieben müssen. Landrat Gerhard Bauer (parteilos) appellierte an die Bevölkerung, die geltenden Hygieneregeln einzuhalten und Kontakte möglichst zu vermeiden. Im Kreis Schwäbisch Hall lag die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche – am Mittwoch bei 378,12. Von Freitag an sollen in Baden-Württemberg wieder Termine für Impfungen gegen das Coronavirus vergeben werden. Dies teilte das Sozialministerium am Donnerstag in Stuttgart mit. Termine können entweder unter der zentralen Rufnummer 116 117 sowie online auf www.impfterminservice.de vereinbart werden. Das Gesundheitsministerium hatte die Anmeldesysteme geschlossen, nachdem der Bund die Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff für einige Tage ausgesetzt hatte. Um die Terminvergabe für Menschen über 80 auf der Warteliste mit Hochdruck voran zu bringen, wurde die Schließung um einige Tage verlängert. Die Terminvergabe klappte in der Vergangenheit nicht ohne Probleme. Das Chaos sorgte für Unmut. Das Ministerium dämpfte Erwartungen, schnell einen Termin bekommen zu können. Es bat um Geduld. Mit den derzeitigen Liefermengen werden laut Mitteilung täglich rund 35.000 Menschen in Baden-Württemberg geimpft. Für die nächsten Wochen seien diese Termine schon zu einem großen Teil vergeben, viele davon an Menschen über 80 Jahren von der Warteliste. «Es werden nur Termine eingestellt, die durch angekündigte Lieferungen von Impfstoff gesichert sind.» Doch bisher seien die Lieferankündigungen von Herstellern und Bund für den April noch unkonkret. «Auch dadurch ist das Angebot gerade knapp. Sobald die Lieferankündigungen für den April konkreter werden, können auch mehr Termine eingestellt werden.» Im Corona-Jahr 2020 ist in Baden-Württemberg weniger gearbeitet worden. Das Arbeitsvolumen, also die Zahl der von allen Erwerbstätigen zusammen geleisteten Arbeitsstunden, ging im Vergleich zu 2019 um sechs Prozent auf 8,31 Milliarden zurück, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Bundesweit lag der Rückgang bei 4,7 Prozent. Auch die Zahl der Erwerbstätigen sank: um 1,2 Prozent auf 6,31 Millionen im Jahresdurchschnitt. Dass das Arbeitsvolumen deutlich stärker zurückging als die Zahl der Erwerbstätigen, dürfte laut Statistik auf die umfassende Nutzung von Kurzarbeit zurückgehen. Im Schnitt leistete jeder Erwerbstätige in Baden-Württemberg 1317 Arbeitsstunden – 67 Stunden oder knapp fünf Prozent weniger als 2019. Die Spanne zwischen den Branchen war allerdings groß. Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr auch bei der Uhrenfabrik Junghans aus dem Schwarzwald ihre Spuren hinterlassen. Der Umsatz ging deutlich um mehr als elf Prozent auf gut 19 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Grund waren deutliche Rückgänge im Auslandsgeschäft – insbesondere, weil die Touristen fehlten, die Junghans sonst Umsatz in den Top-Lagen der Innenstädte, in Flughafen-Shops und auf Kreuzfahrtschiffen bringen. Trotzdem habe man das Jahr mit schwarzen Zahlen abschließen können, hieß es. Details nennt das Unternehmen mit Sitz in Schramberg generell nicht. Junghans feiert in diesem Jahr sein 160-jähriges Bestehen. Der Saisonstart auf der Blumeninsel Mainau ist wegen zu hoher Corona-Fallzahlen im Kreis Konstanz abgesagt worden. Da der Landkreis drei Tage in Folge den Wert von 100 bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz überschritten habe, könne die Insel Mainau nicht wie geplant ab Freitag erste Gäste empfangen, sagte eine Sprecherin der Blumeninsel am Donnerstag. “Wir sind startklar und würden uns über Gäste freuen”, sagte sie weiter. So sei etwa die Orchideenschau bereits fertiggestellt und könnte besichtigt werden. Da die Corona-Fallzahlen in der Region am Bodensee zuletzt stark gestiegen waren, hat der Kreis Konstanz die sogenannte Notbremse gezogen. Seit diesem Donnerstag gelten dort wieder strengere Regeln. Damit die Regelung zurückgenommen wird, muss die Inzidenz fünf Tage in Folge unter dem Wert von 100 liegen, wie der Landkreis mitteilte. Die Bodenseeinsel Mainau liegt im Überlinger See bei Konstanz und ist somit von den Maßnahmen für den gesamten Landkreis betroffen. Der Philologenverband fordert zur Aufarbeitung der Corona-bedingten Lernlücken vier zusätzliche Wochenstunden in allen weiterführenden Schulen über drei Jahre hinweg. “Die geplanten Lernbrücken in den Ferien reichen nicht, um die Defizite auszugleichen”, sagte Ralf Scholl, Chef des baden-württembergischen Verbands der Gymnasiallehrer, am Donnerstag der dpa in Stuttgart. Für Schülerinnen und Schüler in Haupt- und Realschulen würde das wohl einen Nachmittag in der Woche mehr bedeuten. Für die Gymnasien wäre der “eleganteste Weg”, vom kommenden Schuljahr von G8 wieder auf G9 umzustellen, sagte Scholl. So würde man ein “Corona-Aufholjahr” gewinnen. “In G8 sind zusätzliche Stunden zum Ausgleich der Lerndefizite zeitlich nicht unterzubringen.” Er verwies auf eine Online-Petition vom “Bündnis G9 jetzt”, die innerhalb von zwei Wochen über 12.500 Menschen unterstützt hätten. Für eine solche Umstellung wären nach Scholls Berechnung etwa 100 zusätzliche Deputate für Lehrerinnen und Lehrer notwendig. Der Verbandschef forderte die Grünen um Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie die anderen Parteien auf, diese Forderung bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen zu berücksichtigen. “Die Politik muss diesen berechtigten Wunsch vieler Schüler, Eltern und Lehrkräfte am Gymnasium endlich ernst nehmen und umsetzen.” Schon vor Corona seien die Schwächen des achtjährigen Gymnasiums offensichtlich gewesen. “Stichworte sind hier die enorme Belastung vieler Schüler sowie die teilweise mangelhafte Studienreife von Abiturienten.” Die große Mehrheit der über 370 Gymnasien im Land führen ihre Schülerinnen und Schüler in acht Jahren zum Abitur. Es gibt aber 43 Modellschulen im Land, die auch das G9 anbieten. Die Zahl der neu eingegangenen Asylverfahren am Verwaltungsgericht Karlsruhe ist 2020 um etwa die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die Corona-Pandemie habe diese Entwicklung beeinflusst, teilte das Gericht am Donnerstag mit.2856 Neueingänge seien nur noch etwa ein Fünftel des Rekordwerts von 2017 (14 262 Eingänge) gewesen, aber immer noch mehr als doppelt so viele wie vor dem Flüchtlingszustrom Ende 2015. Bei den allgemeinen Verfahren sei ein leichter Anstieg der Eingangszahlen zu verzeichnen (plus 6 Prozent). Themen hier waren den Angaben nach unter anderem die Vergabe von Studienplätzen (NC) sowie Polizei- und Ordnungsrecht. Die Dauer der Asylverfahren sei im Schnitt um fast 30 Prozent auf mehr als 22 Monate gestiegen, während sie bei anderen Themen um rund 4 Prozent auf 12,5 Monate sank. Das spiegele die “exorbitanten Eingänge im Asylbereich im Jahr 2017”, erklärte das Verwaltungsgericht. Die Richter hätten den Fokus ihrer Arbeit auch im Jahr 2020 auf den Abbau der vor allem 2017 eingegangenen Asylklageverfahren gelegt. Darunter sei ein erheblicher Anteil von zeitaufwendig zu bearbeitenden schwierigen Asylherkunftsländern. “Die Hauptherkunftsländer waren im Geschäftsjahr 2020 wie im Vorjahr Nigeria, Irak, Gambia, Syrien, Türkei, Afghanistan und zudem Kamerun”, hieß es weiter. Die westlichen Balkanstaaten gehörten zwar einzeln nicht zu den Hauptherkunftsländern, ihnen seien in Summe jedoch 169 neu eingegangene Asylklageverfahren zuzuordnen. Nach dem Rückzieher bei der Osterruhe ist noch unklar, welche Kontaktbeschränkungen in Baden-Württemberg über die Feiertage gelten. “Das wird noch geklärt”, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) am Donnerstag in Stuttgart. In dem Beschluss von Bund und Länder vom frühen Dienstagmorgen hatte es geheißen, dass sich während des Oster-Lockdowns zwei Haushalte mit maximal fünf Personen treffen dürfen. Kinder bis 14 Jahre sollten nicht mitgezählt werden. Nachdem die Osterruhe aber am Mittwoch gekippt wurde, ist nicht klar, ob über die Feiertage nun die Kontaktregeln der Notbremse gelten. Das würde bedeuten, dass sich in Kreisen mit über 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche nur ein Haushalt mit einer weiteren Person treffen darf. Auch hier werden Kinder bis 14 Jahren nicht mitgezählt. Dem Vernehmen nach soll diese Frage bis diesen Freitag geklärt sein. In Bayern sollen auch über Ostern die strengen Kontaktregeln gelten. Wie in Baden-Württemberg sind aber Gottesdienste erlaubt, wenn die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden. Nach dem Rückzieher der Politik in Sachen Oster-Lockdown sind Gottesdienste über die Feiertage nun doch wieder möglich. Oliver Hoesch, Sprecher der evangelischen Landeskirche in Württemberg, sagte der Heilbronner Stimme (Donnerstag): “Präsenzgottesdienste können unter den bisherigen Maßgaben stattfinden” – also unter Beachtung eines strengen Hygienekonzeptes, das auch die jeweils aktuellen Inzidenzen berücksichtigt. Diese Konzepte hätten sich bewährt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) habe sein für diesen Donnerstag geplantes Gespräch mit den evangelischen Landesbischof Frank Otfried July (Württemberg) und dem katholischen Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) abgesagt, bestätigte ein Regierungssprecher der dpa. Bund und Länder hatten ursprünglich beschlossen, das gesellschaftliche Leben von Gründonnerstag bis Ostermontag weitestgehend lahmzulegen. Man wollte unter anderem die Kirchen bitten, Gottesdienste nur online anzubieten. Auf Initiative von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wurde der Plan aber wieder einkassiert. Hoesch sagte der Heilbronner Stimme, dass viele Gemeinden für Karfreitag und Ostern sowieso digitale Gottesdienste geplant hätten und anbieten würden, so wie dies auch an Weihnachten der Fall war. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilt steigt die Zahl um 2939 auf insgesamt 349.704 Infektionen in Baden-Württemberg. Insgesamt sind 317.039 Menschen wieder genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um 23 auf insgesamt 8591 Menschen. Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg steigt auf 108,6. Mittlerweile hat die Hälfte der 44 Stadt- und Landkreise die Marke 100 überschritten. Vier Kreise liegen sogar über 200. Der Kreis Schwäbisch Hall hat mit einer Inzidenz von 375,1 mit Abstand die höchsten Fallzahlen. Darauf folgen der Hohenlohekreis mit 224,6, Sigmaringen mit 208,6 und der Main-Tauber-Kreis mit 200,2. Kein einziger Kreis liegt mehr unter 50. Wenn die Inzidenz von 100 an drei Tagen hintereinander überschritten wird, greift in den Kreisen die sogenannte Notbremse und Öffnungen etwa von Geschäften müssen wieder rückgängig gemacht werden. Auch die Landeshauptstadt Stuttgart überschritt zum ersten Mal seit Wochen wieder die 100er-Grenze. Baden-Württemberg fällt auch im Ländervergleich immer weiter zurück. Lag der Südwesten im Februar lange auf Rang 1 mit den wenigsten Neuinfektionen, ist das Land nach Zahlen des Robert Koch-Instituts nun auf Platz 8 zurückgefallen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte am Mittwoch im Landtag, der wesentliche Grund für den Anstieg der Neuinfektionen sei die britische Mutante. Sie sei nicht nur ansteckender als das ursprüngliche Virus, sie führe auch öfter zu schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen. “Und sie breitet sich gerade so schnell aus, dass sich die Infektionszahlen bei uns alle zehn Tage verdoppeln.” Darauf müsse die Politik reagieren, sonst würden die Intensivstationen schon im April überlaufen. Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg hat die Corona-Verordnung des Landes mit Blick auf die Dauer der Quarantäne für Einreisen beanstandet. Soweit sie eine über einen Zeitraum von zehn Tagen nach Einreise hinausgehende Verpflichtung zur Quarantäne bestimmt, wurde sie außer Vollzug gesetzt, wie das Gericht am Mittwoch in Mannheim mitteilte. Die Vorschrift sehe für die Einreise aus einem Virusvarianten-Gebiet eine 14-tägige Quarantänepflicht vor. Mehr Infos dazu hier. Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof hat bestimmte Corona-Beschränkungen für weite Teile des Einzelhandels kassiert, der Politik aber einige Tage Zeit für Korrekturen gegeben.

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