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Nur „diffuse Hoffnungen“? Hausärzte schießen scharf gegen Merkels Gipfel – und wollen „endlich“ Jüngere impfen

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Mit großer Spannung wurde der Impf-Gipfel am Montag erwartet. Das Ergebnis der Konferenz hat jedoch viele enttäuscht zurückgelassen. Wichtige Entscheidungen wurden vertagt.
Mit großer Spannung wurde der Impf-Gipfel am Montag erwartet. Das Ergebnis der Konferenz hat jedoch viele enttäuscht zurückgelassen. Wichtige Entscheidungen wurden vertagt. News-Ticker. Update vom 27. April, 20.47 Uhr: Berliner müssen vor dem Einkaufen oder dem Friseurbesuch keinen negativen Corona-Test vorweisen, wenn sie schon einmal mit dem Virus infiziert waren und genesen sind. Das beschloss der Senat in seiner Sitzung am Dienstag. Schon seit Mitte April galt dort, dass Personen mit vollständigem Impfschutz die gleichen Rechte hatten wie aktuell negativ Getestete. Derweil will nun auch Thüringen Geimpfte, Genesene mit negativ Getesteten formal gleichstellen. Bisher hat man in dem Bundesland einen negativen Test gebraucht, um beispielsweise zum Friseur oder in den Zoo gehen zu können. Das soll in Zukunft für Geimpfte und Genesene auch ohne Test möglich sein. Update vom 27. April, 17.38 Uhr: Nach Bayern gönnt auch Hessen vollständig gegen Corona Geimpften rechtlich etwas mehr Freiheiten und stellt sie vorerst mit negativ getesteten Menschen gleich. Das sagte Ministerpräsident Volker Bouffier am Dienstag im Landtag. Das Land habe in der vergangenen Woche seine Verordnungen nach Empfehlungen des Robert Koch-Instituts * angepasst. Dem RKI zufolge ist eine Testpflicht bei vollständig Geimpften wissenschaftlich nicht mehr haltbar. Denn das Risiko einer Übertragung ist durch Personen, die vollständig geimpft wurden oder nach einer Coronavirus-Erkrankung wieder genesen sind, geringer als bei Vorliegen eines negativen Antigen-Schnelltests bei symptomlosen infizierten Personen. Die Verordnung soll nun für alle Bereiche gelten, in denen bislang Tests erforderlich waren. Die Regel greift demnach 14 Tage nach der vollständigen Impfung. „Es braucht dann keinen Test mehr.“ Dies gelte etwa für den Friseurbesuch, beim Einkaufen und bei Quarantäneregeln. Update vom 27. April, 15.05 Uhr: Nach den Hausärzten haben auch die Patientenschützer verärgert auf die Ergebnisse des Impf-Gipfels reagiert – konkret auf die Pläne zur Aufhebung der Impf-Priorisierung. „Heute davon zu reden ist nichts anderes, als den Menschen Sand in die Augen zu streuen“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Dienstag der dpa. Im Kern mangele es immer noch an ausreichend Impfstoff. Mit der Aussicht auf ein Ende der Impf-Priorisierung im Juni wolle die Politik von dem eigenen Versagen ablenken. Das Thema werde von den Ministerpräsidenten mit fatalen Folgen regelrecht angeheizt, sagte er mit Blick auf das Bund-Länder-Treffen am Montag. Die Hausärzte und Impfzentren würden „bombardiert“ mit vielen Anfragen Impfwilliger. Dabei gebe es immer mehr Menschen, die auf ihre vermeintlichen Rechte pochten und auf eine sofortige Impfung bestünden. Angesichts der nicht ausreichenden Impfstoffe erzeuge das Frust sowohl bei denjenigen, die Impfungen durchführen, als auch bei denjenigen, die sich möglichst schnell impfen lassen wollen. Brysch warnte vor einem massiv steigenden Druck durch eine vorschnell aufgegebene Priorisierung auf die Hausärzte und negative Folgen für besonders gefährdete Menschen. „Ein Windhunderennen bedeutet, dass sich am Ende immer der Stärkere durchsetzt“, verdeutlichte er. Update vom 27. April, 14.30 Uhr: Bayern ist bei Lockerungen für Geimpfte vorgeprescht (siehe voriges Update) – bundesweit wird es etwas länger dauern. Das Bundeskabinett soll in der kommenden Woche Regeln zu möglichen Erleichterungen für Corona-Geimpfte auf den Weg bringen. Dafür wollen Justiz- und Innenministerium eine Verordnung vorlegen, die Bundestag und Bundesrat billigen müssen, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag in Berlin sagte.

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