Das Gesundheitsministerium von Jens Spahn (CDU) hat Vorschläge aufgelistet, die unter anderem Einschränkungen für Ungeimpfte vorsehen. Alle Corona-News von Mittwoch im Blog.
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Mittwoch,4. August 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg- Vorpommern und Hamburg informiert. Die Ereignisse des Tages können Sie hier nachlesen. Donnerstagmorgen gibt es einen neuen Blog. Das Wichtigste in Kürze: Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen Der Corona-Blog von NDR.de macht nun eine kleine Pause. Wir wünschen eine gute Nacht! Am Donnerstagmorgen gibt es einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Die Rally bei mRNA-Impfstoffaktien kennt weiter keine Grenzen. Die Papiere des deutschen Unternehmens Biontech schossen am Mittwoch in New York zeitweise um fast ein Viertel in die Höhe auf 433,90 Dollar. Eine gute halbe Stunde vor Handelsende gewannen sie noch 14 Prozent auf gut 401 Dollar. Der Börsenwert von Biontech beläuft sich damit auf mehr als 100 Milliarden Dollar (84,2 Mrd Euro). In wenigen Tagen will das Unternehmen Quartalszahlen veröffentlichen. Weiterhin Masken, mehr Impfungen, mögliche neue Einschränkungen: Vor den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am kommenden Dienstag hat das Ringen um den Corona-Kurs für Herbst und Winter begonnen. Denn neue Infektionen breiten sich schon jetzt wieder besorgniserregend schnell aus. Das Gesundheitsministerium von Ressortchef Jens Spahn (CDU) hat in einem Bericht, der an den Bundestag und die Länder ging, Vorschläge aufgelistet, um die vierte Welle flach zu halten. Vor allem mögliche Beschränkungen für Ungeimpfte sorgen für Diskussionen – auch was die Rechtmäßigkeit angeht. Das Leben ist ungerecht, und auch vieles ist in der Pandemie ungerecht gelaufen. In etlichen Bereichen habe sich gar so etwas wie eine Zweiklassengesellschaft entwickelt, meint NDR Info Korrespondent Christoph Heinzle in seinem Kommentar. Doch dafür dass Ungeimpfte mit mehr Einschränkungen leben müssten als Geimpfte, gebe es aus seiner Sicht viele gute Gründe. Aus Sicht von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ist es derzeit “absolute Bürgerpflicht” sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Dabei gehe es auch um Respekt für die jüngere Generation, die in der Pandemie eine Menge ausgehalten habe und sich zum Teil noch nicht impfen lassen konnte, so der Politiker in Albersdorf (Kreis Dithmarschen). Günther bekräftigte seine Auffassung, die Corona-Tests in absehbarer Zeit kostenpflichtig für jene zu machen, die sich impfen lassen könnten, aber es nicht tun. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) hält dagegen die geplanten Einschränkungen für rechtlich nicht gerechtfertigt. Nach Ansicht von Florian Becker, Rechtswissenschaftler an der Kieler Christian-Albrechts-Universität, können Restaurantbesitzer frei entscheiden, ob sie Ungeimpfte vom Besuch ihres Betriebes ausschließen. Zum Schutz von Personal und Gästen sei das möglich, so Becker. Der Jurist verweist dabei auf das Hausrecht, von dem jeder Privatunternehmer Gebrauch machen kann. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich für einen Stopp bei der Verabreichung dritter Impfdosen ausgesprochen. “Wir können nicht hinnehmen, dass Länder, die bereits den Großteil des weltweit verfügbaren Impfstoffs verwendet haben, jetzt noch mehr verwenden”, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Der Fokus der globalen Impfkampagne müsse stattdessen darauf liegen, dass ärmere Länder mehr Impfstoff für Erst- und Zweitimpfungen erhalten. Die Bundesregierung will von September an Risikogruppen Drittimpfungen anbieten. Das Gesundheitsministerium verwies darauf, dass Deutschland “bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Impfstoffdosen an Länder spendet, in denen bislang kaum geimpft werden kann”. Auch auf die laut EU-Kaufverträgen Deutschland zustehenden Dosen des Mittels von Johnson & Johnson werde zugunsten anderer EU-Staaten verzichtet. Nach Verdachtsfällen auf Abrechnungsbetrug in Testzentren hat das Bundeskabinett weitere Kontrollvorgaben auf den Weg gebracht. Sie sollen dafür sorgen, dass Anbieter keine falschen Angaben in ihren Steuererklärungen machen können, so das Gesundheitsministerium. Mit der Verordnung des Finanzministeriums sollen die Kassenärztlichen Vereinigungen verpflichtet werden, Zahlungen an Testanbieter den Finanzbehörden elektronisch mitzuteilen. Damit sollen alle Zahlungen dieses Jahres mitteilungspflichtig werden. Die für die Abrechnungen zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen in den Ländern sollen zusätzliche Prüfungen vornehmen. Zudem wurden Test-Vergütungen gesenkt. Betreiberinnen und Betreiber von Musikclubs fordern ein Ende der Corona-bedingten Einschränkungen für den Innenbereich ab Oktober. Der Verband der Musikspielstätten in Deutschland begründet dies damit, dass sich mittlerweise jeder impfen lassen könne. Deshalb sollten Masken- und Abstandspflicht bei Musikveranstaltungen entfallen. Wenn nur Geimpften oder Genesenen der Zugang zu Clubs erlaubt werde, könne dies außerdem auch einen Beitrag zur Steigerung der Impfbereitschaft leisten. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) lehnt es ab, Ungeimpften den Zugang zur Gastronomie oder zu Veranstaltungen zu verwehren. “Zwei G – also der Zugang nur für Geimpfte und Genesene – darf nur das allerletzte Mittel sein und setzt voraus, dass alle auch ein Impfangebot erhalten haben”, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem “Handelsblatt”. Sie reagierte damit auf Überlegungen des Bundesgesundheitsministeriums, Ungeimpften im Herbst bei wieder steigenden Infektionen den Zugang zu verbieten. Nach einer neuen Empfehlung der britischen Impfkommission sollen in Großbritannien 16- und 17-jährige Jugendliche gegen Corona geimpft werden. “Ich habe die Expertenempfehlung angenommen und den Gesundheitsdienst gebeten, sich so schnell wie möglich auf die Impfungen vorzubereiten”, sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid. Seine Entscheidung gilt für England. Schottland, Wales und Nordirland entscheiden selbst über ihre Impfprogramme, richten sich aber auch nach den Empfehlungen der Impfkommission. Zuvor hatte das Joint Committee on Vaccination and Immunisation, das eine ähnliche Rolle wie die Ständige Impfkommission in Deutschland spielt, seine neue Linie bekanntgegeben. Bislang war die Corona-Impfung – ähnlich wie in Deutschland – nur für Jugendliche mit Vorerkrankungen empfohlen worden. Die Kommission sieht zunächst eine Dosis des Biontech-Impfstoffs für die Jugendlichen vor. Eine Empfehlung zur zweiten Dosis soll folgen. Neumünster liegt mit einer Inzidenz von knapp 59 bundesweit an der Spitze. Auch in Flensburg, im Kreis Plön und Ostholstein gibt es mehr Fälle. Einer der vermutlichen Gründe: Sechs Wochen lang wurden Schulkinder nicht oder nur selten getestet. Seit Montag passiert das wieder in jedem Klassenraum. Und tatsächlich ist der Anteil der Infizierten im Schulalter in dieser Woche im Vergleich zur vergangenen von etwa 30 Prozent auf 45 Prozent gestiegen. Allerdings spielen auch die Reiserückkehrer eine Rolle, trotz Negativtestpflicht bei der Einreise. Die Erkrankten seien zum Beispiel in Russland, Bulgarien, Rumänien, der Türkei oder Spanien gewesen, teilte das Gesundheitsamt Neumünster mit. Die Lambda-Variante breitet sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht besonders stark aus. “Es geht nicht wirklich hoch, selbst in Peru nicht, wo die Variante zuerst entdeckt wurde”, sagte Covid-Expertin Maria van Kerkhove auf eine dpa-Frage. Nach Angaben aus Peru werde die Lambda-Variante derzeit dort von der Gamma-Variante verdrängt. Van Kerkhove räumte ein, dass Mutationen in einem Spike-Protein der Lambda-Variante besorgniserregend seien. Alle Virusveränderungen könnten die Effektivität von Impfstoffen beeinträchtigen. Lambda wurde nach Angaben der WHO in 40 Ländern nachgewiesen. Die WHO listet sie zur Zeit als eine von vier “Varianten von Interesse”, nicht, wie Delta, als “besorgniserregende Variante”.