Eine Mehrzahl der Österreicher findet die Deutschen alles in allem doch sympathisch. Aber ungetrübt ist das Bild nicht. Und dann gibt es…
W enn es in Österreich um Deutschland geht oder gar Deutsche im eigenen Land, dann kommt leicht ein leidenschaftlicher Ton in die Debatte. Das kann in beide Richtungen ausschlagen. Im Forum der Zeitung „Der Standard“ zum Beispiel gibt es praktisch kein Thema, zu dem in der Kommentarspalte nicht irgendwann das größere Nachbarland eine Rolle spielte. Sogar wenn der Artikel nur von der Martinsgans handelt, kocht zuverlässig die Erregung hoch, sobald ein User einen kulinarischen Piefke-Ausdruck verwendet. Dass der Trigger „Tunke“ womöglich ironisch-provokant eingestreut wurde, macht es nicht besser. Oder wenn die Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer zu Corona das Wort ergreift, durch Sprache ebenso wie durch die Schreibweise des Namens eindeutig als Deutsche identifizierbar, so kommentiert einer, das könne nur eine viertklassige Wissenschaftlerin sein, ein anderer aber: „Jetzt bin ich direkt froh, dass wir auch ein paar Deutsche im Land haben. Österreicher sind ja meistens viel zu feig, um Klartext zu sprechen.