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Der Druck auf Benedikt wächst

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Das jüngste Gutachten zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche ruft bundesweit Entsetzen hervor. Der renommierte Kirchenrechtler Thomas Schüller bezichtigt den emeritierten Papst Benedikt XVI. der Lüge. Die katholischen Laien fordern den Staat auf, die Aufarbeitung des Skandals zu übernehmen, und auch die Justiz schaltet sich ein.
Das jüngste Gutachten zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche ruft bundesweit Entsetzen hervor. Der renommierte Kirchenrechtler Thomas Schüller bezichtigt den emeritierten Papst Benedikt XVI. der Lüge. Die katholischen Laien fordern den Staat auf, die Aufarbeitung des Skandals zu übernehmen, und auch die Justiz schaltet sich ein. Das neue Gutachten zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum München und Freising erschüttert die katholische Kirche. Betroffene erheben schwere Vorwürfe, und die Justiz prüft, ob kirchliche Verantwortungsträger sich womöglich strafbar gemacht haben. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck forderte konkrete Konsequenzen: “Wir sehen heute deutlich, dass Verantwortung übernommen werden muss – und Verantwortung ist immer personal”, sagte er im ZDF. Dazu gehöre, “dass sich auch der Vatikan, dass sich auch Papst Benedikt dazu verhält”. Die katholischen Laien forderten den Staat auf, die Aufarbeitung des Missbrauchskandals in der Kirche zu übernehmen. Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, sagte im RBB, sie glaube “nicht mehr, dass die Kirche allein die Aufarbeitung schafft”. Es müsse die Frage gestellt werden, ob es nicht ein besserer Weg wäre, wenn es “im Sinne der Unabhängigkeit der Aufarbeitung” mehr Einfluss durch die Politik gebe. Dies könne über “einen Ausschuss im Parlament, über eine Kommission, über eine Wahrheitskommission” erfolgen. Die ZdK-Präsidentin zeigte sich ernüchtert von den Ergebnissen des Münchner Gutachtens. “Es ist offensichtlich, dass auch im Jahr 2022 die bittere Realität heißt: Das System von Vertuschung, Vergessen und schneller Vergebung gegenüber den Tätern ist nicht aufgebrochen worden.” Mit Blick auf den sogenannten synodalen Weg von Klerus und Laien forderte sie von der nächsten Synodalversammlung klare Voten für ein Ende des Machtmissbrauchs in der Kirche. “Es ist höchste Zeit, dass Betroffene zu Beteiligten gemacht werden”, sagte Stetter-Karp.

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