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Mit seinen „Hunger Games“ erhöht Putin den Druck auf die Ukraine

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Nicht einmal drei Monate lang konnten Schiffe mit ukrainischem Getreide das Schwarze Meer passieren. Nun blockiert Russland wieder den Export von Weizen und Mais – mit negativen Folgen für viele andere Länder. Was bezweckt Moskau damit?
Russland hat seine Drohungen wahr gemacht und das viel gelobte internationale Abkommen über den Export von ukrainischem Getreide – wichtig für den Kampf gegen den Hunger in vielen Ländern – gestoppt. Die Ukraine wirft Kremlchef Wladimir Putin deshalb ein „Spiel mit dem Hunger“ vor. Am Sonntag fuhr erstmals seit Wiederaufnahme der Transporte im August kein einziges Schiff mehr. Russland begründet die Aussetzung mit „Terroranschlägen“ der Ukraine im Schwarzen Meer. Kiew hält das für einen Vorwand. Dazu einige Fragen und Antworten:Warum ist das Getreideabkommen so wichtig?
Die Ukraine gehört zu den wichtigsten Exporteuren von Getreide, darunter Weizen und Mais. Der Einfluss einer Blockade auf die Lebensmittelmärkte ist groß. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat das Abkommen „eindeutig positiven Einfluss auf den Zugang zu Lebensmitteln für Millionen Menschen weltweit“. Als es im Sommer unter Vermittlung der UN und der Türkei geschlossen wurde, sanken auch die Preise. Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar konnten drei ukrainische Schwarzmeer-Häfen wieder den Export abwickeln.
Mit Stand 24. Oktober registrierte ein Koordinierungszentrum in Istanbul die Fahrt von 383 Schiffen mit insgesamt mehr als 8,6 Millionen Tonnen Getreide und anderen Lebensmitteln. Nicht nur für die Ernährung in vielen Ländern ist dies von Bedeutung – auch für den Haushalt der vom Krieg finanziell geschwächten Ukraine.

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