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Kommt Lauterbachs Reform für Krankenhäuser zu spät?

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34 Krankenhäuser in Deutschland gehen innerhalb des letzten Jahres bereits in die Insolvenz, weitere Schließungen drohen. Hauptgrund ist die Gesundheitsreform aus dem Jahr 2003. Die will Minister Lauterbach wiederum reformieren. Aber haben die Kliniken so viel Zeit?
34 Krankenhäuser in Deutschland gehen innerhalb des letzten Jahres bereits in die Insolvenz, weitere Schließungen drohen. Hauptgrund ist die Gesundheitsreform aus dem Jahr 2003. Die will Minister Lauterbach wiederum reformieren. Aber haben die Kliniken so viel Zeit?
Unter Deutschlands Krankenhäusern zeichnet sich die befürchtete Insolvenzwelle ab: Seit November 2022 haben nach Zahlen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) innerhalb eines knappen Jahres 26 Träger mit insgesamt 34 Krankenhäusern Insolvenz angemeldet. Weitere Pleiten sind in mehreren Fällen dadurch abgewendet worden, dass die örtlichen Kommunen als Retter einspringen.
“Die eine Frage ist, überleben die Krankenhäuser die nächste Zeit, bis eine Reform in Kraft tritt? Da hat sich die Lage weiter verschlechtert, weil die Kosten-Erlös-Schere weiter auseinandergegangen ist”, sagt DKG-Vizepräsident Thomas Lemke, im Hauptberuf Vorstandsvorsitzender der Sana-Kliniken in Ismaning bei München. Am 25. Oktober werden Lemke und eine ganze Reihe Fachleute bei einem Expertenforum der Unternehmensberatung RS Medical Consult in Berlin die angespannte Lage diskutieren.
Die Insolvenzen bedeuten bislang in der großen Mehrheit der Fälle nicht die Schließung, aber sehr viele Häuser sind in Not. Nach einer Umfrage der Unternehmensberatung Roland Berger unter den 600 größten deutschen Kliniken aus dem Sommer schreibt über die Hälfte rote Zahlen.
Ein Beispiel: Der Klinikverbund Regiomed mit sieben Krankenhäusern in Oberfranken und Thüringen. Wegen Insolvenzgefahr haben die Gesellschafter jüngst entschieden, die Kliniken an die jeweiligen Kommunen zu übertragen. “Mit allen Folgen gerade finanzieller Art, denn jeder Euro der Kommunen kann – wie bei jedem Privaten auch – nur einmal ausgegeben werden”, sagt Christian Meißner, Landrat des Kreises Lichtenfels und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung.

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