In Serbien gewinnt die Regierungspartei SNS von Präsident Alexander Vucic Wahlforschern zufolge die vorgezogene Parlamentswahl klar.
Die Partei von Präsident Aleksandar Vucic hat am Sonntag nach Angaben von Wahlforschern die vorgezogene Parlamentswahl in Serbien deutlich gewonnen. Nach Auszählung von 90 Prozent der abgegebenen Stimmen sahen die Belgrader Institute Cesid und Ipsos die Serbische Fortschrittspartei (SNS) mit 46 Prozent der Stimmen als klar stärkste Kraft. Damit hätte sie mit 128 von 250 Mandaten eine absolute Mehrheit in der Volksversammlung (Skupstina) erreicht. Überschattet wurde die Wahl von Manipulationsvorwürfen der Opposition.
Vucic hatte die Wahl nur 17 Monate nach der letzten Parlamentswahl angesetzt. Obwohl der Präsident so gut wie alles im Land selbst bestimmt, war er nervös geworden: Nach zwei Amokläufen im Mai mit 18 Toten hatte sich eine spontane Protestbewegung formiert, die ein Ende seiner Herrschaft forderte.
Unter Druck geriet Vucic außerdem wegen der ehemaligen serbischen Provinz Kosovo, die heute fast ausschließlich von Albanern bewohnt wird. Serbien beharrt auf seinem Anspruch auf das Territorium des seit 2008 unabhängigen kosovarischen Staates. Der Westen verlangt eine Beilegung des Konflikts und legte zu Jahresbeginn einen Plan vor, der eine faktische Anerkennung der Eigenstaatlichkeit des Kosovos durch Serbien vorsieht. Vucic verhandelte mit dem kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti, weigerte sich aber, irgendwelche Vereinbarungen zu unterzeichnen.
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Deutschland — in German Vucic spricht von einem „klaren, eindeutigen und überzeugenden Sieg“