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„Durch Blut verbunden“: Chinas Staatschef Xi Jinping trifft Taiwans Ex-Präsidenten

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Das gab es noch nie: Taiwans Ex-Präsident Ma Ying-jeou ist von Chinas Staatschef Xi Jinping empfangen worden. Mas China-Trip ist in Taiwan hochumstritten.
Stand: 10.04.2024, 19:30 Uhr
Von: Christiane Kühl, Sven Hauberg
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Das gab es noch nie: Taiwans Ex-Präsident Ma Ying-jeou ist von Chinas Staatschef Xi Jinping empfangen worden. Mas China-Trip ist in Taiwan hochumstritten.
Erstmals ist ein taiwanischer Ex-Präsident mit einem chinesischen Staatschef zusammengetroffen: In Peking empfing Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am Mittwoch Ma Ying-jeou, der von 2008 bis 2016 Taiwans Präsident war. Bei dem Treffen gab sich Xi versöhnlich: Statt mit der gewaltsamen Eroberung Taiwans zu drohen, wie er es bei anderer Gelegenheit getan hat, umschmeichelte er seinen Gast. „Es gibt keinen Knoten, der nicht gelöst werden kann, kein Thema, das nicht diskutiert werden kann“, sagte Xi laut Staatsmedien zu Taiwans Ex-Präsidenten, den er als „Herr Ma“ anredete. „Die Landsleute auf beiden Seiten der Taiwanstraße sind durch ihr Blut verbunden“, erklärte Xi, beide gehörten „einem Land und einer Nation an“.
Die freundlichen Worte sehen in deutlichem Kontrast zu Chinas andauernden Drohgebärden in Richtung Taiwan, das Peking als Teil des eigenen Staatsgebiets betrachtet. Regelmäßig entsendet Peking Kampfjets und Kriegsschiffe in die Nähe der demokratisch regierten Insel und versucht zudem vehement, Taiwan international zu isolieren. Dass das Treffen zwischen Xi und Ma ausgerechnet am 10. April stattfand, dürfte kein Zufall sein: 1979 trat an diesem Datum der „Taiwan Relations Act“ in Kraft, in dem sich die USA verpflichteten, Taiwan mit Verteidigungswaffen zu unterstützen. Zuvor hatte Washington die diplomatischen Beziehungen zur Regierung in Taipeh beendet und Beziehungen zu Peking aufgenommen.

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