Möglicherweise hat der türkische Präsident mehr Humor, als ihm üblicherweise unterstellt wird: Zur Verabschiedung des deutschen Staatsoberhauptes fährt Erdogan ebenfalls einen monumentalen Dönerspieß auf. Mit einem solchen war Steinmeier zuvor in die Türkei gereist.
Möglicherweise hat der türkische Präsident mehr Humor, als ihm üblicherweise unterstellt wird: Zur Verabschiedung des deutschen Staatsoberhauptes fährt Erdogan ebenfalls einen monumentalen Dönerspieß auf. Mit einem solchen war Steinmeier zuvor in die Türkei gereist.
Mit Döner fing die Reise an, mit Döner ging sie zu Ende. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Abschuss seines Türkei-Besuchs zum Mittagessen eingeladen – und Döner servieren lassen. Der Spieß wurde mit einem Grill auf einem der Balkone des monumentalen Präsidentenpalasts in Ankara zubereitet. Damit griff Erdogan ein Thema auf, das in deutschen und türkischen Medien mehr Aufmerksamkeit erregte als alles andere bei Steinmeiers Visite – die Döner-Diplomatie.
Steinmeier hatte bei seiner Anreise einen tief gefrorenen Dönerspieß aus einem Berliner Dönerimbiss mitgenommen, mitsamt dem zugehörigen Imbissbesitzer. Steinmeier kritisierte den Wirbel um den Dönerspieß als “Zeichen für die Oberflächlichkeit der Debatte”. Er habe zu seinem Besuch eine Delegation mitgenommen, “die für die Vielfalt der türkischen Community steht” – und dazu gehöre eben auch der Dönerwirt.
Erdogan gab sich bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Ankara eher wortkarg zu der Grillfleisch-Debatte: “Ich glaube, in Istanbul ist der Döner aus”, entgegnete er auf eine entsprechende Frage. Bei einem Empfang auf Einladung Steinmeiers war das Grillfleisch aus Berlin am Montagabend in Istanbul den Gästen aufgetischt worden.