Sicherheitskräfte haben am Freitag die mexikanische Botschaft in Quito gestürmt. Sie nahmen den dort verschanzten früheren.
Es waren filmreife Szenen am Freitagabend in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito. Schwer bewaffnete und mit Sturmhauben vermummte Sicherheitskräfte umstellten die mexikanische Botschaft. Dort hielt sich der frühere ecuadorianische Vizepräsident Jorge Glas, gegen den ein Haftbefehl wegen Korruption vorliegt. Als den Sicherheitskräften der Zugang verwehrt wurde, um Glas zu verhaften, stürmten sie kurzerhand gewaltsam die diplomatische Vertretung und lösten damit eine beispiellose diplomatische Krise zwischen den beiden Ländern aus.
Unmittelbar nach dem Eindringen der Sicherheitskräfte in die Botschaft, das ein Verstoß gegen internationales Recht darstellt, setzte Mexiko die diplomatischen Beziehungen bis auf Weiteres aus. Das mexikanische Außenministerium kündigte überdies an, eine Beschwerde beim Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen einzureichen.
Glas hatte sich seit Dezember in der mexikanischen Botschaft aufgehalten und dort auch Asyl beantragt, das ihm am Freitag gewährt wurde. Mexiko hatte offenbar vor, Glas aus Ecuador auszufliegen, was Ecuador verhindern wollte. Der 54 Jahre alte Glas, der während der Regierung des Linkspopulisten Rafael Correa zwischen 2013 und 2017 Vizepräsident war, wurde bereits zweimal in Korruptionsfällen verurteilt und saß dafür bereits mehrere Jahre im Gefängnis. Es soll für die Vergabe von öffentlichen Bauaufträgen Schmiergelder erhalten haben. Ende 2022 wurde er freigelassen, doch sieht er sich bereits einer neuen Anklage wegen Missbrauchs öffentlicher Mittel gegenüber.
