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Kurios: Bauherren zeigen einander an, weil Terrassen zu groß sind – Bebauungsplan-Chaos

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In einem Neubaugebiet in Mittelhessen haben mehr als 15 Bauherren gegen den Bebauungsplan verstoßen. Doch bei dessen Durchsetzung herrscht Chaos.
Stand: 03.08.2024, 15:30 Uhr
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In einem Neubaugebiet in Mittelhessen haben mehr als 15 Bauherren gegen den Bebauungsplan verstoßen. Doch bei dessen Durchsetzung herrscht Chaos.
Friedberg – Warum gibt es Ortssatzungen? Diese Frage beantwortet Tobias Brandt, Amtsleiter für Stadtentwicklung, Liegenschaften und Rechtswesen in Friedberg, in einer Pressemitteilung. Leider komme es immer wieder vor, »dass Eigentümer – vermutlich aus Unwissenheit – gegen städtische Satzungen verstoßen. Allerdings kann dies massive Folgen haben«, wie aktuell im Neubaugebiet »Steinern Kreuzweg«. Laut Brandt haben über 15 Bauherren gegen den Bebauungsplan verstoßen.
Die Bauaufsicht beim Wetteraukreis hat dies nach Anzeigen und Überprüfungen festgestellt. Brandt: »Hierbei geht es meist um die Überschreitung der überbaubaren Fläche durch Terrassen, z. T. um bis zu fünf Meter.« Die Anwohner fordern, die Stadt solle den B-Plan nachträglich zu ihren Gunsten ändern. Das, führt Brandt aus, sei aus Gründen der Gleichbehandlung nicht möglich.
Über die Hintergründe des Streits zwischen Bauherren und Ämtern schweigt sich die Stadtverwaltung vornehm aus; sie ist nicht der Treiber des Verfahrens, das ist das Kreisbauamt. Dieser Zeitung liegt ein Brief von 33 Anwohnern aus dem Mai dieses Jahres vor. Offenbar hatte ein Grundstückseigentümer den Nachbarn angezeigt, der nicht alleine zum Rückbau gezwungen werden wollte und seinerseits Nachbarn anzeigte. Im Brief werden »umfangreiche Kontrollen« durch die Bauaufsicht des Wetteraukreises erwähnt.
Die Anwohner machen geltend, sie seien »entweder schlecht oder gar nicht beraten« worden, die Architekten seien damals (die ersten Kaufverträge im neuen Abschnitt des Baugebiets wurden im April 2020 unterzeichnet) »im Goldrausch von Auftrag zu Auftrag geeilt«. Aber auch von den Genehmigungsbehörden fühlen sich die Anwohner im Stich gelassen.

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