Trumps Republikaner sind nicht mehr die „Grand Old Party“ – sie blicken düster auf die USA. Ganz anders Kamala Harris‘ Strategie, meint James Warren Davis.
Stand: 26.08.2024, 15:02 Uhr
Von: James Warren Davis
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Trumps Republikaner sind nicht mehr die „Grand Old Party“ – sie blicken düster auf die USA. Ganz anders Kamala Harris‘ Strategie, meint James Warren Davis.
Kaum jemanden kann die USA, ihre Politik und die kommenden Präsidentschaftswahlen besser analysieren als er: der amerikanische Politikwissenschaftler James W. Davis. Er ist ausgewiesener Experte für US-Politik und Internationale Beziehungen, lehrt seit Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum. Für IPPEN.MEDIA schreibt er regelmäßig über die Lage der USA und die kommende Präsidentschaftswahl.
Obwohl die Entfernung zwischen Milwaukee und Chicago, den Austragungsorten der Parteitage der Republikaner und der Demokraten, nur 150 Kilometer beträgt, hätten die Botschaften und die Energie, die von diesen beiden Vorbildern des politischen Theaters ausgingen, voneinander nicht weiter entfernt sein können.
Bei den Republikanern in Milwaukee gab es einen Personenkult. Die einst als GOP (Grand Old Party) bekannte Partei wird von ihren treuen Mitgliedern nun als „die Partei von Trump“ bezeichnet. Der Schwerpunkt liegt auf dem ehemaligen Präsidenten und seiner langen Liste von Klagen. Wenn Sie glauben, dass das, was Sie in den besten Zeitungen des Landes lesen, „Fake News“ sind, dass die Präsidentschaftswahl von 2020 gestohlen wurde, dass das Justizministerium aus politischer Rache für strafrechtliche Ermittlungen gegen Trump und seine Verbündeten eingesetzt und missbraucht wird, und dass die Demokraten ihn Trump ausgetrickst haben, indem sie ihn dazu gebracht haben, bereits viel Geld für einen Wahlkampf gegen Joe Biden auszugeben, nur um dann Kamala Harris zu nominieren, dann hat die moderne Republikanische Partei Platz für Sie.
Wenn Sie gesellschaftliche Vielfalt ablehnen, glauben, dass andere Länder ihre Kriminellen und Geisteskranken in die Vereinigten Staaten schicken, oder dass Einwanderer „das Blut der Amerikaner vergiften“, dann hat diese Republikanische Partei Platz für Sie. Hingegen ist die Partei von Trump ist kein willkommener Ort für Menschen, die dem Ideal des amerikanischen Traums anhängen. Nein, das Gegenteil ist der Fall!
Die Teilnehmer des Parteitags der Republikaner, angefangen mit dem Kandidaten selbst, zeichneten ein düsteres Bild von Amerika, und ihr Rezept zur Beseitigung der beklagten Missstände ist noch düsterer. Wenn Donald Trump das heutige Amerika betrachtet, sieht er ein Land, in dem weiße Männer nicht mehr davon ausgehen können, dass sie die privilegierte Position behalten, die ihnen früher bei der Geburt zugestanden wurde.
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