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Iran und die USA hatten vor wenigen Tagen signalisiert, dass bald neue Atomverhandlungen stattfinden könnten – womöglich schon kommende Woche. Frankreich pocht darauf, dass sich Teheran dem nicht entzieht. Ansonsten drohten weitreichende Sanktionen der Europäer, heißt es aus Paris. Wenn Teheran sich weigere, “aufrichtig über einen strengen und dauerhaften Rahmen für sein Atomprogramm zu verhandeln”, könne Frankreich “mit seinen europäischen Partnern einfach mit einem simplen Brief in der Post auf den Iran wieder das weltweite Embargo für Waffen, Atomausrüstung sowie Banken und Versicherungen anwenden, das vor zehn Jahren aufgehoben wurde”, sagt der französische Außenminister Jean-Noël Barrot.
Ein Blick auf die Nuklearanlage Natans südlich von Teheran (Stand: 24. Januar 2025)
Unklar ist derweil auch, wo der Iran das bisher produzierte Uran gebunkert hat. Teheran will die Informationen nicht herausgeben. Doch die IAEA drängt darauf. Einem Bericht der Atombehörde zufolge besitzt der Iran unter anderem mehr als 400 Kilogramm Uran mit einem beinahe waffentauglichen Reinheitsgrad von 60 Prozent. Nach Angaben von Diplomaten könnten damit einige Atomwaffen hergestellt werden, falls das Material noch weiter auf 90 Prozent angereichert würde.
Die Führung in Teheran beharrt darauf, keine Atomwaffen bauen zu wollen, doch in vielen Ländern wuchs zuletzt die Sorge, dass die Islamische Republik immer näher an die Fähigkeit rückt, Kernwaffen herzustellen.
IAEA: Iran könnte in wenigen Monaten wieder Uran anreichern
Obwohl Israel und die USA bei den Angriffen auf den Iran und dessen Atomanlagen nicht mit Munition gespart haben dürften, war der Versuch, das iranische Atomprogramm auszuschalten, wohl vergeblich. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, geht davon aus, dass das Land innerhalb weniger Monate wieder im Stand wäre, Uran anzureichern. Die Kapazitäten seien vorhanden.
Trotzdem gibt es weiterhin widersprüchliche Informationen: So behauptet Irans Außenminister Abbas Araghtsch, die Schäden an den Atomanlagen seien erheblich, während US-Präsident Donald Trump weiter darauf beharrt, dass das iranische Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen worden sei.
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Deutschland — in German Iran-Israel-News: Israels Angriff auf Evin-Gefängnis forderte zivile Todesopfer