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Sind wir abhängig von Musk? Die Linke warnt vor „ernster Gefahr“

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Es mangelt an Alternativen zu X, Instagram und Co. Aber auch die digitale Infrastruktur verkommt zu einem Monopol. Die Linke warnt vor den Folgen.
Stand: 18.07.2025, 20:50 Uhr
Von: Nils Thomas Hinsberger
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Es mangelt an unabhängigen Alternativen zu X, Instagram und Co. Aber auch die digitale Infrastruktur verkommt zunehmend zu einem Monopol. Die Linke warnt vor gravierenden Folgen.
Berlin – Mit ein wenig Glück kann man sie des Nachts am Himmel sehen. In einer schnurgeraden Reihe ziehen sich die Starlink-Satelliten von Tech-Milliardär Elon Musk über das Firmament. Auf ihrer Webseite verspricht das Unternehmen „zuverlässiges Highspeed-Internet“ – ganz egal, wo man sich gerade aufhält. Mit einer speziellen Antenne kann man die notwendigen Signale über die Satelliten empfangen.
Die Technik des ehemaligen Vertrauten des US-Präsidenten Donald Trump und frisch gebackenen Parteigründers wird allerdings nicht nur von Tech-affinen Campern oder Menschen in entlegenen Regionen genutzt. Auch in Kriegsgebieten findet die hoch entwickelte Technik ihre Anwendung. So nutzt etwa die Ukraine Starlink-Satelliten, um die durch den russischen Invasionskrieg zerstörte Kommunikations-Infrastruktur auszugleichen.
Der Nachteil der Abhängigkeit der Ukraine vom Privatunternehmer Musk zeigte sich im Jahr 2022. Wie CNN berichtete, gingen damals rund 1300 Starlink-Terminals, die von der ukrainischen Armee genutzt wurden, vom Netz. Der Grund: Finanzierungsprobleme. Musk hat dann im März verkündet, den Zugang zu seiner Internetversorgung nicht wieder einzustellen. „Um es ganz klar zu sagen: Egal, wie sehr ich mit der Ukraine-Politik nicht einverstanden bin, Starlink wird seine Terminals niemals abschalten“, schrieb er auf seiner Plattform X. Auch wolle er seinen Service nicht als Druckmittel einsetzen.
Für die Linke bleibt allerdings zumindest ein Restzweifel. Es stelle sich die Frage, inwieweit man kritische Infrastruktur von den Launen eines Multimilliardärs abhängig machen sollte. „Es geht mit erheblichen – auch sicherheitspolitischen – Gefahren einher“, sagte Donata Vogtschmidt, Linken-Abgeordnete in den Ausschüssen für Digitalisierung und Verteidigung, gegenüber der Frankfurter Rundschau von IPPEN.MEDIA. Gerade die kurzfristige Abschaltung in der Ukraine zeige, „wie sehr essenzielle Infrastrukturen der willkürlichen Entscheidung eines einzelnen privaten Akteurs unterliegen können“.

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