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Kurswechsel auf Eskalation: Putins Schiffe vor Fehmarn –NATO begegnet der Gefahr

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Ein Aufklärer, ein Zerstörer, ein Landungsschiff – Putin tanzt der NATO in der Ostsee auf der Nase herum. Aber das Messer wetzt er in ihrem Rücken.
Stand: 25.10.2025, 21:45 Uhr
Von: Karsten-Dirk Hinzmann
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Ein Aufklärer, ein Zerstörer, ein Landungsschiff – Putin tanzt der NATO in der Ostsee auf der Nase herum. Aber das Messer wetzt er in ihrem Rücken.
Lübeck – „Die zahlreichen Bewegungen der russischen Marine sind gerade wieder eine Herausforderung für die dänische Marine und Bundespolizei“, schrieb Frank Behling. Der Autor der Kieler Nachrichten (KN) berichtete vor rund einem Jahr von einer Eskorte für eines von Wladimir Putins großen Panzerlandungsschiffe der Ropucha-Klasse vor der Küste Fehmarns. Im Zuge des Ukraine-Krieges macht sich Russland in der Ostsee zusehends breiter. Jetzt weist Marine-Autor Behling darauf hin, dass sich Russlands Marine mit der „Aleksandr Shabalin“ erneut vor der Lübecker Bucht aufgebaut hat. Experten vermuten, dass Russland mit Macht sein Revier abzustecken versucht.
„Man zeigt dort mit so einem großen Schiff einfach eine Präsenz in der Nähe der Seewege, die auch von Tankern genutzt werden“, sagt Johannes Peters. Die KN zitieren den Abteilungsleiter der „Abteilung Maritime Strategie und Sicherheit“ am „Institut für Sicherheitspolitik“ an der Universität Kiel, weil das Auftauchen von Putins Baltischer Flotte am Horizont eben weder Zufall noch bedenkenlos mitanzusehen für die NATO ist. Vor allem, weil die größere Gefahr für die Ostsee und deren Anrainer weit hinter dem Horizont heraufzuziehen scheint, wie Helge Adrian jüngst behauptet hat.
Ihm zufolge strebe Russland offenbar an, Ziele in der Ostseeregion angreifen zu können, vom Ladogasee aus, der nördlich von Sankt Petersburg und nur 40 Kilometer von der finnischen Grenze entfernt liegt. Seit 2023 prüfe Russland dort die Stationierung von Korvetten mit Marschflugkörpern dort, behauptet der Analyst des deutschen Thinktanks Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Ein gigantisches Landungsschiff vor der Nase der deutschen Marine könnte insofern die nordatlantische Verteidigungsallianz auf eine falsche Fährte locken oder auf eine zweigleisige Strategie Wladimir Putins hindeuten. Letzteres legt Adrian nahe. Die „Aleksandr Shabalin“ ist Teil der Baltischen Flotte, also der russischen Ostseeflotte; die liegt vor Anker in der russischen Exklave Kaliningrad – eingekeilt.
„Das russische strategische Denken begreift Konflikte als Kontinuum und nicht als binären Zustand von Krieg oder Frieden. In dieser Auffassung sind hybride Angriffe möglicherweise nicht nur Provokationen, sondern eine Vorstufe eines Konflikts unterhalb der Schwelle eines umfassenden Krieges“
Sollte die Baltische Flotte zu Offensiven oder Blockaden in der Ostsee auslaufen wollen, wäre sie von den NATO-Partnern Finnland und Estland flankiert und dadurch möglicherweise selbst ihrer Handlungsfähigkeit beraubt. „Im Konfliktfall würde eine solche Blockade die Spaltung der Baltischen Flotte bedeuten“, schreibt Helge Adrian.

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