Er war eine Institution in seiner Heimat und galt als eine der Säulen der Islamischen Republik. Erst vorigen Mai war der Alt-Präsident erneut mit fulminantem Stimmenvorsprung in den Expertenrat gewählt worden, der den nächsten Revolutionsführer bestimmt. Akbar Hashemi Rafsanjani, von 1989 bis 2007 Regierungschef des Iran und vorher unter anderem Parlamentspräsident, starb am Sonntag im Shohadaa-Krankenhaus an einem Herzinfarkt. Das Staatsfernsehen unterbrach sein Programm, mit zitternder Stimme erklärte eine Sprecherin, der Gestorbene sei in den Himmel gefahren, „nach einem Leben im rastlosen Einsatz für den Weg des Islam und der Revolution“
Hunderte Menschen strömten vor dem Hospital im Norden Teherans zusammen. Bis zuletzt hatte sich der 82-Jährige, der als einer der reichsten Männer des Landes sein Vermögen mit Pistazien, Hotels, der Fluggesellschaft Mahan Air und Fabriken gemacht hatte, in die politischen Debatten seines Landes eingemischt. Er warb für eine Entspannung mit dem Westen, für wirtschaftliche Reformen und zuletzt auch für geringere Militärausgaben. Bei den Hardlinern war der gewiefte Stratege und Pragmatiker indes verhasst, zumal er zu den wenigen iranischen Politikern gehörte, die sich kritische Worte gegen den aktuellen allmächtigen Revolutionsführer, Ali Khamenei, erlauben konnten.
Unter dem Schah verhaftet und gefoltert, begann der Theologe seine Karriere in der Islamischen Republik als enger Vertrauter von Staatsgründer Ajatollah Ruhollah Khomeini.