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Verzicht auf Kandidatur: Gabriel, der Realist

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NewsHubGabriel kann man viel vorwerfen, aber nicht mangelnde Selbsteinschätzung. Was ihm hingegen fehlt für Erfolg in der Politik ist Vertrauen. Seine Beliebtheit auch in der eigenen Partei ist mau. Gabriel wäre als K-Kandidat gnadenlos untergegangen.
Sigmar Gabriel zu unterschätzen, war schon immer ein Fehler, nicht nur der seiner Gegner. Der Mann hat einige Schwächen, die ihm das Leben als Politiker oft genug schwer machen: Er poltert gerne herum, ist wankelmütig, und wenn ihm was nicht passt, macht er daraus nie einen Hehl. Aber er verfügt über das, was vielen im politischen Betrieb fehlt: Er kann sich und seine Möglichkeiten gut einschätzen.
Von Anfang an war ihm klar: Als SPD-Chef, als Vizekanzler, als Wirtschaftsminister muss er Dampf machen. Liefern – und zwar schnell. Eines wollte er von Anfang an in der Wiederauflage der Großen Koalition vermeiden: Dass die SPD wieder nur als das Anhängsel von Angela Merkel wahrgenommen wird, als der Teppichvorleger vor dem Kanzleramt.
Und er hat es versucht: über ganz traditionelle sozialdemokratische Themen wie Mindestlohn, Mietpreisbremse, Rente mit 63.

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