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Der Letzte einer großen Generation geht

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13 Jahre spielte Lukas Podolski für Deutschland. Am Mittwoch macht er Schluss. Die Begegnung mit England in Dortmund ist sein 130. Länderspiel. Begonnen hat alles in Kaiserslautern gegen Ungarn.
Es ist ein früher Sonntagabend Ende Juni in Lille, und die Arbeit auf dem Rasen ist erledigt. Die deutsche Nationalmannschaft hat die Slowakei im Achtelfinale der Europameisterschaft mit 3:0 bezwungen, die meisten Spieler stehen längst unter der Dusche. Aber in der deutschen Fankurve ist noch Betrieb. Tausende sind geblieben, mitten unter ihnen steht Lukas Podolski. Ein Selfie hier, ein Abklatscher da, Podolski strahlt mit den Stadionlichtern um die Wette. Selten war das Bild vom Bad in der Menge angemessener. Viel später, als der Spieler sich längst zur Mannschaft begeben hat, sprudelt es noch aus ihm heraus: “Ich habe immer noch Gänsehaut. Das wird für immer in meiner Erinnerung bleiben. Das war etwas ganz Besonderes, wie mein erstes Länderspiel. Wenn sich das ganze Stadion erhebt und deinen Namen singt, wenn bei jeder Szene applaudiert wird, dann ist das auch nach fast 130 Länderspielen noch etwas Besonderes. ”
Es ist das vorerst letzte von 129 Länderspielen, die Podolski (31) in 13 Jahren macht. Am Mittwoch bekommt er in Dortmund (20.45 Uhr) seine Abschiedsvorstellung, die Nummer 130. Der Gegner passt, es ist die Auswahl aus England, aus dem Mutterland des Fußballs. Auch dort hat Podolski Eindruck gemacht, als kraftvoller Stürmer beim FC Arsenal und als netter Mensch. Denn das ist er geblieben, allen Erfolgen in diesem manchmal so abgehobenen Geschäft zum Trotz steht er mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Fans haben dafür ein feines Gefühl. Auch deshalb feiern sie ihn nach seinen 19 letzten Pflichtspielminuten im Trikot der Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale 2016.
Podolskis Karriere fängt an, als der deutsche Fußball in den Seilen hängt. Gemeinsam mit Bastian Schweinsteiger wird er im letzten Testspiel vor der EM 2004 eingewechselt.

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