Bei den Ermittlungen zum Abgasskandal rückt Audi stärker in den Fokus: Am Morgen wurden die Firmenzentrale und weitere Standorte durchsucht. Audi steht im Verdacht, in den USA Abgaswerte ähnlich manipuliert zu haben wie VW. Von C. Adelhardt, S. Wels und J. Kuhn.
Bei den Ermittlungen zum Abgasskandal rückt Audi stärker in den Fokus: Am Morgen wurden die Firmenzentrale und weitere Standorte durchsucht. Audi steht im Verdacht, in den USA Abgaswerte ähnlich manipuliert zu haben wie VW.
Von C. Adelhardt, S. Wels, NDR und Jens Kuhn, BR
Nach Informationen von ARD und “Süddeutscher Zeitung” hat die Polizei am frühen Mittwochmorgen damit begonnen, die Firmenzentrale des Autoherstellers Audi in Ingolstadt zu durchsuchen. Die Razzia steht im Zusammenhang mit Ermittlungen im Abgas-Skandal. Auch weitere Standorte in Niedersachsen und Baden-Württemberg sowie Privatwohnungen von Mitarbeitern werden durchsucht. Etwa 80 Polizeibeamte und Staatsanwälte sind im Einsatz. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt wegen des Verdachts auf Betrug und strafbare Werbung. Der Anfangsverdacht richtet sich nicht namentlich gegen einzelne Audi-Manager. Die Ermittlungen laufen bislang gegen Unbekannt.
Audi-Chef Rupert Stadler hatte für den Vormittag zur Bilanzpressekonferenz geladen. Er wollte die neuesten Verkaufszahlen des Autoherstellers verkünden. Der Dieselskandal sollte kein Thema sein. Doch gegen sieben Uhr, nur knapp drei Stunden vor der Jahrespressekonferenz, begannen Polizei und Staatsanwaltschaft mit den Durchsuchungen bei Audi.
Die Ermittler erhoffen sich durch die Razzia Erkenntnisse darüber, inwiefern Audi-Mitarbeiter ebenfalls bei den Abgaswerten getrickst haben könnten. Der Verdacht: Audi-Ingenieure könnten bei der Entwicklung ihrer Dieselmotoren für den US-Markt die Software zur Regulierung der Abgasreinigung ähnlich manipuliert haben wie ihre Kollegen bei Volkswagen.