Von Rückzug will Horst Seehofer nichts mehr wissen: Am Vormittag informierte er die CSU, dass er auch nach 2018 Parteichef und bayerischer Ministerpräsident bleiben will.
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer sieht sich weiter als Erfolgsgaranten für seine Partei und den Freistaat Bayern. Entgegen früheren Aussagen will er seine politische Karriere nun doch nicht beenden, sondern auch über das Jahr 2018 hinaus fortsetzen. „Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit“ könne er den Erfolg auch künftig gewährleisten, sagte er, nachdem er am Vormittag den Parteivorstand über seine Entscheidung informiert und damit erstmals selbst entsprechende Medienberichte bestätigt hatte. Das angekündigte Karriereende 2013 sei ein großer Fehler gewesen, den er nie wieder machen werde.
Seehofer sagte, er sei nun seit 37 Jahren Berufspolitiker und seit 21 Jahren in verschiedenen Funktionen Regierungsmitglied. „Die Leidenschaft hat mich keinen Tag losgelassen.“ Er sei nach Rücksprache mit seinen Ärzten auch körperlich weiter in der Lage, die beiden „sehr anspruchsvollen“ Ämter des CSU-Chefs und des Ministerpräsidenten weiter so auszuüben, wie die Bevölkerung es von ihm erwarte. „Ich sehe noch eine ganze Menge, was ich für Bayern und Deutschland entwickeln kann“, sagte der 67-Jährige und nannte drei Dinge, die für seine Entscheidung maßgeblich gewesen seien: „dass man solche Ämter will, dass man sie ausüben kann und dass man auch mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit den Erfolg bei einer Wahl gewährleisten kann“.
Ursprünglich hatte Seehofer angekündigt, auf eine erneute Spitzenkandidatur für die kommende Landtagswahl und damit auch für den Vorsitz der Partei zu verzichten. In Bayern wird 2018 ein neuer Landtag gewählt, die Neuwahl des Parteivorsitzes ist für November terminiert. Diese ursprünglichen Pläne korrigierte Seehofer nun, der seine Ämter als CSU-Chef und Ministerpräsident seit 2008 inne hat.