Wie geht es Deniz Yücel? Heute erfahren wir endlich mehr. Der inhaftierte „WELT“-Reporter bekommt Besuch vom deutschen Konsulat.
Wie geht es Deniz Yücel? Heute erfahren wir endlich mehr.
Der inhaftierte WELT-Reporter bekommt heute erstmals Besuch vom deutschen Konsulat. Erst gestern hatte das Auswärtige Amt mitgeteilt, dass die Türkei dies genehmige.
► Am Vormittag besucht der deutsche Generalkonsul in Istanbul, Georg Birgelen, Deniz Yücel im Silivri-Gefängnis.
Um 11:30 Uhr berichtete Staatsminister Michael Roth vom Auswärtigen Amt von dem Besuch des Konsulats bei Deniz Yücel.
Es gehe Yücel den Umständen entsprechend gut, sagte Staatsminister Roth, doch bleibe die Isolationshaft für ihn sehr belastend. Auch Yücels Anwälte und seine Familienangehörigen hätten bestätigt, dass es ihm gut gehe. „Das freut uns, aber wir wollen uns nicht damit abfinden, dass er inhaftiert bleibt“, sagte er.
Roth forderte außerdem dauerhafte Gewährung der konsularischen Betreuung für Yücel. Die galt zunächst nur heute.
Vor genau 50 Tagen meldete sich Yücel bei der türkischen Polizei, wurde in Gewahrsam genommen und schließlich in Untersuchungshaft gebracht. Zuvor hatte er aus der Presse erfahren, dass er gesucht wird. Der offizielle Vorwurf lautet, er würde „Terror“ unterstützen.
Ist das der erste Schritt in Richtung Freiheit? Sieben Wochen nach seiner Festnahme erhält Deutschland konsularischen Zugang.
Bislang bekam er nur Besuch von seinen Anwälten und seiner Schwester Ilkay Yücel, gestern genehmigte die Türkei die konsularische Betreuung aus Deutschland. Kontakt hat der deutsch-türkische Doppelpass-Besitzer sonst nur zu seinen Wächtern – Mithäftlinge sieht er nicht.
Unterdessen meldete sich Yücel bereits selbst mit einem Brief in der WELT – obwohl er in der Isolationshaft keine Briefe schreiben darf. Er hatte seinen Anwälten einen Brief diktiert, den die WELT heute abdruckte.
► Darin sagt Yücel: „Auch wenn ich weiterhin in Isolationshaft gehalten werde und auch wenn das faktische Briefverbot fortbesteht, dringt die vielfältige Unterstützung, die Sie mir und meinen in der Türkei inhaftierten Kollegen zukommen lassen, bis hierher durch, Dafür meinen großen, herzlichen Dank!“
Der türkische Präsident wirft Deniz Yücel Spionage vor. Seine Schwester hat Angst, er könnte für Jahre hinter Gittern bleiben.
Handschriftliche Notiz des Journalisten Deniz Yücel, der in türkischer Haft sitzt. „Glaubt mir: Es tut gut, verdammt gut“, schreibt er in der Nachricht.
Dann spricht Yücel eine Bitte an und ruft dazu auf, die unabhängigen Medien in der Türkei zu unterstützen.
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