Der türkische Präsident Erdogan verspricht: Nach einem “Ja” beim Referendum wird es der Wirtschaft wieder besser gehen. Experten zweifeln daran. Fakt ist: Zumindest jetzt hat die Türkei einige wirtschaftliche Probleme. Von Reinhard Baumgarten.
Der türkische Präsident Erdogan verspricht: Nach einem “Ja” beim Referendum wird es der Wirtschaft wieder besser gehen. Experten zweifeln daran. Fakt ist: Zumindest jetzt hat die Türkei einige wirtschaftliche Probleme.
Die EU-Staaten sind die wichtigsten Wirtschafts- und Handelspartner der Türkei. Etwa die Hälfte aller Importe und Exporte wickelt die Türkei mit der EU ab. Für den Wahlkämpfer Recep Tayyip Erdogan scheint das nicht zu zählen, wenn er deklariert: “Wir haben es mit einem Kontinent zu tun, der in jeder Hinsicht immer weiter verfault. Und weil ihnen das auch bewusst ist, versuchen sie es zu vertuschen, indem sie Fremdenhass, Türken- und Islamfeindlichkeit schüren. “
Die türkische Wirtschaft ist offiziellen Zahlen zufolge im vergangenen Jahr um durchschnittlich 2,9 Prozent gewachsen. Die Quote drohte niedriger auszufallen, aber Ankara wählte eine von Fachleuten in Zweifel gezogene neue Berechnungsmethode. Erdogan weiß, dass er von vielen Wählern am Erfolg seiner Wirtschaftspolitik gemessen wird. Die regierungsnahe Presse lobt die Erfolge.
Der Wirtschaftsexperte Necep Bagaoglu von der Germany Trade Invest GmbH beurteilt die Lage der Wirtschaft anders – kritisch, wie er sagt. Desaströs wiederum wäre etwas übertrieben, meint Bagaoglu.
Die Arbeitslosigkeit stieg innerhalb eines Jahres um drei Prozentpunkte auf jetzt 12,7 Prozent. Die Inflation kletterte auf 11,3 Prozent.