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Türkei und Russland: Kurdenfrage unerwünscht

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Die Präsidenten Russlands und der Türkei haben in Sotschi ihre Gemeinsamkeiten beschwört. Doch für seinen wichtigsten Konflikt kann Erdoğan bei Putin wenig erwarten.
An Gesprächsthemen mangelt es dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seinem russischen Kollegen Wladimir Putin anscheinend nicht. Nur wenige Wochen nach ihrem letzten Treffen trafen sich die beiden Staatschefs heute erneut in der Schwarzmeerstadt Sotschi, um über Syrien und Sanktionen zu diskutieren.
Eineinhalb Jahre nach dem Abschuss eines russischen Jets durch das türkische Militär seien die beiden Länder « vollständig wiederhergestellt », sagte Putin, als Erdoğan in Russland eintraf. Doch noch immer bleiben einige der damals verhängten Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei bestehen.
Ganz oben auf der Sotschi-Agenda stand der Syrien-Konflikt, wie bei jedem Erdoğan-Putin-Treffen der letzten Jahre. Der Bürgerkrieg ist schon lange ein Streitpunkt zwischen den beiden Ländern: Russland verteidigt das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, während die Türkei die Rebellen unterstützt. Heute gaben sich Erdoğan und Putin jedoch einstimmig. Im nordsyrischen Rebellengebiet Idlib soll eine « Sicherheitszone » entstehen, so der Kremlchef.
Weniger stimmten Putin und Erdoğan jedoch überein, was den Rest Nordsyriens betrifft. Die türkische Priorität dort sind mittlerweile nicht mehr die Anti-Assad-Rebellen und auch nicht die Dschihadisten des « Islamischen Staats », sondern die Kurden, die das Gebiet an der syrisch-türkischen Grenze weitgehend kontrollieren.

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