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Warum Trump FBI-Chef Comey gefeuert hat

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FBI-Direktor Comey hat im letzten halben Jahr gute Gründe geliefert, ihn zu entlassen. Sein Rausschmiss gerade jetzt wirkt umso mysteriöser.
Er hat ihm nicht einmal Gelegenheit gegeben, selbst seinen Rücktritt einzureichen. Nein, US-Präsident Donald Trump hat FBI-Direktor James Comey an diesem Dienstag völlig überraschend einfach gefeuert. Und zwar auf Empfehlung seines Justizministers Jeff Sessions, wie es in einer Presseerklärung aus dem Weißen Haus heißt. Comey hat von seinem Rauschmiss während einer Ansprache vor FBI-Mitarbeitern in Los Angeles erfahren. Die Nachricht flimmerte plötzlich über Bildschirme, die im Raum standen.
In einem persönlichen Kündigungsschreiben an Comey legt Trump nach. Er stimme mit dem Urteil des Justizministeriums überein, dass „Sie nicht in der Lage sind, das FBI effektiv zu führen“. Comey sei „hiermit entlassen und des Amtes enthoben, mit sofortiger Wirkung“. Weitere Gründe nennt der Präsident nicht.
Die liefern dafür sein Justizminister Sessions und dessen Stellvertreter Rod Rosenstein in Mitteilungen, die sie Trump am Dienstag zukommen ließen. Der Kernvorwurf hier: Comey habe in der E-Mail-Affäre um Hillary Clinton im vergangenen Jahr schwere Fehler gemacht und seine Amtsbefugnisse mehrfach überschritten. Er habe öffentliche Urteile zu laufenden Verfahren abgegeben. Das habe ihm nicht zugestanden. Die Tradition eines diskret ermittelnden FBI müsse wiederhergestellt werden.
Nur: Mit dieser Begründung hätte Trump den FBI-Chef auch schon im Februar rausschmeißen können. Die wahren Gründe dürften andere sein. Und gelegen gekommen ist Trump jetzt, dass Comey in der vergangenen Woche eine falsche Aussage vor einem Kongress-Gremium gemacht hat, die das FBI an diesem Dienstag schriftlich richtigstellen musste.

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