Die Bundeswehr verlässt den türkischen Standort Incirlik. In einer entscheidenden Phase des Kampfs gegen den Islamischen Staat müssen die Soldaten eine…
Mit dem bevorstehenden Abzug der deutschen Soldaten vom Luftwaffenstützpunkt Incirlik erreichen die deutsch-türkischen Beziehungen einen neuen Tiefpunkt. Zum Eklat geführt hatte die Weigerung der türkischen Regierung, deutschen Bundestagsabgeordneten Besuche bei den im Rahmen der Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat in Incirlik stationierten Truppen zu erlauben. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte bei einem Besuch in Ankara den Streit nicht beilegen können.
Bereits heute soll das Bundeskabinett die Verlegung der Truppen nach Jordanien beschließen. Auch die Zustimmung des Bundestags, der ab dem 19. Juni wieder tagt, gilt als sicher. Neben CDU, CSU und SPD sind auch die Grünen und die Linken für einen Abzug. Die Linken allerdings sind gegen die Verlegung nach Jordanien.
Nein. Neben rund 260 Soldaten, sechs Tornado-Aufklärungsflugzeugen und einem Tankflugzeug müssen rund 10000 Tonnen Material nach Jordanien transportiert werden. Zwar trifft diese Aufgabe die Logistiker der Bundeswehr nicht überraschend, die Verhandlungen mit Jordanien laufen bereits seit geraumer Zeit. Doch anders als Incirlik ist der neue Standort Al-Asrak in Jordanien der Bundeswehr nicht vertraut, vieles muss dort erst an Nato-Standards angepasst werden.