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G20: Die erwartete Eskalation von Hamburg

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Kurz vor Beginn des G20-Gipfels ist es in Hamburg zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei ging gegen Vermummte in einem Demonstrationszug vor. Offenbar wurden 74 Polizisten verletzt.
Am Vorabend des G20-Gipfels in Hamburg ist es wie befürchtet zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. Bei der “Welcome to Hell”-Demonstration gegen das Treffen flogen am Donnerstagabend Flaschen, Feuerwerkskörper wurden gezündet, später brannten umgestürzte Mülltonnen und Autos. Die Polizei stürmte in den Demonstrationszug, setzte wiederholt Wasserwerfer und Pfefferspray ein und trieb die rund 12.000 Teilnehmer auseinander. Die Polizei meldete am späten Abend mindestens 74 verletzte Beamte. Auch zahlreiche Demonstranten wurden laut Veranstalter verletzt – einige ernsthaft. Zuletzt verlagerte sich das Geschehen in das Schanzenviertel und Umgebung. Inzwischen hat sich die Lage offensichtlich beruhigt. Alle aktuellen Entwicklungen zum Gipfel in Hamburg gibt es rund um die Uhr in unserem G20-Liveblog.
An einem Kaufhaus im Stadtteil Altona und in einer Sparkasse gingen Schaufensterscheiben zu Bruch. Auch in anderen Straßen der Stadt wurden Schaufenster von Geschäften zerstört. Die Polizei forderte Unbeteiligte auf, sich vom Geschehen zu entfernen, “um den Einsatzkräften die Arbeit zu erleichtern”.
Am Hamburger Fischmarkt wurde am Nachmittag zunächst friedlich gefeiert – mit Musik und Redebeiträgen. Der Demonstrationszug “Welcome to Hell” setzte sich dann gegen 19 Uhr in Bewegung. Er sollte vom Fischmarkt über die Reeperbahn bis etwa 300 Meter an die Messehallen heran gehen. Kurz nach dem Start fuhren allerdings Wasserwerfer auf und blockierten den Zug. Nach Polizeiangaben hatten sich etwa 1.000 Vermummte unter die Demonstranten gemischt. “Eine Vermummung in einem Aufzug ist ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und wird von uns nicht geduldet”, sagte ein Polizeisprecher. Nach Einschätzung von NDR Reportern vor Ort waren deutlich weniger als 1.000 Vermummte zu sehen .
Mehrere NDR Reporter vor Ort berichten übereinstimmend, dass von den Demonstranten zunächst keine Gewalt ausgegangen sei. Allerdings legten tatsächlich viele Mitglieder des “schwarzen Blocks” ihre Vermummung nicht ab. Zuvor soll es Absprachen zwischen Polizei und Demo-Veranstaltern gegeben haben, wie viel Vermummung für die Polizei hinnehmbar ist. Offenbar konnte man sich bei diesen Gesprächen nicht einigen. Dann gab es offenbar einen einzelnen Flaschenwurf eines anscheinend angetrunkenen Mannes, den Demonstrationsteilnehmer selbst von der Menge isolierten. Offenbar gab es auch im “schwarzen Block” Ansagen, keine Gegenstände auf die Polizei zu werfen und eine Eskalation zu vermeiden. Die von der Polizei geforderte Trennung der Demonstranten vom “schwarzen Block” gestaltete sich schwierig. Die Demonstranten fühlten sich faktisch von mehreren Seiten eingekesselt.
Die Organisatoren warfen der Polizei ein unverhältnismäßiges Vorgehen vor: Noch während man Teilnehmer aufgefordert habe, ihre Vermummung abzulegen, sei die Polizei bereits massiv gegen Protestierende vorgegangen.
Bis in die Nacht bleibt die Lage am Vortag des G20-Gipfels unübersichtlich. An mehreren Stellen kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Randalierern. Auch im Schanzenviertel vor der Roten Flora – einem Zentrum von linken Aktivisten.
Zu den Ausschreitungen kommt es nach der “Welcome to Hell”-Demonstration. Doch zunächst geht es friedlich zu – mit Musik und Redebeiträgen. Am Nachmittag versammeln sich die Demonstranten am Fischmarkt. Die Polizei spricht von insgesamt 12.000 Teilnehmern.
Um 19 Uhr setzt sich die Demonstration in Bewegung. Im vorderen Teil vermummen sich nach Polizeiangaben rund 1.000 Personen, weshalb sie den Zug schon nach wenigen Metern stoppt.
Wenig später eskaliert die Lage. Die Polizei versucht die Vermummten vom Rest des Demonstrationszuges abzutrennen.

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