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Niemand weiß, woher der Strom für Elektro-Autos kommen soll

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Der Hype um das Elektro-Auto hat bisher einen zentralen Aspekt ausgeblendet: Woher wird der Strom kommen, den alle diese Autos brauchen? Für Atomkraftgegner wie die Grünen könnte es ein böses Erwachen geben.
Die Automobilindustrie und die Energiepolitik sind in einer Art Elektro-Rausch: Volvo will ab 2019 nur mehr Elektro-Autos herstellen, Tesla plant den Massenmarkt mit Fahrzeugen um 31.000 Euro zu erobern, VW wird mit 30.000 Euro kontern und so weiter und so fort. Frankreich will ab 2040 den Verkauf von Diesel- und Benzin-Fahrzeugen verbieten. Kurzum, der Klimagipfel 2015 in Paris zeigt Früchte, dem E-Auto gehört künftig die Straße.
Weltweit fahren die PKW etwa 25.000 Milliarden Kilometer
Eine Frage tritt völlig in den Hintergrund: Woher kommt der Strom für die Autos?
Weltweit sind etwa 1.200 Milliarden PKW unterwegs. Dazu kommen noch etwa 250 Millionen LKW und andere Nutzfahrzeuge, die allerdings derzeit nicht im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, aber laut Internationaler Energieagentur in den vergangenen Jahren entscheidend die Entwicklung des Treibstoffverbrauchs bestimmt haben.
Diese gigantische Flotte soll in wenigen Jahren auf Elektro-Antrieb umgestellt werden. Somit rückt der Strombedarf in den Mittelpunkt des Interesses. Ein Elektro-Auto benötigt etwa zwischen 15 und 35 Kilowattstunden für 100 Kilometer. Um übertriebene Schätzungen zu vermeiden, sei hier von 20 kWh ausgegangen.
Zur leichteren Orientierung bieten sich die deutschen Daten an: Die PKW legen im Jahr etwa 750 Milliarden Kilometer zurück. Deutschland stellt etwa 3,3 Prozent der Welt-Wirtschaftsleistung. Somit ist die Welt-Kilometer-Leistung mit rund 25.000 Milliarden Kilometer anzunehmen. Hier sind die LKW nicht berücksichtigt.
Bei einem Strombedarf von 20 kWh je 100 Kilometer benötigt man für 25.000 Milliarden Kilometer die gigantische Menge von 5.000 Milliarden kWh. Diese Zahl ist allerdings leicht in verständliche Form zu bringen: Um 5.000 Milliarden kWh jährlich zu produzieren braucht man weltweit in etwa 450 Kernkraftwerke oder 4000 Flusskraftwerke oder 400 Braunkohlekraftwerke, wobei diese Daten ungefähre Durchschnittswerke darstellen.
In Deutschland müssten zwölf neue Braunkohlekraftwerke gebaut werden
Zurück zu Deutschland, das derzeit die Atomkraftwerke sukzessive abstellt: Eine flächendeckende E-Mobilität im PKW-Bereich würde zusätzlich zur aktuellen Produktion 140 Mrd. kWh und mehr benötigen. Deutschland müsste 12 neue Braunkohlekraftwerke bauen um eine umfassende E-Mobilität zu ermöglichen. Allerdings entfällt schon jetzt auf die Braunkohlenwerke der weitaus größte Anteil an der gesamten Umweltbelastung des Landes.
Die Hoffnung, dass die erneuerbaren Energien die E-Mobilität sichern können, ist illusorisch. Trotz der enormen Anstrengungen auf diesem Gebiet beläuft sich beispielsweise die Produktion aus Windenergie auf etwa 77 Mrd. kWh im Jahr, die Photovoltaik steuert 38 Mrd. kWh bei. Zudem sind Wind und Sonne keine kontinuierlich verlässlichen Energieträger, sodass die Braunkohle ständig zur Absicherung der Lücken benötigt wird.
Die E-Autos würden zwar den Abschied von den fossilen Treibstoffen im Straßenverkehr ermöglichen aber anderswo Probleme auslösen. Gleichzeitig hofft die Energiepolitik, dass in der Stromproduktion der Einsatz der erneuerbaren Energien die Versorgung sichern werde. Schon der Ausstieg aus der Atom-Energie hat in Deutschland bewirkt, dass die Stromerzeugung aus Braunkohle dramatisch gesteigert werden musste, da die erneuerbaren Energien die Erwartungen nicht erfüllen.
Die E-Mobilität muss für eine Renaissance der Energieträger Atom, Öl, Gas, Braun- und Steinkohle sorgen. Hier zeichnet sich ein Pyrrhus-Sieg der Umweltpolitik ab.
Atomenergie stößt zwar in vielen Ländern auf Widerstand, wird aber trotzdem eingesetzt.

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