Seit Wochen fordern Demonstranten den Rücktritt Zumas. Doch der südafrikanische Präsident hat trotz einiger Gegenstimmen aus seiner Partei ein Misstrauensvotum gewonnen.
Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma hat ein von der Opposition eingebrachtes Misstrauensvotum im Parlament überstanden. Trotz mehreren Stimmen aus der Regierungspartei ANC gab es in der geheimen Abstimmung keine Mehrheit für die Absetzung des Staatschefs. Nach Angaben von Parlamentspräsidentin Baleka Mbete stimmten 198 Abgeordnete gegen den Antrag, 177 unterstützten ihn. Damit bleibt der unter Korruptionsverdacht stehende Präsident im Amt.
Zuma hat bereits mehrfach Misstrauensanträge der Opposition überstanden. Bisher allerdings waren die Abstimmungen öffentlich gewesen. Die Opposition hatte vergeblich gehofft, bei der geheimen Abstimmung am Dienstag genügend unzufriedene Abgeordnete aus Zumas Partei, dem Afrikanischen Nationalkongress (ANC) , auf ihre Seite ziehen zu können. Die Regierungspartei ANC verfügt im Parlament über eine klare Mehrheit von 249 der 400 Sitze. Mindestens 51 ANC-Abgeordnete stimmten also für den Antrag der Opposition oder enthielten sich.
In einer zweistündigen Aussprache vor dem Votum warfen sich Regierung und Opposition gegenseitig vor, die Werte Nelson Mandelas zu verraten. Zuma selbst war nicht anwesend. Der Chef der stärksten Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA) , Mmusi Maimane, beschwor Mandelas Vision einer starken Demokratie am Kap.
