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Wahlarena mit Schulz: "Ihr Schicksal ist mir nicht egal"

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Knapp eine Woche vor der Wahl gibt Martin Schulz noch einmal alles: In der ARD-Wahlarena inszeniert er sich als Kümmerer – und scheint für jedes Problem eine Lösung parat zu haben. Das wird mitunter etwas peinlich. Von Sandra Stalinski.
Knapp eine Woche vor der Wahl gibt Martin Schulz noch einmal alles: In der ARD-Wahlarena inszeniert er sich als Kümmerer – und scheint für jedes Problem eine Lösung parat zu haben. Das wird mitunter etwas peinlich.
Diese 75 Minuten dürften ganz nach dem Geschmack von Martin Schulz gewesen sein: Noch vor zwei Wochen im TV-Duell mit der Kanzlerin kam sein Thema soziale Gerechtigkeit kaum zur Sprache. In der ARD-Wahlarena hat er dieses Problem nicht. Im Gegenteil: Weite Strecken der Sendung kann er nutzen, um seine Programmpunkte anzubringen.
Die zumeist zahmen Fragen der 150 repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ausgewählten Bürger bieten Schulz zahlreiche Steilvorlagen. Doch auch dort, wo er nicht danach gefragt wurde, bringt er seine Themen unter: Was die SPD tue, um die langen Arbeitszeiten von Eltern zu verringern, die sich in der Folge oft gar nicht mehr um ihre Kinder kümmern könnten? Dafür wolle die SPD eine Familienarbeitszeit beziehungsweise ein Familiengeld einführen. Das viel größere Problem seien aber eine Million fehlende Ganztagsschulplätze, Kitagebühren, sachgrundlose Befristungen und das Hangeln von einem Praktikum zum nächsten. All diese Baustellen will er angehen. Eine Frage – fünf Verbesserungsvorschläge.
Für jedes beschriebene Problem scheint Schulz in der Wahlarena eine Lösung parat zu haben. Seine “Nationale Bildungsallianz” mit zwölf Milliarden Euro Mehrausgaben soll die Lücke zu den skandinavischen Ländern schließen. Ein Neustart in der Pflege soll mehr Personal, mehr Pflegeplätze und 30 Prozent mehr Gehalt für Pflegekräfte bringen. Qualifizierung von Arbeitslosen soll Fachkräftemangel beheben.
Er inszeniert sich als Kümmerer – “ich nehme das mal als Anregung mit” -, als Mann, der die Sorgen der kleinen Leute kennt – “ich war, wie Sie wissen, Bürgermeister in Würselen” – und vor allem als einer, dem die Menschen dieses Landes am Herzen liegen – “ihr Schicksal ist mir nicht egal”.

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