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Senatorenwahl: Das Wunder von Alabama

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Für die Demokraten ist der Sieg von Doug Jones im erzkonservativen Alabama ein Triumph. Für US-Präsident Trump dagegen wird das Regieren schwerer.
Auf dem Pferd kam Roy Moore zum Wahllokal in dem kleinen Örtchen
Gallant, um seine Stimme abzugeben. Geschmückt war er mit Cowboyhut
und Jeans. Der Auftritt sollte noch einmal zeigen, wofür der Hardliner
aus Alabama steht: ein gottesfürchtiges, Waffen liebendes, einfaches
Amerika, das sich vom fernen elitären Washington nicht sagen lässt, was
es zu tun und zu lassen hat. Das ist die Formel,
mit der die Republikaner in dem erzkonservativen Bundesstaat bislang Wahlen gewannen. Und auch
Moore hatte mit ihrer Hilfe bis in den Senat in Washington reiten wollen.
Doch dann holte den Kandidaten seine Vergangenheit
ein. Mehrere Frauen beschuldigten Moore, er habe sich sexuell an ihnen vergangen, als sie noch Teenager waren. Das hat offenbar viele Wähler im eigenen
Lager abgeschreckt und die Gegenseite mobilisiert. Zum ersten Mal seit
25 Jahren konnte sich so mit Doug Jones ein Demokrat und kein Republikaner in Alabama durchsetzen. Die Nachwahl war nötig geworden, weil Jeff Sessions sein Mandat aufgeben musste, als er Justizminister wurde. “Wir haben es geschafft,
den einen Kandidaten auszusuchen, der in Alabama gegen einen Demokraten
verlieren kann”, beschwerte sich der konservative Stratege Josh Holmes
in der Washington Post.

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