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Donald Trump und Syrien: Eine Eskalation mit Ansage

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Der von US-Präsident Donald Trump angekündigte Angriff auf Syrien könnte den Konflikt in eine neue Richtung lenken. Immerhin erhöht die Vorwarnung die Wahrscheinlichkeit, dass keine russischen Einheiten getroffen werden. Dennoch sind die Folgen eine Angriffs schwer abzuschätzen.
Als Präsidentschaftskandidat hatte Donald Trump für seine Vorgänger im Weißen Haus nur Hohn und Spott übrig, wenn es um militärische Entscheidungen im Nahen Osten ging. Barack Obama zum Beispiel habe mit einer klaren Ankündigung des Rückzugs aus dem Irak den Gegnern der Amerikaner einen großen Gefallen getan, sagte Trump damals. Er selbst werde den Feind niemals wissen lassen, was er vorhabe. Nun aber hat der Präsident gegen den eigenen Vorsatz verstoßen und per Twitter von einem bevorstehenden Raketenangriff der USA auf Syrien gesprochen. Für die Region hätte ein amerikanischer Donnerschlag unabsehbare Folgen.
Viele Beobachter gehen davon aus, dass Trump diesmal anders handeln wird als vor einem Jahr. Im April 2017 ließ der damals frisch ins Amt gekommene Präsident nach einem mutmaßlichen Giftgaseinsatz der syrischen Regierung jenen Militärflughafen bombardieren, von dem aus die Mission der syrischen Jets gestartet worden war. Mehr als 50 Marschflugkörper feuerten die Amerikaner ab – doch es blieb bei diesem begrenzten Militärschlag.
Assads Eliteeinheiten im Visier?
Möglich sind diesmal Militärschläge, die nicht auf syrische Giftgasfabriken oder Luftwaffenstützpunkte beschränkt bleiben. Zu den Zielen, die von amerikanischen Medien und Denkfabriken genannt werden, zählen Eliteeinheiten von Präsident Baschar al Assad wie die 4. Panzerdivision, die Revolutionsgarde oder die „Tiger-Truppe“. Auch Raketenangriffe auf Assads Präsidentenpalast in Damaskus sind denkbar. Ein Einsatz von US-Bodentruppen über die rund 2000 im nordsyrischen Kurdengebiet stationierten Soldaten hinaus wird jedoch nicht erwartet. Unwahrscheinlich ist auch, dass Trumps angekündigte Militärschläge ein langfristiges Engagement der USA im Syrien-Krieg einleiten.

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