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Trumps neuer Mann in Berlin sorgt gleich für Irritationen

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Mehr als 15 Monate stand das Büro des US-Botschafters in Deutschland leer. Nun bekommt Richard Grenell seine Akkreditierung – und sofort Gegenwind von Bundestagsabgeordneten.
Der neue US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, bekommt gleich zu Beginn seiner Amtszeit Gegenwind aus dem Bundestag. Politiker von SPD und Grünen sind irritiert über Äußerungen des 51-Jährigen zur deutschen Rolle im Syrien-Konflikt. Der Vertraute von US-Präsident Donald Trump soll am Dienstag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue als Botschafter akkreditiert werden, also sein Beglaubigungsschreiben überreichen.
Der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Niels Schmid, wies die Kritik Grenells am Verzicht der Bundesregierung auf eine Beteiligung an den Militärschlägen der Westmächte in Syrien als „nicht nachvollziehbar“ zurück. Deutschland sei in vielen Krisenherden politisch, diplomatisch, humanitär und auch militärisch aktiv, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Insofern brauchen wir diesbezüglich keine Ratschläge.“
Der Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour warf Grenell mangelndes diplomatisches Fingerspitzengefühl vor. „Der neue US-Botschafter ist bisher nicht durch Empathie für unsere Interessen aufgefallen“, sagt er der dpa. „Ich hoffe, dass er in Berlin nicht als Trumps Stellvertreter auf Erden auftritt.“ Grenell dürfe sich nicht nur als Vertreter der US-Interessen verstehen, sondern müsse auch als Übermittler deutscher Interessen nach Washington fungieren.
Grenell hatte sich in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach per Kurznachrichtendienst Twitter zur deutschen Außenpolitik geäußert. Am 13. April, kurz nach dem Militärschlag der USA, Großbritanniens und Frankreichs als Vergeltung für einen mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien schrieb er: „Französische und britische Streitkräfte schließen sich den USA beim Schlag gegen Syrien für einen abscheulichen Chemiewaffeneinsatz gegen Zivilisten an.

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