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Die Türkei rückt nach rechts

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Präsident Recep Tayyip Erdogan ist nach der Wahl mehr denn je auf Nationalisten angewiesen. Sein Hauptrivale Muharrem Ince wirft der Regierung schwere Manipulationen vor.
Recep Tayyip Erdogan ist es nicht gewohnt, dass andere Politiker bestimmen, wo es lang geht. Doch daran wird er sich nach der Parlaments- und Präsidentschaftswahl vom Sonntag in der Türkei gewöhnen müssen. Als erster Gratulant meldete sich bei ihm Nationalistenchef Devlet Bahceli. Beide hatten ein Bündnis für die Wahl geschmiedet, in dem Erdogan sich eigentlich als stärkerer Partner gesehen hatte. Dabei hat er sich nach vorläufigen Angaben über das Wahlergebnis möglicherweise getäuscht: In Zukunft ist er wohl von Bahceli abhängig.
Stundenlang tobte am Abend in der Türkei ein Streit um die Ergebnisse. Die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu verbreitete Resultate, nach denen Erdogan die Präsidentenwahl klar gewonnen hat und seine AKP mit Bahcelis Nationalisten-Partei MHP eine klare Mehrheit von 347 der 600 Mandate erreichte.
Erdogans Hauptrivale im Präsidentschaftswahlkampf, Muharrem Ince, warf der Regierung schwere Manipulationen vor. Er rief seine Anhänger auf, in den Wahllokalen zu bleiben, um Unregelmäßigkeiten zu verhindern. Die Opposition wollte die Anadolu-Ergebnisse nicht anerkennen – sie ging davon aus, dass sich Erdogan einer Stichwahl am 8. Juli stellen muss. Am späteren Abend schwenkte der Auszähldienst der Opposition, Adil Secim, zwar auf ähnliche Ergebnisse wie Anadolu ein. Dennoch blieb die Oppositionspartei CHP bei ihrem Einspruch.
Fest stand demnach, dass die AKP im Vergleich zur letzten Parlamentswahl im Jahr 2015 sieben Prozentpunkte einbüßte.

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