Die deutsche «Lifeline» hat 230 aus dem Mittelmeer gerettete Flüchtlinge an Bord. Malta und Italien lassen sie nicht anlegen. In der Nacht besuchten Abgeordnete das Schiff. Von Tassilo Forchheimer.
Die deutsche «Lifeline» hat 230 aus dem Mittelmeer gerettete Flüchtlinge an Bord. Weder Malta noch Italien lassen es anlegen. In der Nacht besuchten Abgeordnete das Schiff.
Schon seit Donnerstag ist das Schiff «Lifeline» der Dresdner Hilfsorganisation «Mission Lifeline» in der Nähe von Malta blockiert. Die Menschen an Bord der «Lifeline» drohten zum Faustpfand im Streit um die europäische Asylpolitik zu werden, meint der grüne Bundestagsabgeordnete Manuel Sarrazin. Er war in der vergangenen Nacht zusammen mit vier anderen Kollegen aus dem Bundestag und dem Europaparlament für vier Stunden an Bord der Lifeline. «Die große Flüchtlingspolitik in der EU ist sehr umstritten, auch dazu haben wir Meinungen, aber hier geht es um 230 Menschen, die in einer ganz konkreten Notsituation sind», sagte Sarrazin.
Währenddessen streiten Italien und Malta über Zuständigkeiten. Gestern warfen sich führende Politiker beider Länder gegenseitig Unmenschlichkeit vor, weil keiner der beiden Staaten bereit ist, die Schiffbrüchigen bei sich aufzunehmen.