83.000 Euro – so viel Geld soll die Frau des israelischen Ministerpräsidenten für Lieferungen aus Gourmet-Restaurants ausgegeben haben. Und das, obwohl die Familie Köchinnen beschäftigt.
Sara Netanjahu, Ehefrau des israelischen Ministerpräsidenten, ist wegen Betrugs und Untreue angeklagt worden. Mit ihr werde ein Mitarbeiter des Büros des Ministerpräsidenten vor Gericht gestellt, teilte das Justizministerium am Donnerstag mit. Der 59-jährigen Netanjahu wird vorgeworfen, gemeinsam mit dem Mitarbeiter in Restaurants Essen im Wert von umgerechnet rund 83.000 Euro nach Hause bestellt zu haben, obwohl die Familie Köchinnen beschäftigte. Dies habe gegen die Regeln verstoßen. Die Ehefrau von Benjamin Netanjahu hatte stets ihre Unschuld beteuert.
Das Justizministerium schrieb dagegen, Sara Netanjahu habe mit ihren Taten ihren „Status als Ehefrau des Ministerpräsidenten missbraucht“. Netanjahu soll Hunderte Gerichte in Restaurants bestellt haben und das Geld dafür vom Büro des Ministerpräsidenten erhalten haben. Gleichzeitig seien Köchinnen in der Residenz des Regierungschefs beschäftigt gewesen. Netanjahu und der Mitarbeiter hätten dies allerdings verschleiert, hieß es in der Mitteilung des Gerichts. Der Mitarbeiter sei auch für die Verwaltung der Residenz zuständig gewesen. Nach einem Bericht der Zeitung „Haaretz“ bestellte Netanjahu das Essen zwischen 2010 bis 2013 in Gourmet-Restaurants.