Ob ein Kind in Armut aufwächst, hängt laut einer Studie stark davon ab, ob die Mutter berufstätig ist. Familien mit nur einem Verdiener haben ein erhöhtes Armutsrisiko.
Kinder aus Familien, in denen die Mutter nicht erwerbstätig ist, sind besonders häufig von Armut bedroht. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, wie diese mitteilte. Das klassische Ein-Verdiener-Modell in Familien reicht demnach in vielen Fällen nicht aus, um Kindern ein abgesichertes Aufwachsen zu ermöglichen.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten, wie sich die Erwerbstätigkeit von Frauen auf die Kinderarmut auswirkt. Sie fanden heraus, dass jedes dritte Kind in Paarfamilien dauerhafte oder wiederkehrende Armutslagen erfährt, wenn seine Mutter über einen längeren Zeitraum nicht erwerbstätig ist. Bei weiteren 30 Prozent komme es zu kurzzeitigen Armutserfahrungen. Wenn die Mutter hingegen dauerhaft in Vollzeit, Teilzeit oder Minijobs arbeitet, kommt es den Angaben zufolge nur selten zu Kinderarmut.
In Ein-Eltern-Familien beeinflusst die Erwerbstätigkeit der Mutter laut der Studie noch stärker das Armutsrisiko der Kinder. Nur wenn eine alleinerziehende Mutter über einen längeren Zeitraum in Vollzeit erwerbstätig ist, könne in den meisten Fällen verhindert werden, dass ihre Kinder in einer dauerhaften Armutslage aufwachsen.
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Deutschland — in German Studie: Jedes dritte Kind ohne berufstätige Mutter lebt dauerhaft in Armut