Start Deutschland Deutschland — in German Frankreich – Kroatien: Paul Bocuse und die Bockwürste

Frankreich – Kroatien: Paul Bocuse und die Bockwürste

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Ein Eigentor, ein Videobeweis, und ein paar Torwartfehler. Nach einem wilden WM-Finale steht fest: Frankreich ist genau der Weltmeister, den dieses Turnier verdient hat.
Tore:
1:0 Mandžukić (18., Eigentor) 1:1 Perišić (28.) 2:1 Griezmann (38., Handelfmeter) 3:1 Pogba (59.) 4:1 Mbappé (65.) 4:2 Mandžukić (69.)
Normalerweise gehören Finals zu den schlimmeren Spielen einer WM. Für die Mannschaften geht es um so viel, dass dem Gegner gerne mal die Initiative überlassen wird, was spätestens zum Problem wird, wenn beide so denken. In diesem Jahr war alles anders: Sechs Tore, so viele wie seit 1958 nicht mehr, ein Eigentor, ein Videobeweis (der erste in einem Finale überhaupt), ein slapstickhafter Torwartfehler, ein kühler Gewinner und ein Verlierer, dem nach dem Spiel wohl mehr Herzen zufliegen als dem Sieger. Über zu wenig Gesprächsstoff am Montagmittag in der Kantine darf man sich jedenfalls nach diesen 90 Minuten nicht beklagen.
Ja, irgendwie schon. Frankreich ist vor allem der Weltmeister, den diese Weltmeisterschaft verdient hat. Keine Mannschaft fürs große Spektakel, keine, an die man sich noch in Jahrzehnten erinnern wird, weil sie so begeisternden Fußball spielte, aber eine, die genau wusste, was sie wann zu tun hatte. Manche rümpfen nun die Nase, weil Frankreich viel schöneren, begeisternderen Fußball hätte spielen können.

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