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Deutsche Journalistin Mesale Tolu darf die Türkei verlassen

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Die 33-Jährige bestätigte, was ihre Unterstützer schon verbreiteten. Am 26. August wird sie in Deutschland erwartet, das Verfahren gegen sie geht aber weiter.
Die in der Türkei angeklagte deutsche Journalistin und Übersetzerin Mesale Tolu darf das Land verlassen. Tolu bestätigte am Montag via Twitter die in der Nacht von ihren Unterstützern verbreitete Nachricht.
“Die Meldungen über die Aufhebung meiner Ausreisesperre sind richtig. Ich bedanke mich bei meinem Unterstützerkreis und bei allen, die mit mir mitgefühlt und an meiner Seite sich für meine Freiheit eingesetzt haben”, schrieb sie. Zugleich erinnerte sie daran, dass das Verfahren gegen sie damit aber nicht beendet ist. Der Prozess gehe am 19. Oktober weiter.
Tolu steht wegen Terrorvorwürfen vor Gericht. Ihr werden Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Terrorpropaganda vorgeworfen. Darauf stehen bis zu 20 Jahre Haft. Sie hat die Vorwürfe stets bestritten. Tolu war Ende 2017 nach mehr als sieben Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen worden, durfte die Türkei aber nicht verlassen.
“Wir, der Solidaritätskreis ‘Freiheit für Mesale Tolu’ freuen uns, Mesale nach mehr als 17 Monaten, am 26. August, wieder in Deutschland begrüßen zu dürfen”, heißt es in der Mitteilung von Unterstützern. Zudem wurde darauf verwiesen, dass der Prozess gegen die Journalistin weitergeführt werde und ihr dabei bis zu 20 Jahre Haft drohten. “Von einem rechtsstaatlichen Verfahren kann weder für Mesale, noch für alle anderen zu Unrecht inhaftierten Menschen keine Rede sein.”
Tolus Mann, Suat Corlu, der im selben Verfahren angeklagt ist, wird nach Angaben des Solidaritätskreises vorerst in der Türkei bleiben müssen. Seine Ausreisesperre bleibe bestehen, heißt es in der Erklärung. Tolus Sohn soll das Land jedoch verlassen dürfen.
Die deutsche Regierung wirft der Türkei vor, Tolu und weitere Deutsche aus politischen Gründen eingesperrt zu haben. Der Fall Tolu hatte, zusammen mit dem des “Welt”-Reporters Deniz Yücel und des Menschenrechtlers Peter Steudtner, die Beziehungen zu Deutschland schwer belastet.

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