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Einkommen: Linkspartei kritisiert "Sonderarbeitsmarkt Ost"

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Fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es noch immer Unterschiede bei Gehältern und Arbeitszeit: Arbeitnehmer im Osten verdienen weniger und arbeiten länger.
Beschäftigte in Ostdeutschland arbeiten weiterhin länger als im Westen – und verdienen weniger. Das ergeben Daten der Statistischen Ämter von Bund und Ländern, die Linke-Bundestagsfraktion ausgewertet hat. Demnach leisteten die Arbeitnehmer in den alten Bundesländern im vergangenen Jahr durchschnittlich 1.279 Arbeitsstunden. Im Osten (mit Berlin) waren es 1.346 Stunden, also 67 mehr. Wird Berlin dem Westen zugerechnet, sind es im Osten sogar 75 Stunden mehr. Zugleich lagen die Jahresbruttolöhne je Arbeitnehmer im Westen mit 35.084 Euro um fast 5.000 Euro höher als in den neuen Ländern mit 30.172 Euro.
“Die Bundesregierung hat sich offensichtlich mit einem Sonderarbeitsmarkt Ost abgefunden”, sagte die Sozialexpertin der Linkspartei, Sabine Zimmermann, der Deutschen Presse-Agentur und bezeichnete das als inakzeptabel. Die Spaltung am Arbeitsmarkt halte auch mehr als ein Vierteljahrhundert nach der Wende an, was Zimmermann zufolge vor allem daran liegt, dass es im Osten deutlich weniger Beschäftigte mit Tarifverträgen gibt.
Das zeigen auch Daten des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der
gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, wonach im Westen noch acht Prozent der Tarifbeschäftigten Wochenarbeitszeiten von 40 Stunden hatten, im Osten aber 40 Prozent.

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