Die Union zwischen CDU und CSU scheint wiederhergestellt. Und einen gemeinsamen Gegner in der Koalition hat man auch gefunden – die SPD.
Fast wortgleich kritisierten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in ihren Sommerinterviews den Koalitionspartner für dessen Rentenforderungen. „Bitte keine Unsicherheit schüren, das ist meine Forderung an die SPD“, sagte Merkel im ARD-Gespräch. Die Rentner sollten „am Wohlstand teilhaben“, sagte Merkel – und Seehofer wortgleich im ZDF. Und bis 2025 sei alles sicher. Danach müsse man „neu und kreativ denken“, sagte die Kanzlerin und meinte damit unter anderem ein flexibles Renteneintrittsalter.
Gab es Streit beim Spitzentreffen mit Seehofer und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Sonnabend? Bei Cordon bleu und Pommes frites hatten sich Kanzlerin, Vizekanzler und der Bayer zusammengesetzt, um nach dem Sommer des Unionskrachs nun den Herbst der Entscheidungen folgen zu lassen. Doch entschieden wurde noch nichts – stattdessen durchaus hitzig über Strategien der Kommunikation debattiert. Weder das Rentenpaket bis 2025 noch die Unionsforderung nach niedrigeren Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung wurden entschieden. Am Dienstag soll es nun eine weitere Runde mit den Fraktionsvorsitzenden geben. Scholz hingegen sagte bereits am Wochenende, das erste Rentenpaket werde „sicherlich in wenigen Tagen das Kabinett“ erreichen.