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Temperatur-Check bei Junger Union: Merkel stellt sich Partei-Nachwuchs

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Angela Merkel: Mit Spannung wird der Auftritt der Bundeskanzlerin beim Deutschlandtag der Jungen Union in Kiel erwartet – er gilt als Stimmungstest.
Spannender Auftritt im hohen Norden!
Heute wird Kanzlerin Angela Merkel (64, CDU) beim Deutschlandtag der Jungen Union in Kiel empfangen. Ein entspanntes Heimspiel? Damit ist nicht zu rechnen.
Es ist ein Probelauf mit Stimmungs-Barometer für den Parteitag im Dezember, auf dem sich die CDU-Chefin im Amt bestätigen lassen oder womöglich sogar gegen einen namhaften Mitbewerber antreten muss, sofern sie nicht mehr oder weniger selbstbestimmt die Post-Merkel-Ära einleiten wird.
Diese Entscheidung, so heißt es, will Merkel erst nach den beiden Landtagswahlen in Bayern und Hessen treffen. Doch auch die Reaktionen auf ihren Auftritt hier auf dem Parteitag der Nachwuchsorganisation kann für sie ein wichtiger Gradmesser sein. Wenngleich die Junge Union, die immer ein treuer Kanzler-Verein war, vor den beiden wichtigen Landtagswahlen (Bayern am 14. Oktober, Hessen am 28. Oktober) maximal im Aufwärm-Modus ist. Gegrillt wird frühestens nach den Wahlen.
Denn noch ist die Hoffnung da, den Umfragen trotzen zu können und wider Erwarten gute Ergebnisse für die Union einzufahren. Darauf wird sich eingeschworen. Die Redner gaben sich am Freitagabend betont optimistisch, machten sich und ihrer Union Mut und versuchten zu Höchstleistungen im Wahlendspurt zu motivieren.
Trotz all der Konzentration auf die Wahlen, bleibt die Kritik an der Kanzlerin aber unüberhörbar, sie zog sich wie ein Refrain durch den Auftakt-Abend: Stillstand in Berlin, Selbstbeschäftigung der Regierung, zu wenig Problemlösungsansatz.
Den Start machte Tobias Loose (34), Landesvorsitzender der gastgebenden JU Schleswig Holstein. Er kritisierte Merkel bei der Eröffnung des Parteitags der jungen CDU/CSUler – ohne sie namentlich zu nennen, indem er die Union aufforderte, sich stärker gegen den Populismus von rechts und links zu stellen.
„Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben, reicht das nicht aus“, sagte er in Anspielung auf Merkels Wahlkampf-Slogan 2017. Es bräuchte mehr Inhalte, so Loose. Die Botschaft: Mit der Person Merkel alleine gewinnt man keine Wahlkämpfe mehr. Das Zugpferd Merkel wirkt nicht mehr gegen die Trends Richtung links und rechts. Nur mit Merkel als Wahlkampf-Strategie werden verloren gegangene Wähler nicht zurückgeholt.
Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (45) fand deutliche Worte. Mit Blick auf seine jüngste Reise nach China und das erklärte Ziel der chinesischen Regierung, bis 2030 die Weltführung bei Zukunftstechnologien zu übernehmen, kritisierte Günther die Berliner Regierung, die mehr mit sich selbst und Personalentscheidungen beschäftigt sei.
In Deutschland diskutiere die Regierung darüber, ob ein Präsident des Verfassungsschutzes Abteilungsleiter oder Staatssekretär werden soll.

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