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ARD will Plattform mit Zeitungsverlagen für private TV-Sender öffnen

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Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm spricht im Interview über seinen Online-Pläne.
Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm will im neuen Jahr eine gemeinsame Video-Plattform mit den Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen starten. Dies habe für beide Seiten Vorteile, sagte Wilhelm in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in München. Die Verlage könnten mit den Videos der öffentlich-rechtlichen Sender ihre eigene Berichterstattung stärken. « ARD und ZDF würden ihre Herkunftsbezeichnung auf den Videos behalten und insofern auch nichts verlieren. » Auch private TV-Sender könnten Teil einer solchen Plattform werden.
Sie werben für eine gemeinsame europäische Plattform von Qualitätsanbietern. Aus der Politik gibt es dafür aber bisher wenig Unterstützung.
Ulrich Wilhelm: In Frankreich gab es eine sehr positive Resonanz, auch vonseiten der EU in Brüssel. Richtig ist, dass sich die Diskussion in Deutschland noch sortieren muss. Ich werbe für einen ambitionierten Ansatz, der Europa eine Selbstbehauptung im digitalen Raum ermöglicht: eine gemeinsame digitale Infrastruktur, die von unterschiedlichsten Anbietern etwa aus Kultur, Wissenschaft, Bildung und den Medien für die Verbreitung ihrer Inhalte genutzt werden kann, als Alternative zu den Plattformen der US-Giganten. Mitunter wird darüber so diskutiert, als gehe es um ein Entweder-Oder zwischen Regulierung der amerikanischen Plattformen und eigenen Initiativen in Europa.
Worum geht es stattdessen?
Wilhelm: Um ein Sowohl-Als-Auch. Natürlich müssen die amerikanischen Monopolanbieter stärker reguliert werden. Sie sind nicht nur neutrale Plattformen, technische Drehscheiben, wie sie von sich behaupten, sondern natürlich auch Inhalteanbieter. Europäische Marktlösungen allein haben aufgrund des großen Vorsprungs der US-Anbieter nicht die Kraft, dem etwas Gleichwertiges entgegenzusetzen. Hier braucht es einen politischen Rahmen. Denn alles, was in Europa an Start-ups erfolgversprechend ist, wird sonst aufgekauft oder in ein Ökosystem der amerikanischen Anbieter eingemeindet, wenn es zu erfolgreich und damit zu gefährlich werden würde.

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