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Im Warteraum der Macht: Annegret Kramp-Karrenbauer auf dem Weg zur Kanzlerin

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Annegret Kramp-Karrenbauers Karriere begann gemächlich. Bis vor kurzem war sie vor allem lokal im Saarland tätig. Als CDU-Parteichefin ist sie nun aber auch designierte Bundeskanzlerin. Wie kam sie dahin?
Annegret Kramp-Karrenbauer, 56, ist am Freitag in Hamburg zur Chefin der Christlich Demokratischen Union Deutschlands gewählt worden. Sie übernimmt das Amt von Angela Merkel, die den Parteivorsitz der CDU achtzehn Jahre innehatte. Ein «Hauch von Matriarchat», so kommentierte die «Zeit» den Umstand, dass erstmals in der Nachkriegszeit «ein so grosser Batzen Macht» von einer Frau an eine andere übergehe. Kramp-Karrenbauer ist damit zur designierten Kanzlerin geworden. Das ist schon etwas und will doch noch nichts heissen. Denn im Warteraum zur Macht kann es noch ungemütlich werden.
Annegret Kramp-Karrenbauer ist im Saarland aufgewachsen, genauer in Püttlingen. Zur französischen Grenze sind es zwanzig Kilometer – tiefster Westen. Die meisten Leute sind hier katholisch, so auch die Familie Kramp. Der Vater ist Sonderschullehrer und engagiert sich für Arbeitslose, die Mutter ist Hausfrau. Annegret wird 1962 als fünftes Kind geboren, ein weiteres folgt. Der erste Lehrgang in Politik sei die Grossfamilie gewesen. «Man kann lernen, wie man Koalitionen bildet, um Interessen durchzusetzen, und wie man taktisch vorgeht», sagt Kramp-Karrenbauer in einer eben erschienenen Biografie. Diese trägt den Titel: «Ich kann, ich will, ich werde».
Die Schulen durchläuft sie in Püttlingen und Völklingen. Nach dem Abitur studiert sie Politik- und Rechtswissenschaften an den Universitäten Trier und Saarbrücken. Mit 22 Jahren heiratet sie Helmut Karrenbauer, einen Bergbauingenieur – die beiden lernten sich im Turnverein kennen. Im selben Jahr, 1984, wird sie Stadträtin in Püttlingen. Es ist ihr erstes politisches Amt, daneben studiert sie weiter, bekommt ihr erstes Kind.
Der Anfang der Karriere ist gemächlich.

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