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Mit der Krankheit leben: Familienglück mit HIV – was Therapien möglich machen

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Sex ohne Kondom und gesunde Kinder trotz HIV?
Berlin (dpa) – Wenn die Jungs Blödsinn machen und die Kleine sich das abguckt – dann könnte Franziska Borkel manchmal die Wände hochgehen. Dreijährige Zwillinge hat sie und eine einjährige Tochter. “Die drei sind eine größere Herausforderung als mein Leben mit HIV”, sagt die 35-jährige Mutter schmunzelnd.
Ihre Kinder, der ganz normale Alltagswahnsinn, das bringe sie manchmal an den Rand der Erschöpfung. “Aber es frisst mich nicht auf. Ich bin glücklich. Ich bin eine von vielen Frauen in Deutschland, die mit HIV leben und sich ihre Träume erfüllen.”
Ganz normaler Alltag
Gegen ihre Krankheit nimmt Franziska Borkel zwei Tabletten am Tag. Damit wird das Virus so stark unterdrückt, dass sie weder ihren Mann noch ihre Kinder anstecken kann. Normale Lebenserwartung, keine Einschränkungen im Alltag, Sex ohne Kondom und natürliche Geburten – all das ist unter einer wirksamen Therapie heute möglich. Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember will eine Kampagne der Deutschen Aids-Hilfe beleuchten, was wirksame Therapien für geschätzt rund 86.000 Menschen bedeuten, die in Deutschland mit dem HI-Virus leben – davon rund 17.000 Frauen.
Heilbar ist die Infektion bis heute nicht. Doch seit rund 20 Jahren lässt sich HIV bei rechtzeitiger Diagnose mit Therapien wie eine chronische Krankheit behandeln. Vor zehn Jahren machte eine Einschätzung der Schweizer Eidgenössischen Kommission für Aids-Fragen Schlagzeilen. Sie trug Belege dafür zusammen, dass das HI-Virus unter wirksamer Therapie nicht mehr übertragbar ist.
Unter wirksamer Therapie nicht ansteckend
Heute ist durch große wissenschaftliche Studien bewiesen, wie Recht die Schweizer hatten: HIV ist unter wirksamer Therapie nicht ansteckend.

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