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Wetterchaos im Newsblog: Bis zu 1,5 Meter Neuschnee werden erwartet

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Wetter: In Tirol sind viele teils sehr große Lawinen abgegangen. Innenminister Seehofer schickt 230 Bundespolizisten in die tiefverschneiten Gebiete in Südbayern. Alle Infos im Newsblog.
Die Schneefälle in den Alpen gönnen den Einsatzkräften keine Ruhepause. Innenminister Seehofer schickt 230 Bundespolizisten in die tiefverschneiten Gebiete in Südbayern. Alle Infos im Newsblog.
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In vielen Skigebieten Bayerns standen am Montag die Lifte still. In Deutschlands höchstem Skigebiet an der Zugspitze blieben die Anlagen geschlossen; in den anderen Skigebieten bei Garmisch-Partenkirchen konnten Skifahrer nur in den niedrigen Lagen ihre Schwünge ziehen. Im Skigebiet Oberstdorf und Kleinwalsertal liefen am Montag von 48 Liften nur 18. In den Skigebieten am Sudelfeld und am Spitzingsee standen die Lifte komplett still; unter anderem zum Spitzingsee war die Zufahrt wegen Lawinensprengungen gesperrt. Am Brauneck liefen nur Lifte in unteren Lagen. «Bei uns ist es vor allem die Schneelast auf dem Bäumen», sagte eine Sprecherin des Ski- und Bergbahnverbundes Alpen Plus. Ein Baum sei auf das Seil einer Liftanlage gefallen, andere Bäume seien in die Piste gestürzt. «Wir hoffen, dass wir Mitte oder Ende der Woche wieder in Betrieb gehen können.»
Auch in den ostbayerischen Skigebieten sind Pisten und Loipen gesperrt, unter anderem am Großen Arber standen die Lifte still. Wann die Pisten wieder freigegeben werden, konnte ein Sprecher des Tourismusamtes in Bodenmais noch nicht abschätzen. Das entscheide sich von Tag zu Tag. Gleiches gilt für das dortige Langlaufzentrum am Bretterschachten. Die Schneebruchgefahr sei zu groß. In Sankt Englmar (Kreis Straubing-Bogen) waren am Montag Skipisten und Loipen ebenfalls nicht benutzbar. Ab Dienstag sollten einige Lifte wieder in Betrieb gehen, sagte eine Tourismus-Sprecherin. Die Höhenloipe am Hirschenstein bleibe vorerst gesperrt, kleinere Loipen sollen von Dienstag an freigegeben werden.
In Österreich ist ein Mann von einer Dachlawine verschüttet und tödlich verletzt worden. Wie ein Polizeisprecher am Montag sagte, wurden der 47-Jährige und drei weitere Männer beim Abschaufeln eines Hausdachs von den Schneemassen mitgerissen. Sie stürzten etwa sechs Meter in die Tiefe. Ein 26 und ein 28 Jahre alter Mann wurden nach dem Unfall in der Nähe von Salzburg ins Krankenhaus gebracht. Ein 38-Jähriger blieb unverletzt.
Noch mehr Schnee im Süden: Bis Dienstagnachmittag muss sich Südbayern auf weiteren Schnee einstellen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht davon aus, dass in manchen Regionen sogar bis zu 1,5 Meter Neuschnee fallen können.
Im südlichen Alpenvorland ist generell mit Schneefällen mit 40 bis 70 Zentimeter Neuschnee zu rechnen. Am Abend soll die Schneefallgrenze weiter fallen. Es wird auf jeden Fall glatt auf den Straßen. Das Ende der Dauerschneefälle ist allerdings in Sicht: Am Dienstag klingen die Niederschläge im Westen und Süden Deutschlands langsam ab, sagte ein Sprecher des DWD am Montag. Der zunehmende Einfluss eines Hochdruckgebiets beende dann auch die Unwetterlage in den Alpen.
Am Mittwoch steht vor allem die Nordhälfte Deutschlands unter dem Eindruck eines Tiefs mit Regen und dichten Wolken. Im Süden hingegen soll sich die Sonne wieder zeigen. Die Temperaturen können im Südosten tagsüber bis auf vier Grad steigen, am Niederrhein und an der Nordsee bis auf neun Grad. Nachts bleibt es an den Küsten und im Bergland stürmisch.
Am Donnerstag ist in den Bergen dann noch einmal Schneefall möglich. Vorübergehend dürfte die Schneefallgrenze dann noch einmal auch 200 bis 500 Meter absinken. Mit etwa zehn Zentimeter Neuschnee in den Alpen kommt im Vergleich mit den vorangegangenen Schneemassen aber voraussichtlich nicht mehr so viel Schnee dazu.
Der Brocken wird nach zwei Zwischenfällen mit im Schnee festgefahrenen Zügen vorerst nicht von den Harzer Schmalspurbahnen (HSB) angefahren. Die Fahrten der klassischen Dampfzüge auf den höchsten Berg des Harzes wurden für den kompletten Montag verkürzt, wie ein Bahnsprecher sagte. Wegen des stürmischen Winterwetters auf dem Gipfel fahren die Züge nur zwischen Wernigerode und dem Ortsteil Schierke. Wann die komplette Strecke wieder aufgenommen wird, ist offen. Jeden Morgen sei eine Lok-Besatzung mit Schneefräse unterwegs und begutachte die Strecke. Danach werde entschieden, ob die aktuelle Wetterlage Fahrten erlaube.
Vor einer Woche hatte sich ein Zug kurz vor dem Gipfel festgefahren und wurde so stark eingeschneit, dass die Bergung drei Tage dauerte. Auch am Samstag fuhr sich eine Bahn im Schnee fest und blockierte bis zum Abend die Strecke. Seit Sonntag sind die Fahrten zum Gipfel wegen heftiger Sturmböen und unbeständigem Wetter komplett eingestellt.
Nach dem Lawinen-Tod eines 16 Jahre alten Deutsch-Australiers in der vergangenen Woche ermittelt die Polizei, ob ein Ersthelfer die Lawine ausgelöst hat. «Die Erhebungen zu dem Vorfall sind noch nicht abgeschlossen, es müssen noch Personen vernommen werden. Aber es gibt einen Verdacht, dass ein Ersthelfer vielleicht die Lawine ausgelöst haben könnte», sagte Stefan Eder von der Landespolizeidirektion Tirol am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Zudem sei ein Sachverständiger um ein Gutachten gebeten worden.
Zuvor hatten die Eltern des Opfers in australischen Medien behauptet, ein Bergretter habe die Lawine ausgelöst. Der 16 Jahre alte Deutsch-Australier war am Mittwoch beim Skifahren in St. Anton am Arlberg von einer Lawine verschüttet worden und ums Leben gekommen. Als sie ihre Abfahrt sicherheitshalber gestoppt hätten, seien sie «unverletzt und in keiner unmittelbaren Gefahr gewesen», sagten die Eltern der australischen Associated Press. Ein Bergretter habe ihnen geraten, zu warten. Während er dann versuchte, zur Familie zu fahren, sei die Lawine ausgelöst worden, so die Eltern. Der Junge sei zwar nach 20 Minuten geborgen worden, habe jedoch nicht reanimiert werden können.
Die Polizei Tirol betonte, dass sich ihre Ermittlungen nicht auf einen Bergretter oder ein Mitglied anderer Einsatzkräfte beziehen, sondern auf eine Privatperson aus Österreich. Entscheidend ist laut Eder dabei das in Auftrag gegebene Gutachten. Der Sprecher schätzte, dass die Ermittlungen noch gut zwei Wochen dauern werden.
Wer muss Schnee schippen? Eine Frage, die in Marktoberdorf für jede Menge Streit, einen Polizeieinsatz und drei Leichtverletzte gesorgt hat. Wie die Polizei am Montag mitteilte, konnte sich am Vortag ein Geschwisterpaar nicht einigen, wer für das Schneeschippen vor dem gemeinsamen Haus verantwortlich sei. Zwischen der 55-jährigen Frau und ihrem 58-jährigen Bruder kam es zu Handgreiflichkeiten. Auch der hinzugerufene Lebensgefährte der Frau wurde in den Streit verwickelt. Erst die Polizei konnte die Auseinandersetzung beenden. Alle drei Beteiligten wurden leicht verletzt. Ins Krankenhaus musste zwar niemand – wer letztendlich den Schnee räumen muss, konnte aber nicht geklärt werden.
Bei einem Busunfall in Aich, Österreich, sind nach Angaben des Roten Kreuzes acht Menschen leicht verletzt worden. Der Bus war auf der Ennstal Bundesstraße (B320) über eine Böschung gekippt ist.
Nach dem Tod einer Frau vergangene Woche im Schnee-Stau auf der Autobahn 8 geht die Polizei von einer medizinischen Ursache aus — und nicht von einem Kältetod. Das teilte ein Sprecher am Montag mit. Die 54-Jährige war wie hunderte weitere Verkehrsteilnehmer am Donnerstag wegen des starken Schneefalls auf der Autobahn nahe Dornstadt (Alb-Donau-Kreis) stecken geblieben. Sie saß allein in ihrem Wagen und starb in dem stundenlangen Stau. Einen Anlass für eine Obduktion gebe es nicht, sagte der Sprecher.
Angesichts massiver Schneefälle in Südbayern stellt die Bundespolizei 230 Einsatzkräfte zur Unterstützung der Helfer in den tiefverschneiten Gebieten bereit. Das teilte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Montag bei einem Besuch in Berchtesgaden mit. «Das ist ein Signal, dass man in einer solchen Situation einfach zusammensteht», sagte er bei seinem Treffen mit Rettungs- und Hilfskräften. In der Region gilt seit Tagen der Katastrophenfall. Bereits mehr als 1.000 Kräfte von Bundeswehr, Feuerwehr, Rotem Kreuz und Technischem Hilfswerk räumen unter anderem Schneemassen von einsturzgefährdeten Dächern.
In Tirol sind viele teils sehr große Lawinen abgegangen. Wie der Lawinenwarndienst des österreichischen Bundeslandes am Montag mitteilte, wurde daher die höchste Lawinenwarnstufe auf weitere Regionen des Landes ausgeweitet. «Es fiel vor allem am Karwendel mehr Schnee als erwartet», teilten die Experten in ihrem Lagebericht am Montag mit. Aufgrund von Regen könne es im Laufe des Tages unterhalb von 1.500 Metern Seehöhe vermehrt zu «Gleitschneelawinen und nassen Rutschen» kommen.
Die höchste der fünf Lawinenwarnstufen gilt derzeit regional in drei österreichischen Bundesländern und auch in Teilen der Schweiz. Seit Sonntag fielen in Tirol 60 bis 100 Zentimeter Neuschnee, lokal laut Lawinenbericht auch mehr. Für den Montag rechneten die Experten mit weiteren 50 Zentimetern.
Nach den starken Schneefällen der vergangenen Tage ist zu Beginn der neuen Woche der Bahnverkehr in Teilen Südbayerns noch immer eingeschränkt gewesen. Bei der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) fallen bis voraussichtlich Mittwoch die Verbindungen in die Bergregionen des südlichen Oberbayern aus. Die Bahnen fahren nach Angaben des Betreibers nur von München nach Holzkirchen im Landkreis Miesbach. Unter anderem seien viele Fahrzeuge vom Schnee eingeschlossen. Auch die Strecken zwischen Lindau und Memmingen sowie zwischen Kempten und dem Bodensee waren am Montag weiterhin gesperrt. In den Regionen Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf fallen ebenfalls bis auf weiteres Züge aus, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Die niederbayerische Waldbahn fährt derzeit nur zwischen Deggendorf und Plattling. Die weiteren Strecken sollen einem Sprecher zufolge bis mindestens Ende dieser Woche gesperrt bleiben. Zwischen Regensburg und Prag rammte ein Zug einen wegen der Schneelast umgestürzten Baum. Die Strecke war am Montagvormittag gesperrt.
Bereits am Sonntag ist Balderschwang von einer kleineren Lawine getroffen worden. Das berichtete der Betreiber eines örtlichen Skiverleihs dem Bayerischen Rundfunk. Das am Montag betroffene Hotel hatte sich nach dessen Angaben bereits auf mögliche Lawinen vorbereitet: Der Sauna- und der Wellnessbereich seien bereits seit dem Wochenende für die Gäste gesperrt gewesen. Aktuell sei es ruhig im Ort, erklärte Bürgermeister Konrad Kienle gegenüber dem Radiosender «AllgäuHIT». Lawinenabgänge sind in dem kleinen bayerischen Ort eher ungewöhnlich.
In dem von der Außenwelt abgeschnittenen Allgäuer Wintersportort Balderschwang ist am Montag ein Hotel von einer großen Lawine getroffen worden. Das Gebäude wurde beschädigt, Menschen aber nicht verletzt, wie das Landratsamt Oberallgäu in Sonthofen mitteilte. Die etwa hundert Hotelgäste seien inzwischen anderweitig untergebracht worden.
Balderschwang ist derzeit nur für Einsatzkräfte erreichbar, die etwa 1.100 Bewohner und Touristen im Ort können die an der Grenze zu Österreich liegende Gemeinde nicht verlassen.
Nach erneut kräftigen Schneefällen sind in Österreich mehr als 180 Straßen gesperrt. Wie der Sender ORF am Montagmorgen meldete, waren deswegen mindestens ein Dutzend Orte nicht erreichbar. Die Lawinengefahr ist in einigen Regionen im Vergleich zum Wochenende wieder angestiegen.
In den Bundesländern Vorarlberg und Tirol wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. In den Vorarlberger Gebieten mit sehr großer Lawinengefahr kamen bis zum Morgen 65 bis 100 Zentimeter Neuschnee zusammen. Es wurden noch weitere 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee erwartet.
Mehrere Flüsse und Bäche in Bayern traten in der Nacht über die Ufer. Vor allem in der Mitte und im Norden des Bundeslandes wurden teilweise Äcker und Wiesen überflutet. Für den oberfränkischen Landkreis Kulmbach warnten die Behörden vor Überschwemmungen in bebauten Gebieten. Auch in Mittelfranken stellte sich die Polizei auf Überschwemmungen ein. «Das Hochwasser kommt langsam», sagte eine Polizeisprecherin am Morgen. In Niederbayern stiegen einem Polizeisprecher zufolge die Wasserstände leicht an. Straßen seien aber noch nicht überflutet.
Der Deutsche Wetterdienst erwartet bis Dienstagmittag Neuschnee für die bayerischen Alpen. Für andere Teile des Landes ist Schneematsch vorausgesagt. Die Last auf Bäumen und Dächern könne damit weiter zunehmen.
In dem von der Außenwelt abgeschnittenen Skiort Balderschwang ist am frühen Montagmorgen eine Lawine abgegangen und hat ein großes Hotel getroffen. Das berichtet der Bayerische Rundfunk. Verletzt wurde demnach niemand.
Die Lawine habe sich gegen 5.15 Uhr gelöst und sei laut Augenzeugen etwa 300 Meter breit gewesen. An dem Gebäude des «Hotel Hubertus» seien Fensterscheiben eingedrückt worden, eine Person habe einen Schwächeanfall erlitten. Die Rettungskräfte waren mit einem Hubschrauber im Einsatz.
In Balderschwang (Landkreis Oberallgäu) sind seit einem Lawinenabgang auf eine Kreisstraße am Sonntag etwa 1.100 Menschen eingeschlossen. Zuvor hatte eine Lawine die Zufahrtstraße von österreichischer Seite versperrt. In der Nacht zu Montag hat eine weitere Lawine die Bundesstraße 305 verschüttet. Verletzt wurde niemand. Der Streckenabschnitt und damit die Zufahrt nach Balderschwang bleiben gesperrt.
Eine Lawine hat am späten Sonntagabend eine Bundesstraße im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land teilweise verschüttet. Es seien keine Autos begraben und keine Menschen verletzt worden, sagte eine Polizeisprecherin in der Nacht zu Montag.
Rettungskräfte – unter anderem von der Bergwacht – waren im Einsatz. Die 15 Meter lange und fünf Meter hohe Lawine traf auf der B 305 zwischen Weißbach an der Alpenstraße und Inzell auf. Der Straßenabschnitt im Gemeindegebiet Schneizlreuth sollte zunächst bis zum Montagmittag gesperrt bleiben.
Wegen des anhaltenden Schneefalls spitzt sich die Lage in Österreich zu. Nach der Sperrung weiterer Straßen sind allein im österreichischen Bundesland Salzburg insgesamt rund 17.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Am Abend wurde auch die Straße nach Obertauern wegen Lawinengefahr gesperrt.
Im Ort Rauris allein warteten 3.000 Einheimische und 2.000 Gäste auf die Aufhebung der dortigen Straßensperren. Die Orte Unken, Lofer, St. Martin und Weißbach nahe der deutschen Grenze seien ebenfalls nicht mehr erreichbar. Gefahr drohe den Eingeschlossenen aber nicht. «Sie alle sind medizinisch versorgt und wohlauf», sagte Markus Kurcz, Einsatzleiter des Landes.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) macht sich am Montag ein Bild von dem seit Tagen andauernden Schneechaos in den bayerischen Alpen. Wie sein Ministerium am Sonntagabend mitteilte, will Seehofer Einsatzkräfte der Bundespolizei und des Technischen Hilfswerks im Berchtesgadener Land treffen. Geplant sind Gespräche unter anderem in Berchtesgaden und Neukirchen am Teisenberg.
In Österreich sind unter anderem die bekannten Skiorte Lech und Zürs wegen einer Sperrung der Zufahrtsstraßen nicht mehr erreichbar. Das teilten die Gemeinden auf ihrer Website mit. Auch die Ortschaft Stuben am Arlberg ist wegen der Lawinengefahr von der Außenwelt abgeschnitten. Wie der ORF berichtete, ist auch die Straße nach Ischgl und Galtür gesperrt worden. Darüber hinaus werde im Lauf des Abends die Straßé nach Sölden im Ötztal gesperrt. Nach Angaben der Gemeinde Sölden wird in der örtlichen Freizeit Arena ein Notquartier eingerichtet.
In den vom neuen Schneefall betroffenen Regionen Österreichs sind zahlreiche weitere Straßensperren verhängt worden. Dazu zählt auch der Fernpass, eine wichtige Verbindung zwischen Deutschland und Österreich. Obendrein verschärfen Sturm und – in tieferen Lagen – Regen die Situation. Die örtlichen Lawinenkommissionen wollen am Montagfrüh erneut über die jeweilige Gefahrenlage beraten. In vielen Regionen liegt inzwischen zwischen zwei und drei Meter Schnee.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CSU) hat die von den heftigen Schneefällen betroffene Alpenregion besucht und weitere Hilfe der Bundeswehr zugesichert. «Die Bundeswehr bleibt so lange, wie sie gebraucht wird», sagte die Ministerin bei ihrem Besuch in Berchtesgaden, wo derzeit Katastrophenalarm herrscht. Dutzende Soldaten helfen etwa beim Freischaufeln von Hausdächern. Zudem begannen sie am Sonntag, die Straße in den Ortsteil Buchenhöhe freizuschneiden.
Derzeit helfen rund 400 Soldaten allein im Raum Berchtesgaden, wie der Presseoffizier der Gebirgsjägerbrigade 23, Eckhard Michel, sagte. Außerdem sind Hunderte Helfer von THW, Feuerwehr und anderen Organisationen im Einsatz. Der Ort war seit einer Woche kaum noch zu erreichen. Begleitet wurde von der Leyen von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU).
An einer Skistation in den französischen Alpen sind zwei Pistenwärter bei dem Versuch ums Leben gekommen, eine Lawine vorsorglich zu sprengen. Sie hätten den Sprengstoff bei den Vorbereitungen versehentlich zu früh ausgelöst, teilte die Bergrettung mit. Demnach sollte die Lawine wie üblich am Morgen vor Öffnung der Pisten abgesprengt werden.
Das Unglück ereignete sich laut Bergrettung nahe der Skistation von Morillon unterhalb des Gipfels Pointe de Cupoire, rund 20 Kilometer nordwestlich von Chamonix. In dem Gebiet herrscht nach Angaben des Unterpräfekten seit Samstag die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Die beiden Angestellten des Skigebiets seien erfahren im Umgang mit Sprengstoff gewesen.
Noch mal Glück hatte ein 64 Jahre alter Autofahrer auf der Autobahn 3 im Landkreis Passau: Ein Schneebrocken fiel bei Tauwetter am Sonntagvormittag von einer Brücke bei Hofkirchen und landete während der Fahrt auf der Windschutzscheibe des Wagens des Mannes. Trotz des Schreckens über den Aufprall und großflächigen Rissen auf der Scheibe, habe der 64-Jährige die Kontrolle über sein Auto behalten und auf dem nächsten Parkplatz halten können, teilte die Polizei mit. Von dort ging es nur noch mit Hilfe eines Abschleppdienstes weiter — durch die zersprungene Scheibe konnte der Fahrer kaum noch etwas sehen.
An den Alpen brachte die sich kaum verändernde Wetterlage in den vergangenen Tagen erhebliche Neuschneemengen und Schneehöhen von teilweise mehr als drei Metern: «Eine solche Wetterlage gibt es nicht jedes Jahr. In der Regel kommt so etwas alle zehn bis 15 Jahre vor», sagte ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst. Ungewöhnlich sei jedoch, dass in so kurzer Zeit so viel Schnee gefallen sei.
Am Dienstag komme es zu einem vorläufigen Ende der andauernden Schneefälle. Ab Ende der Woche rechne man aber wieder mit Niederschlägen. Diese seien aber deutlich geringer, so der DWD am Sonntag.
Nach dem Lawinenunglück mit mindestens drei Toten im österreichischen Lech ist die Suche nach einem 28 Jahre alten Vermissten bis auf weiteres eingestellt. Aufgrund des heftigen Schneefalls wäre es für die Rettungskräfte viel zu gefährlich, sagte Lechs Bürgermeister Ludwig Muxel am Sonntagmittag. Es sei auch kein Zeitfenster mit besserem Wetter absehbar.
Nach einem Lawinenabgang sitzen rund 1.300 Einwohner und Touristen in dem bayerischen Wintersportort Balderschwang fest. Die Polizei hatte zunächst von 2.000 Betroffenen gesprochen. «Der Riedbergpass ist vorsorglich gesperrt, weil auch hier Lawinengefahr herrscht», sagte ein Sprecher. Damit ist die einzige Verbindung von deutscher Seite aus zum beliebten Tourismusziel im Allgäu blockiert. Zuvor war auf österreichischer Seite bei Hittisau eine Lawine abgegangen. Verletzte gab es nicht.
Die Versorgung für die in rund 1.000 Meter Höhe liegenden Gemeinde ist vorerst gesichert. Die Stromleitungen sind intakt. «Eine Evakuierung ist derzeit nicht geplant», hieß es. Wann der Ort wieder erreichbar ist, war zunächst unklar. Wegen der Schneelast auf den Bäumen und der Lawinengefahr ist das Befahren des Passes riskant. Eine Kommission mit Experten der Bergwacht und der Behörden wollte am Mittag das weitere Vorgehen beraten.
Die Polizei hat die Straßen ins niederbayerische Sankt Englmar gesperrt. Die Schneelast auf den Bäumen sei zu hoch, teilte die Behörde mit. Aus Sicherheitsgründen wurde der Skibetrieb in dem Wintersportort im Landkreis Straubing-Bogen eingestellt. Eine Anfahrt ist derzeit nicht möglich. Die Sperrung gilt den Angaben zufolge bis auf Weiteres.
Drei Skifahrer aus Süddeutschland sind im österreichischen Lech unter einer Lawine ums Leben gekommen. Wie die Behörden berichteten, werde ein Mann der vierköpfigen Gruppe noch vermisst.
Die vier befreundeten Skifahrer waren am Samstag den Angaben zufolge auf einer gesperrten Skiroute unterwegs. Am Abend wurden sie als vermisst gemeldet. Laut Polizei fanden die Retter die Leichen von drei Männern aus Oberschwaben im Alter von 32,36 und 57 Jahren kurz vor Mitternacht. Die noch vermisste Person ist 28 Jahre alt und ebenfalls aus Süddeutschland.
Als am Samstagabend die Frau eines Skifahrers Vermisstenanzeige stellte, gelang es den Helfern schnell, die Gruppe mittels Handy-Ortung zu lokalisieren. Eine Rettungsmannschaft stieg sofort auf. Drei Skifahrer wurden laut Polizei gegen 23 Uhr gefunden. Sie wiesen Verletzungen auf sowie Erstickungsmerkmale. Die Wintersportler hatten die gesamte Notfallausrüstung dabei. Trotz ausgelösten Airbags wurden sie verschüttet.
Die Suche nach dem vierten Verschütteten musste wegen großer Lawinengefahr abgebrochen werden. Ob sie wieder aufgenommen wird, entscheidet eine Lawinenkommission am Vormittag, wie ein Polizeisprecher sagte. «Es ist zu fragen, ob die Suche wegen der großen Lawinengefahr zu verantworten ist», so der Sprecher.
Am Samstag herrschte in Lech oberhalb von 2.000 Metern Lawinenwarnstufe 3. Wegen weiterer Schneefälle dürfte die Lawinengefahr nicht nur in der Region Arlberg weiter zunehmen. Verbreitet wird bis zum Dienstag in Hochlagen mit rund einem Meter Neuschnee und mehr gerechnet.
Neuschnee hat in der Nacht zum Sonntag in Niederbayern zu zahlreichen Unfällen und Straßensperrungen geführt, Polizei und Feuerwehr verzeichneten deswegen mehr als 150 Einsätze. Wie die Polizei mitteilte, gab es bis zum Morgen 24 Unfälle. Ein Mensch wurde schwer verletzt.
Vielerorts stürzten Bäume auf die Straßen, weil das Gewicht des Schnees zu groß war. Etliche Straßen seien deswegen nicht passierbar. Bergungsarbeiten sind den Angaben zufolge für die Helfer derzeit zu gefährlich, weil weitere Bäume umstürzen könnten.
Ein Ende der heftigen Schneefälle in den Alpen ist nicht in Sicht. Am Montag soll die Schneefallgrenze wieder auf 500 Meter sinken. Anwohner und Polizei in den betroffenen Regionen sind seit Tagen damit beschäftigt, die weißen Massen von den Dächern zu fegen. In Kempten im Allgäu sperrte die Stadt am Samstagabend wegen der Schneelast vorsorglich elf Sporthallen. Diese sollen bis einschließlich Dienstag geschlossen bleiben, weil durch die angekündigten Niederschläge mit noch höherem Gewicht auf den Dächern zu rechnen sei, teilte ein Sprecher der Stadt mit.
Mitten hinein in der angespannten Schneelage in den bayerischen Bergen ist die Gemeinde Neureichenau im Dreiländer-Eck Deutschland-Tschechien-Österreich nach Polizeiangaben Ziel einer gemeinen Attacke geworden. Unbekannte sollen dort in der Nacht auf Freitag die Radmuttern an einem Räumfahrzeug lose geschraubt haben. Die Sabotage fiel demnach auf, als ein Mitarbeiter des örtlichen Bauhofs am nächsten Tag mit dem Fahrzeug zu einem Einsatz ausfuhr und merkte, das etwas nicht stimmte.
++ Zeugenaufruf ++ Zeugenaufruf ++ Zeugenaufruf ++
➖➖ Unglaublich! Radmuttern am Räumfahrzeug gelockert ➖➖
Ein bislang…
Zurück auf dem Bauhof sei das ganze Ausmaß des Schadens sichtbar geworden: Schon die kurze Fahrt mit den gelockerten Muttern habe die Felgen derart beschädigt, dass das Fahrzeug nicht mehr einsatzfähig gewesen sei, schreibt die Polizei auf Facebook. Es sei ein Schaden von etwa 1.000 Euro entstanden. Die Polizei bittet um Hilfe bei der Aufklärung.
Nach dem 50 Kilometer langen Stau auf der Autobahn 9 bei Hermsdorf in Thüringen am Mittwoch ermittelt die Polizei gegen 60 Lastwagenfahrer. Dutzende Lastwagen waren an einer Steigung ins Rutschen geraten und hatten danach quer gestanden. Laut Polizei-Angaben staute sich der Verkehr auf der A9 vorübergehend von der bayerisch-thüringischen Landesgrenze in Richtung Berlin bis südlich von Hermsdorf.
Die Polizei ermittelt, weil die Fahrer entweder die Rettungsgasse nicht eingehalten hatten oder auf der linken Fahrspur fuhren. Lastwagen-Fahrern ist es bei Schnee und Glätte verboten auf der linken Spur zu fahren. Die Betroffenen müssen nun mit einem Bußgeld von mehr als 100 Euro rechnen und bekommen eventuell Punkte in Flensburg.
In den kommenden Tagen wird es wieder heftige Schneefälle geben, außerdem gibt es für einige Regionen Sturmwarnungen. Die Gefahr von Schneeverwehungen steigt damit erneut. Außerdem könnte Regen für zusätzliches Gewicht auf Dächern sorgen – und Schneemassen instabil werden lassen. Es ist Vorsicht geboten!
Stürmischer Wind hat über Nacht in Teilen Österreich zu starken Schneeverwehungen geführt und damit die Lawinengefahr hoch gehalten. In den sogenannten Triebschneeansammlungen befinden sich instabile Schichten, warnen Experten. Schneeschichten auf Wiesenhängen und in Laubwäldern könnten deshalb auch unterhalb von 2.000 Metern plötzlich ins Rutschen geraten. Aus steilem Felsgelände könnten sich Schneebrettlawinen lösen, berichtete der Lawinenwarndienst Steiermark. Selbst ein einziger Tourengänger könnte bereits eine Lawine auslösen, warnte auch der Lawinenwarndienst von Niederösterreich.
Bayern schickt 500 zusätzliche Bereitschaftspolizisten in die verschneiten Katastrophenregionen. «Es gibt keinen Anlass zur Panik, aber schon zu ernster Besorgnis», sagte Ministerpräsident Markus Söder am Samstag in Bad Tölz. Dort wollte er sich einen Überblick über die Situation verschaffen und nahm an einer Lagebesprechung der Einsatzkräfte teil.
Insgesamt sind Söders Angaben zufolge dann 5.000 Kräfte im Einsatz – und derzeit vor allem damit beschäftigt, einsturzgefährdete Dächer vom Schnee zu befreien. Bei Bedarf sollen weitere Einsatzkräfte in Bewegung gesetzt werden. Alle seien «volle Pulle im Einsatz», sagte Söder.
«Die größte Herausforderung der nächste Tage wird die Dächerlast sein», betonte der CSU-Politiker. «Durch den Regen wird insgesamt die Last schwerer.» Die Einsatzkräfte seien sehr besorgt.
Laut Deutschem Wetterdienst soll es auch in den kommenden Tagen zu starken Schneefällen kommen. In Oberbayern und Schwaben gilt eine Unwetterwarnung: In Lagen ab 1.000 Metern soll es zwischen Samstagabend und Dienstag bis zu einem Meter Neuschnee geben. Der Schneefall wird heftig. Auch in anderen Regionen wird mit viel Neuschnee gerechnet. Die Lage bleibt angespannt.
Nach dem heftigen Wintereinbruch ist die Zahl der Toten in den Alpenregionen auf insgesamt 13 gestiegen. Todesursachen sind Lawinen- und Verkehrsunfälle. Ein Schneepflugfahrer in Bayern stürzte mit seinem Fahrzeug von einer Brücke. Ein neunjähriger Junge wurde ebenfalls in Bayern von einem Baum erschlagen, der unter der Schneelast kapituliert hatte. Auch in anderen europäischen Ländern hat der Winter bereits Todesopfer gefordert.
Von Samstagabend bis Montagabend soll es auch in den sächsischen Mittelgebirgen schneien, vor allem aber wieder im Alpenraum und im Bayerischen Wald — und in niedrigeren Lagen regnen. Dies könnte die Lage dramatisch verschärfen und den Schnee auf einsturzgefährdeten Dächern noch schwerer machen.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ließ zusichern, dass die Zahl der Einsatzkräfte notfalls aufgestockt werden könne. Sie drückte außerdem ihre Trauer über den Tod eines neunjährigen Jungen aus, der am Donnerstag bei München von einem umstürzenden Baum erschlagen wurde.
Die Fernpassstraße in Tirol (B179) wird wegen der Wetterprognosen vorsichtshalber für mehrere Tage gesperrt. Nach Angaben des österreichischen Automobilclubs ÖAMTC tritt die Sperre zwischen den Orten Bichlbach und Lermoos am Freitag um Mitternacht in Kraft und gilt bis Dienstag, 19 Uhr.
Davon betroffen sein könnten auch viele deutsche Urlauber und Pendler, da es sich bei der Fernpassstraße um eine Hauptreiseroute aus Deutschland handelt. Die deutsche Autobahn A7 wird am Grenztunnel Füssen zur österreichischen B179. Die Sperrung kann nur großräumig über Ehrwald und Garmisch-Partenkirchen umfahren werden.
Die Meteorologen rechnen in den nächsten Tagen wieder mit teils kräftigen Schneefällen in weiten Teilen der österreichischen Alpen.
Zwei Snowboardfahrer sind in Bulgarien unter einer Lawine gestorben, die sie selbst ausgelöst haben. Sie seien am Vormittag außerhalb der Skipisten im südbulgarischen Pirin-Gebirge zusammen mit zwei weiteren Männern unterwegs gewesen, berichteten bulgarische Medien. Das Unglück ereignete sich oberhalb des Skiortes Bansko. Es sei die erste Lawine in Bulgarien in diesem Winter gewesen. Skifahrer in Bulgariens Wintersportgebieten wurden bereits vor Tagen vor einer hohen Lawinengefahr gewarnt. Die tödlich Verunglückten waren den Angaben zufolge zwischen 20 und 30 Jahre alt.
Fünf Jugendliche aus Serbien, die im gleichen Skigebiet vermisst wurden, konnten hingegen gerettet werden. Die 15-Jährigen wollten zu einem Gebiet außerhalb der Pisten von Bansko, wie der Fernsehsender bTV berichtete. Ihre Rettung unterhalb des Berggipfels Todorka sei «außerordentlich riskant» gewesen, sagte der Präsident des Bulgarischen Roten Kreuzes, Hristo Grigorow, der Nachrichtenagentur Focus in Sofia. Die Teenager würden mit Schlitten in ein Krankenhaus gebracht.
Große Teile Süddeutschlands versinken im Schnee. Und der macht auch vor Verkehrsschildern nicht Halt. Muss man aber ein Schild beachten, das man nicht sehen kann? Und droht ansonsten ein Bußgeld?
Der Fahrer eines Schneepflugs ist in Bayern tödlich verunglückt. Der 48-Jährige kippte am Freitagmorgen in Lenggries mit seinem Fahrzeug beim Schneeräumen von einer Brücke und stürzte in einen Wasserlauf der Isar. Das teilte die Polizei in Rosenheim mit. Der Fahrer wurde im Führerhaus eingeklemmt und konnte sich daher nicht aus eigener Kraft befreien.
Der Einsatz gestaltete sich sehr schwierig, weil die Rettungskräfte den Einsatzort nur schwer erreichen konnten. Mit Hilfe eines Krans wurde der Lastwagen schließlich angehoben, so dass der Mann herausgeholt werden konnte. Der 48-Jährige wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus nach Innsbruck in Österreich gebracht, wo er an den Folgen des Unfalls starb.
Die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck rüstet sich gegen die Lawinengefahr. In den kritischen Gebieten liegen durch Schneefälle und Verwehungen 4 bis 6,5 Meter Neuschnee, teilte das Land mit. Größere Lawinen seien bisher nicht abgegangen, größere Sprengungen aber auch nicht möglich. «Deshalb müssen wir davon ausgehen, dass der ganze Schnee noch oben ist», sagte Elmar Rizzoli, Amtsvorstand für Allgemeine Sicherheit, der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Für drei Stadtteile wurden Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet, die Bewohner in einigen Lawinengefahrenzonen sollen die Türen und Fenster geschlossen halten und unnötige Aufenthalte im Freien in den betroffenen Zonen vermeiden. Mögliche Lawinen würden zwar die Stadtteile nicht unmittelbar bedrohen, sagte Rizzoli. Deren Ausläufer, das heißt eine schwache Druckwelle oder eine Schneewolke, könnten aber sehr wohl bis in bewohnte Gebiete vordringen. Die Lage sei aber nicht dramatisch.
Das österreichische Bundesheer hat eine große Schülergruppe aus dem Ruhrgebiet mit zwei Hubschraubern von einer Alm ausgeflogen. Die Gruppe mit insgesamt 66 Menschen habe seit Samstag im Hochberghaus in Grünau im Almtal festgesessen, sagte Bürgermeister Wolfgang Bammer der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Die Jugendlichen aus Witten waren für einen Skikurs nach Oberösterreich gereist.
Wegen der großen Lawinengefahr und der dadurch geschlossenen Lifte konnten sie aber nicht auf die Pisten. Bei dem abenteuerlichen Aufenthalt seien nach einigen Tagen Handy und Fernsehen nicht mehr verfügbar gewesen, sagte Bammer. Lediglich ein Notstromaggregat habe das Haus noch mit Strom versorgt. «Endlich mal ohne Netz, so sitzen wir kuschelig bei Gesellschaftsspielen und Candlelight», schreiben die Schüler auf der Homepage ihrer Schule. «Wir duschen im Schnee.:)»
Ein Sprecher des Bundesheeres sagte, dass es den Schülern der Gesamtschule Hardenstein nicht möglich gewesen sei, mit Skiern abzufahren. Auch eine Bergung mit einer Pistenraupe oder ähnlichem Gerät sei nicht möglich gewesen. Bürgermeister Brammer sagte nun: «Sie sind alle mit einem großen Lächeln aus dem Hubschrauber gestiegen.»
Durch die Last des Schnees drohen nicht nur vielerorts Dächer einzustürzen. Im Raum Berchtesgaden etwa sind mehr als 450 Gebäude bedroht, teilten Einsatzbehörden mit. Bisher wurden knapp 100 von der Last befreit. Doch auch Bäume krachen zum Teil zusammen – und können etwa auf Straßen stürzen. Mancherorts kommen nun Hubschrauber zur Hilfe – und wehen den Schnee einfach weg. So wie hier an einer Straße bei der Gemeinde Jachenau in Bayern…
Polizeihubschrauber wedelt den Schnee von den Bäumen. Wir geben von unten Anweisungen, wo genau er fliegen soll. pic.twitter.com/sHnzQISmVc
…oder hier in Österreich, wo das Bundesheer im Einsatz ist.
So sieht es aus dem Cockpit einer Alouette3 aus, wenn sie den Schnee von den Bäumen fegt. #Bundesheerpic.twitter.com/diPpW9YiUl
Auf diesem Video befreit ein Blackhawk-Hubschrauber im Tiefflug die Bäume neben der Autobahn 12 in Tirol vom Schnee.
???? Spektakulärer Winterdienst-Einsatz auf der A 12 Inntal Autobahn im Raum Kufstein. Wir haben Unterstützung aus der Luft bekommen. Ein Blackhawk-Hubschrauber befreit im Tiefflug die Bäume entlang der Autobahn von der schweren Schneelast. Ein herzliches Danke für diesen „Downwash“! ????
Kanzlerin Angela Merkel hat nach dem Tod eines neunjährigen Jungen in Bayern ihr Mitgefühl zum Ausdruck gebracht. Merkel spreche den Angehörigen ihr Beileid aus, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer. Der Neunjährige war am Donnerstag bei München von einem Baum erschlagen worden, der unter seiner hohen Schneelast umgestürzt war. Kanzlerin und Bundesregierung dankten den Helfern für ihren Einsatz, sagte Demmer. Sie sicherte zu, dass die Zahl der Einsatzkräfte von Bundeswehr, Technischem Hilfswerk oder Bundespolizei notfalls aufgestockt werden könne.
Der Schnee auf den Dächern wird vielerorts zum Problem. Helfer kommen mit dem Räumen nicht nach. Und die ersten Hallendächer krachen unter der Last zusammen. Im österreichischen Rosenau wäre das fast böse geendet. Eine Produktionshalle stürzte dort am Donnerstagnachmittag ein.

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